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Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition)

Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition)

Titel: Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wendy Alec
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Scanner. Jotapa wandte sich zur Seite, um ihr Handy wieder an sich zu nehmen.
    »Nein«, sagte ein dunkelhäutiger Soldat mit hartem arabischem Akzent. »Kein Handy.«
    Jotapa funkelte ihn an.
    »Mein Handy her!«, sagte sie kalt.
    Der Soldat lächelte, streckte seine große Hand aus und streichelte Jotapas Hals. Sie starrte zu ihm empor. Ihre Augen waren voller Abscheu.
    »Kein Handy, Prinzessin«, wiederholte er; seine Hand lag nun in ihrer Halsbeuge.
    Jibril trat einen Schritt vor. Im selben Augenblick packten ihn zwei Soldaten. Einer hielt ihn fest, während der andere ihm die Faust in die Magengrube hieb. Jibril knickte zusammen und stürzte zu Boden.
    Irgendjemand klatschte in die Hände. Der Soldat zog sofort seine Hand von Jotapas Hals fort.
    Sie wandte sich um und sah eine hochgewachsene, massige Gestalt, die von einer marmornen Balustrade auf sie herunterblickte. Der Mann entblößte die Zähne zu einem Lächeln.
    »Hadid«, befahl der Fremde in leisem, verführerischem Ton, »gib der Prinzessin ihr Handy zurück.«
    Mit zitternden Fingern nahm Hadid das Mobiltelefon aus der Glasbox. Jotapa riss es ihm aus der Hand und ließ es tief in eine der Taschen ihrer Abaya verschwinden.
    Sie wartete regungslos, während der hochgewachsene Fremde langsam die Stufen herunterkam. Sie erkannte ihn von den Fotos aus den Zeitungsberichten der Al-Hayat aus dem letzten Jahr, wo über sein schändliches Verhalten berichtet worden war. Es war Prinz Mansur. Die Züge seines dunklen Gesichts waren grob und katzenhaft. Er hatte einen Vollbart und eine Falkennase. Seine dunklen Augen funkelten grausam. Wie ein Panther kam er auf sie zu.
    »Meine Prinzessin.« Er wandte sich Hadid zu und schlug ihn mit einem einzigen Hieb bewusstlos. Der Kopf des Soldaten prallte hart auf den Marmorboden.
    Mansur spuckte aus, dann lächelte er Jotapa zu. Er streckte eine große Hand aus und streichelte ihr langes, dunkles Haar. Sie versuchte, sich seiner Berührung zu entziehen.
    Mansurs Blick wurde hart.
    »Bring mir den Jungen!«, befahl er. Die Soldaten packten Jibril, der sich immer noch auf dem Boden krümmte, und stießen ihn in Richtung des Prinzen.
    »Eines solltest du wissen, meine Teuerste«, sagte Mansur und packte Jibril mit eisernem Griff im Nacken. »Falls du dich nicht fügen willst – ich habe nichts gegen Spielchen mit kleinen Jungs.«
    »Kein Wunder, dass dein Vater dich verabscheute«, zischte Jotapa.
    Mansur sah sie geringschätzig an, dann streichelte er mit seiner anderen Hand Jibrils Gesicht.
    »Du kannst mich haben«, sagte Jotapa gefährlich leise, »aber ich sage dir eins.« Ihr ganzer Körper zitterte vor unterdrückter Wut. »Rühr meinen Bruder nicht an … niemals …«
    Mansur schlug ihr mit aller Wucht ins Gesicht. Blut lief aus ihrem Mund. Mansur drehte sich um und ging.

XXIII
DIE ROBEN SIND HINTER DEN ANZÜGEN
     
     
     
    Mont-Saint-Michel –
Normandie, Frankreich
     
     
    U nerkannt hinter dem Fenster in der Dunkelheit spähte Nick durch das Objektiv seiner Kamera. Seine Augen waren auf ein pulsierendes blaues Leuchten gerichtet, das rasch von der Seeseite näher kam.
    Es hielt etwa dreißig Meter vor dem Kreuzgang an, direk über Mont-Saint-Michel.
    Das riesige, lautlose, halbkuppelförmige Objekt hing eine ganze Minute lang schwebend in der Luft. Nichts war zu hören außer dem Rauschen des Meeres, dem Tosen des Windes und dem Klicken von Nicks Kamera.
     
     
    Adrian ging mit raschem Schritt zwischen den Säulen des Refektoriums hindurch, gefolgt von Chastenay und Gruber.
    »Unseren Gästen fehlt es an nichts?«, erkundigte er sich, ohne jemanden anzublicken.
    »Es ist für alles gesorgt, Herr Präsident«, antwortete Chastenay. »Sie sind in der Kathedrale versammelt.«
    »Es darf keine Störung von außen geben, bis wir das Objekt in Empfang genommen haben.« Er hielt plötzlich inne und wandte sich an Gruber. »Alles läuft nach Plan?«
    »Wie ein Uhrwerk. Der Phönix ist gelandet. Das Objekt wird in genau drei Minuten und zwanzig Sekunden entladen.«
    Adrian nickte knapp. »Kehren Sie auf Ihre Posten zurück.«
    Die drei Männer trennten sich. Adrian ging allein durch die verlassenen Gänge zum Salon und stieß die hohen Terrassentüren weit auf.
    Ein lautes Geheul kam von den Rottweilern und Dobermännern, die das Gelände bewachten. Die mächtigen Strahlen des Flutlichts erloschen.
    Einen Augenblick später erloschen auch alle Lichter im Haus.
    Adrian trat hinaus auf die nächtliche Terrasse und

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