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Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition)

Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition)

Titel: Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wendy Alec
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lächelte Adrian, »ich bin ›sie‹ …«
    Lilian starrte zu Adrian hinauf. Ihre Augen waren geweitet vor Schrecken und Zorn.
    Er trat hinüber zu dem Gerät, das den Sauerstoffzufluss maß. »Und jetzt, Lilian …« Seine Finger strichen lässig über die Schläuche von Lilians Atemkanüle. »Jetzt bist du an der Reihe, denn du hast zu viel herausgefunden. Und damit hast du dein eigenes Todesurteil unterzeichnet. Die Informationen, die du so clever in der Bibliothek an der Wimpole Street ermittelt hast, sind einfach zu belastend, als dass du am Leben bleiben könntest.«
    Lilian versuchte verzweifelt, sich vom Bett hochzustemmen.
    »Jason …« Sie sah Adrian flehend an.
    »Oh, Jason ist dein eigenes Kind, keine Frage. Dein Erstgeborener. Ganz der Vater. Dein zweiter Sohn wurde nach der Geburt getötet, auf Befehl des Großen Druidenrats. Julius De Vere hat das Todesurteil selbst unterzeichnet. Und jetzt, Mutter, hast du mit deiner unerwünschten Einmischung Jasons Schicksal besiegelt.«
    Lilian schloss die Augen. Eine einzelne Träne rann über ihre Wange.
    Adrian lächelte. »Willst du um das Leben deines ältesten Sohnes flehen?«
    Ein Krankenpfleger trat wortlos ein, und Lilian streckte die Hand zu ihm aus.
    »Helfen Sie mir, bitte«, schluchzte sie.
    Der Krankenpfleger nickte Adrian zu, und Lilian sah mit Entsetzen, wie sich der Pfleger vor ihren Augen in einen Hexer verwandelte.
    Unendlich langsam griff sie nach ihrem Rosenkranz und begann zu beten. Ihre Stimme war zittrig und kaum noch zu hören.
    »Heiliger Erzengel Michael, beschirme uns in der Stunde des Kampfes«, flüsterte sie. »Sei unser Schutz gegen die Bosheit und die Nachstellungen des bösen Feindes.«
    Unerschrocken sah Lilian zu Adrian auf.
    »Ihn möge Gott verweisen, so flehen wir inständig. Du aber, Fürst der himmlischen Heerscharen«, Lilian drückte den Rosenkranz fest an ihre Brust, »wollest mit Gottes Kraft den Satan …«, sie kämpfte um Atem, »… und die anderen bösen Geister, die zum Verderben der Seelen in der Welt umhergehen, in die Hölle hinabstoßen …«
    Adrian blickte auf sie hinab und sah zu, wie ihr Gesicht sich blau verfärbte.
    »Niemand wird den Alarm hören, Mutter«, murmelte er. »Ich habe ihn abgestellt.« Er strich ihr übers Haar. »Lebe wohl.«
    »Lawrence …«, murmelte Lilian.
    Adrians Augen verengten sich. Er spürte es.
    Die Präsenz. Er folgte ihrem Blick zur Tür, aber da war niemand.
    »Ich wusste, dass du kommen würdest, Lawrence«, flüsterte Lilian in Verzückung.
    Der Hexer würgte, von heftigen Krämpfen geschüttelt. Adrian entriss Lilian den Rosenkranz und nickte dem Hexer zu. Dessen Augen waren schwarz vor Bosheit.
    Der Hexer betupfte Lilians Arm mit einem Wattebausch, dann hielt er eine Injektionsspritze hoch.
    »Dass du eine Jüdin bist, war alles Teil des Plans«, sagte Adrian leise, während der Hexer Lilian langsam eine Ampulle mit konzentriertem Kaliumchlorid injizierte. »So wie dies hier.«
    Genau neunzig Sekunden später war Lilian De Vere tot.
     
     
    Stadthaus der Familie De Vere –
Belgrave Square, London
     
    Jason ging in die Küche, mit dem Brief in der Hand. Er legte das Schreiben auf den Küchentisch, nahm eine Cafetière von dem Regal über dem Kochherd und eine Tüte von Lilians kolumbianischem Lieblingskaffee. Nachdem er den elektrischen Wasserkocher eingeschaltet hatte, studierte er müßig die Aufschrift auf der Kaffeetüte. Es war eine Standardmarke aus dem Lebensmittelladen. Er schüttelte den Kopf.
    Er würde es nie verstehen. Wohin sie auch reiste – Lilian schwor Stein und Bein, dass nichts dem Kaffee gleichkam, von dem er gerade eine Packung in der Hand hielt.
    Er gab zwei Maßlöffel von dem braunen Pulver in die Cafetière, ohne zu ahnen, dass Lilian genau in diesem Moment von seinem jüngeren Bruder ermordet wurde.
    Er schaltete den Kessel aus, schüttete das Wasser in die Cafetière und wartete geduldig, bis der Kaffee sein volles Aroma erreicht hatte. Zu guter Letzt drückte er den Metallfilter nach unten.
     
     
    St. Bernadette’s Hospital –
Hyde Park Corner, London
     
    »Du kannst ihr jetzt nichts mehr anhaben«, sagte Jether.
    Adrian lehnte gegen die Wand der Toilette in Lilians Krankenhauszimmer. Der Schweiß stand ihm auf der Stirn. Er wich Jethers Blick aus. Heftig würgend sank er in die Knie.
    »Der Nazarener«, stieß er hervor. »Du warst bei Ihm.«
    Adrian blickte mit Hass in den Augen zu Jether auf. Seine Augen glühten seltsam, wie

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