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Sohn der Dunkelheit

Sohn der Dunkelheit

Titel: Sohn der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. Ward
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fanden wenig bis gar keinen Halt auf dem eisigen Untergrund, und so rammte der Wagen gegen die Mauer, und das Fernlicht blendete Xcor.
    Wer auch immer hinter dem Steuer saß, er trat nicht auf die Bremse.
    Der Motor heulte.
    Xcor blieb stehen, wo er war, und schloss die Augen. Es gab keinen Anlass, die Lider geöffnet zu halten, da er ohnehin nichts mehr sah. Und es war ihm einerlei, wer den Wagen lenkte, Jäger, Vampir oder Mensch.
    Er kam auf ihn zu, und er würde ihn stoppen. Obwohl es vermutlich einfacher gewesen wäre, demjenigen aus dem Weg zu gehen.
    Aber an einfachen Lösungen war ihm noch nie viel gelegen.
    » Xcor! « , schrie jemand.
    Er füllte seine Lunge mit der eiskalten Luft und stieß einen Schlachtruf aus. Konzentriert verfolgte er den Ansturm, sandte seine Sinne aus und verfolgte Position und Routenverlauf des SUV . Seine Sense verschwand, und im nächsten Moment hielt er zwei Pistolen in den Händen, die darauf brannten, in Aktion zu treten.
    Er wartete weitere sieben Meter ab.
    Erst dann begann er, Schüsse abzufeuern.
    Dank der Schalldämpfer hörte man nur die Einschläge der Kugeln, als sie die Windschutzscheibe sprengten, vom Kühlergrill abprallten, einen Reifen platzen ließen …
    An diesem Punkt schwenkten die Scheinwerfer zur Seite, und das Heck des Fahrzeugs kam nach vorne. Doch aufgrund der mörderischen Geschwindigkeit blieb der Kurs des Wagens unverändert, sosehr er auch schlingerte.
    Kurz bevor ihn die Flanke erwischte, machte Xcor einen Satz und sprang in die Luft. Das Autodach schoss nur knapp unter den Sohlen seiner Stiefel hindurch, und eineinhalb Tonnen kreiselndes Blech schlitterten unter ihm hinweg.
    Als Xcors Springerstiefel wieder auf dem Boden aufsetzten, endete die Fahrt des Autos soeben an einem Müllcontainer, der wirkungsvoller war als jede Bremse.
    Xcor verlor keine Zeit und näherte sich dem Wagen mit vorgestreckten Pistolen, die Finger an den Abzügen. Obwohl er eine Reihe von Schüssen abgefeuert hatte, wusste er, dass er noch mindestens vier Patronen in jeder Pistole hatte. Seine Soldaten hatten sich erneut hinter ihm positioniert.
    Er erreichte den Wagen, und es war ihm egal, was er vorfinden würde: einen Vertreter seiner eigenen Spezies, Mann, Frau, Lesser, all das spielte keine Rolle.
    Doch der Gestank nach verdorbenem Fleisch und Melasse verriet ihm, mit welchem seiner zahlreichen Feinde er es hier zu tun hatte, und tatsächlich, als er sich durch die zersplitterte Windschutzscheibe ins Wageninnere beugte, hingen zwei neue Rekruten mit noch dunklen Haaren und Farbe im Gesicht schlaff auf den Vordersitzen.
    Sie waren übel zugerichtet, trotz der Sicherheitsgurte. Ihre Körper waren von Kugeln durchsiebt, und ihre Gesichter verrieten, dass sie in der Fahrerkabine hin und her geflogen und gegen die Armaturen geprallt waren, während zersplittertes Glas auf sie herabhagelte: Schwarzes Blut lief aus den gebrochenen Nasen und aufgeschürften Wangen und tropfte vom Kinn auf die Brust wie bei einem alten Wasserhahn.
    Keine Airbags. Vielleicht eine Fehlfunktion.
    » Ich dachte, jetzt erwischt es dich « , brummte Balthazar.
    » Aye « , stimmte ein anderer zu.
    Xcor zerstreute alle Bedenken, indem er seine Waffen in die Halfter steckte, nach der Fahrertür griff und sie mit einem Ruck aus den Angeln riss. Während noch metallenes Knirschen durch die Gasse hallte, warf er das Ding bereits zur Seite, zückte seinen stählernen Dolch und beugte sich ins Wageninnere.
    Wie alle Lesser blinzelten und rührten sich auch diese beiden Omega-Gesandten trotz ihrer verheerenden Verletzungen – und würden es bis in alle Ewigkeiten tun, wenn man sie in diesem Zustand beließ, obwohl ihre Körper im Laufe der Zeit verwesen würden.
    Es gab nur einen Weg, sie endgültig zu töten.
    Xcor hob die rechte Hand über die linke Schulter und stieß seinen Dolch in die Brust des Lessers hinter dem Steuer. Dann wandte er den Kopf ab und schloss die Augen, um nicht erneut geblendet zu werden, und wartete auf Knall und Lichtblitz, bevor er sich über den Sitz beugte und den Beifahrer erledigte.
    Dann machte er kehrt und stapfte durch schwarzen Schneematsch auf den kopflosen, sich noch immer windenden Körper zu, den jetzt eine frische Reifenspur zierte, da er unter die Räder geraten war.
    Erneut hob Xcor den Dolch über die Schulter und stieß so heftig auf das Brustbein ein, dass sich die Spitze seines Dolches in den Asphalt bohrte.
    Schnaufend richtete er sich auf. » Durchsucht den

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