Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition)

Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition)

Titel: Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wendy Alec
Vom Netzwerk:
Handbewegung ein, Platz zu nehmen. »Und machen Sie reinen Tisch in Ägypten. Ich habe aus gut unterrichteter Quelle erfahren, dass unser Freund, der Professor, in Kairo überwintert.«
    »Jawohl, Herr Präsident.« Eilends verließ Gruber die Orangerie.
    Die beiden Diener räumten das benutzte Geschirr ab, deckten den Tisch neu ein und gossen den frisch aufgebrühten Tee in saubere Tassen.
    »Earl Grey und Shortbread? Schön zu sehen, dass du immer noch die britischen Exporte unterstützt«, witzelte der Außenminister.
    Adrian sagte nichts und rührte in seinem Tee. Seine Gedanken waren mit anderen Dingen beschäftigt.
    »Aveline« hatte auf dem Foto gestanden, und dieses Wort war, wie Adrian sehr wohl wusste, nicht der Name einer Frau. Irgendwann würde auch sein Bruder dahinterkommen.
    Nick hatte Einsicht in die Bilanzen von De Vere Asset Management verlangt.
    Nick wusste bereits von dem Internationalen Sicherheitsfonds.
    Nicholas De Vere wurde langsam zu einem richtigen kleinen Privatdetektiv. Was, um alles in der Welt, führte sein kleiner Bruder im Schilde?
     
    Nick blickte aus den hohen gotischen Fenstern des Salons auf den von Flutlicht erhellten Hubschrauberlandeplatz tief unter ihm, direkt außerhalb der Abteimauern.
    Der Lärm des sich langsam herabsenkenden Kampfhubschraubers war fast so betäubend wie das Brausen des aufkommenden Windes, der die Flut in Brechern an den Felsen zerbersten ließ. Nick beobachtete, wie der riesige schwarze Helikopter zur Landung ansetzte. Es war schon der vierte am heutigen Abend.
    Er hatte bereits mehrere hohe Würdenträger identifizieren können: Prinzen aus drei europäischen Staaten, die Königin eines vierten. Den Kronprinzen von Saudi-Arabien. Ein weiterer kam gerade aus dem Hubschrauber: Assad, Kronprinz von Syrien, gefolgt vom Chef des russischen Geheimdienstes FSB .
    Nick kniff die Augen zusammen. Er erkannte den Vorsitzenden der amerikanischen Notenbank. Und nach ihm verließ der Direktor des Internationalen Währungsfonds den Helikopter. Seltsam.
    Nick sah zum Himmel, wo drei weitere Kampfhubschrauber am schwarzen Himmel über dem stürmischen Atlantik hingen.
    Adrian hatte ihm nicht nur die Wahrheit verschwiegen. Er hatte ihn angelogen. Aber warum?
     
     
    Königlicher Palast –
Damman, Saudi-Arabien
     
    Jotapa stieg aus dem ersten Wagen in einem Konvoi von achtzehn schwarzen Limousinen. Sie sah auf den Boden. Die Straßen des Himmels waren mit Gold gepflastert, wie es hieß, aber die Straßen von Mansurs Palast waren mit italienischem Marmor ausgelegt. Sie sah zu, wie Jibril ausstieg. Sofort wurden sie von einem Dutzend bewaffneter Männer umgeben, die Kufiyas und schwarze Uniformen trugen – Mansurs berüchtigte Privatarmee.
    Vor ihr erstreckte sich ein kilometerlanger Komplex von hoch aufragenden, monolithischen Gebäuden, die in ihrer Anlage an Versailles erinnerten, wenn man einmal von den Hunderten von Palmbäumen absah, die sie umgaben. Jotapa straffte die Schultern, dann glättete sie die Abaya aus schwarzem Georgette, die sie bei ihrer Ankunft am Flughafen hatte überziehen müssen. Kronprinz Mansur verlangte von allen seinen Frauen, dass sie ein solches mantelartiges Übergewand trugen.
    Jotapa und Jibril folgten den uniformierten Soldaten über die Marmorstraße unter den sich wiegenden Palmen. Sie schritten an prächtigen Teichen vorbei, bevor sie durch eine massive, zehn Meter hohe vergoldete Tür in die Empfangshalle des Palastes traten.
    Ein Soldat wies sie mit seiner Maschinenpistole an, weiterzugehen. Jotapa sah hinauf zu der zwölf Meter hohen Decke, die aus einer Art-déco-Buntverglasung bestand. Dann gingen sie vorbei an goldgefassten Marmorsäulen, unter Kristalllüstern und Behängen aus Goldbrokat. Islamische Kunst des einundzwanzigsten Jahrhunderts, stellte sie fest, mit kalligrafierten Koranversen über die Größe und Ehre Gottes.
    Endlose Gänge schlossen sich an. Sie passierten Mansurs Harem mit seinen Hunderten von Frauen und schritten weiter, bis sie einen weiteren Abschnitt des Palastkomplexes erreichten. Vor einer Doppeltür aus vergoldetem Silber hielten sie an. Ein Soldat bedeutete Jotapa, ihren Schmuck und andere metallene Gegenstände abzulegen. Langsam nahm sie ihre Armreifen und ihren einfachen Goldring ab, dann leerte sie den Inhalt ihrer Handtasche in eine gläserne Box. Ein anderer Soldat stieß Jibril rau in Richtung der Tür. Jibrils Augen blitzten. Jotapa spürte Zorn in sich aufwallen.
    Sie passierten einen

Weitere Kostenlose Bücher