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Sohn der Dunkelheit

Sohn der Dunkelheit

Titel: Sohn der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. Ward
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Make-up, Lippenstift so grell, dass er vermutlich für den Außenanstrich geeignet war.
    Eher würde Assail seine eigenen Augen auslöffeln, als sich mit ihresgleichen einzulassen.
    Er löschte sich aus ihrer Erinnerung und wandte sich wieder um. Der Laden brummte, es gab mehr Besucher als Tische und Stühle, also war er gut getarnt, während er sich in einer Ecke hielt und sich umsah nach …
    Ach, da war sie ja auch schon.
    Seine kleine Einbrecherin.
    Zeitverschwendung, musste er sich leise fluchend eingestehen – außerdem verhandelten seine Cousins in diesem Augenblick erneut mit diesem Lesser. Doch als sein Handy gemeldet hatte, dass der schwarze Audi wieder unterwegs war, hatte er ihr einfach folgen müssen.
    Auf das hier war er allerdings nicht vorbereitet gewesen.
    Was hatte sie hier zu schaffen? Und warum war sie so gekleidet?
    Als sie einen der wenigen freien Tische fand und alleine Platz nahm, betrachtete er missbilligend, wie ihr volles Haar auf ihre Schultern fiel und ihr Gesicht umschmeichelte. Oder das figurbetonte Oberteil, das zum Vorschein kam, als sie den Mantel auszog. Oder – dass sie geschminkt war, verflucht noch mal! Aber nicht so wie die Frau, die ihn gerade angesprochen hatte. Seine Einbrecherin hatte nicht übertrieben, sondern ihre Züge vorteilhaft zur Geltung gebracht …
    Sie war schön.
    Zu schön.
    Die Männer im Restaurant warfen ihr bereits Blicke zu. Und das erweckte in ihm den Wunsch, jedem Einzelnen von ihnen die Kehle mit den Zähnen aufzureißen …
    Wie um seinem Plan zuzustimmen, kitzelte es in seinen Fängen, und sie verlängerten sich, während sich seine Haltung mehr und mehr verspannte.
    Doch es war zu früh, ermahnte er sich. Er musste erst herausfinden, weshalb sie hier war. Nachdem er ihr zum Haus von Benloise gefolgt war, hatte er mit allem gerechnet … aber doch nicht mit diesem Schuppen hier. Was hatte sie vor …
    Sie wandte den Kopf, und einen Moment lang dachte er, sie hätte ihn irgendwie gewittert, obwohl sie keine Vampirin war.
    Doch dann kam ein sehr großer, sehr gut gebauter Mensch auf ihren Tisch zu.
    Seine Einbrecherin sah zu ihm auf. Lächelte. Stand auf und schlang die Arme um dessen breite Schultern.
    Assails Hand wanderte in seinen Mantel und umschloss die Pistole.
    In Gedanken sah er sich zu ihrem Tisch gehen und dem Mann eine Kugel zwischen die Augen setzen.
    » Hey, warst du schon mal hier? «
    Assail wandte sich um. Ein ziemlich großer Kerl war auf ihn zugetreten und sah ihn mit einem gewissen Maß an Angriffslust an.
    » Ich habe dir eine Frage gestellt. «
    Es gibt zwei Möglichkeiten, dachte Assail. Er konnte verbal reagieren und sich auf diese Weise in ein Gespräch verwickeln, das seine Aufmerksamkeit beanspruchte – was vermutlich keine schlechte Idee war, nachdem seine Hand noch immer die Waffe umschloss und ihm noch immer nach Mord zumute war.
    » Ich rede mit dir. «
    Oder er konnte …
    Assail bleckte seine ausgefahrenen Fänge und leitete seine Wut mit einem tiefen Knurren fort von seiner Einbrecherin und diesem Menschentrottel, für den sie sich schick angezogen und schön gemacht hatte.
    Der Kerl mit den vielen Fragen riss die Hände hoch und trat einen Schritt zurück. » Hey, ganz cool bleiben. Ich wollte nicht stören. Bin schon weg. «
    Er verschwand in der Menge und bewies so, dass manchmal selbst diese schwanzlosen Ratten in der Lage waren, sich zu dematerialisieren.
    Assails Blick kehrte zurück zu ihrem Tisch. Der » Gentleman « , der sich seiner Einbrecherin gegenüber gesetzt hatte, beugte sich soeben vor und betrachtete gebannt ihr Gesicht, obwohl sie gerade die Speisekarte studierte und sich zwischendurch umsah.
    Assail würde etwas unternehmen müssen.
    Sola klappte die Speisekarte zu und lachte. » Das habe ich nie gesagt. «
    » Doch, hast du. « Mark Sanchez lächelte. » Du hast gesagt, ich hätte schöne Augen. «
    Mark war genau der Richtige für eine Nacht wie diese. Er sah echt gut aus, war super charmant, und solange er keine zehntausend Liegestützen von ihr verlangte, war alles gut: Als Personal Trainer war er unerbittlich. Das wusste sie aus Erfahrung.
    » Willst du mich auf diese Weise milde stimmen? « , fragte er, als die Kellnerin ihr Bier brachte. » Damit ich dich beim Training schone? «
    » So blöd bin ich nicht. « Sola trank vom dicken, eiskalten Rand ihres Glases. » Ich weiß doch, dass du kein Pardon kennst. «
    » Na ja, um fair zu sein, hast du nie um eine Sonderbehandlung gebeten. « Es

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