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Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition)

Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition)

Titel: Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wendy Alec
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Staunen, wie sich die massive Metallluke des Schiffes öffnete. Ein greller Lichtschein ergoss sich über die Abtei.
     
    Der ganze Westflügel wurde in plötzliches Licht getaucht, als wäre es helllichter Tag.
    Nick beschirmte seine Augen gegen das grelle stroboskopische Blitzen. Sein Kopf pochte schmerzhaft von den elektromagnetischen Strahlen, die von der Lichtquelle ausgingen. Ein unheimliches, tiefes Summen erfüllte die Luft.
    Er wühlte nach einem Filter in seiner Tasche, steckte ihn auf die Kamera und hob sie dann ans Auge, um die seltsame fliegende Untertasse in den Blick zu nehmen, die sich langsam auf den Kreuzgang herabsenkte.
    Nick starrte fasziniert durch das Objektiv. Nie in seinem Leben hatte er dergleichen gesehen.
    Er konnte den Umriss einer undeutlich erkennbaren Gestalt ausmachen, die in der hell erleuchteten Luke stand. Als er die Figur mit dem Objektiv näher heranholte, sah er, dass es der Mann mit der hohen Stirn war, den er zuvor im Gespräch mit Gruber belauscht hatte und der – nach Auskunft von Lawrence – Kester van Slagel hieß.
    Als ein metallener Container in Sicht kam, drückte Nick auf den Auslöser. Klick.
    Der Container wurde an Stahltrossen auf den Klosterrasen herabgesenkt. Klick. Neun uniformierte Männer mit Maschinenpistolen traten aus dem Kreuzgang hervor und manövrierten den Kasten an den Rand des Rasens. Klick.
    Ein Siegel an der Außenseite des Kastens war im Flutlicht deutlich zu erkennen. Das Wappen von Mont-Saint-Michel.
    Klick.
    Die Türen des seltsamen, halbkuppelförmigen Flugobjekts schlossen sich, worauf es sich nach oben in Bewegung setzte. Verblüfft starrte Nick ihm nach, als es in den Himmel hinaufschoss und mit einem lauten Knall verschwand. Die Beschleunigung war atemberaubend. Nick vermochte sie kaum zu schätzen, war sich aber sicher, dass das Objekt mit mehrfacher Schallgeschwindigkeit geflogen war.
    Unmittelbar darauf ging im ganzen Ostflügel wieder das Licht an.
    Nick wandte den Blick und sah eine Überwachungskamera, die direkt auf ihn gerichtet war. Unwillkürlich trat er einen Schritt zurück. Aber er wusste, dass es bereits zu spät war.
    Jetzt würde man ihn suchen. Und ihn früher oder später finden.
     
    Gruber trat aus dem Kreuzgang auf den Container zu.
    »Öffnet den Kasten!«, befahl er.
    Die Männer der Spezialeinheit stemmten den Kasten auf, und eine nach der anderen fielen die metallenen Seiten zu Boden.
     
    Nick starrte ungläubig auf die reich verzierte Truhe, die dahinter zum Vorschein kam. Das war unmöglich. Er rieb sich die Augen. All seine Forscherinstinkte, die in den Jahren seiner archäologischen Ausbildung geschärft worden waren, schlugen augenblicklich Alarm.
    Checkliste.
    Länge: einen Meter zwanzig. Stimmt. Höhe: fünfundsiebzig Zentimeter. Stimmt. Holzgeschnitzt und mit Blattgold überzogen. Stimmt. Umlaufender Fries am oberen Rand. Stimmt. Ringe an den vier Ecken zur Aufnahme von Tragestangen. Stimmt.
    Nick zitterte. Er fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. Fast fürchtete er sich, das letzte entscheidende Merkmal zu überprüfen. Danach würde es keine Zweifel mehr geben. Dann wäre die Sache klar. Er holte tief Luft, atmete aus und blickte dann erneut durch das Teleobjektiv.
    Da waren sie. Auf dem Deckel, mit ausgestreckten Flügeln einander zugewandt, standen zwei Engelfiguren – Cherubim – aus getriebenem Gold.
    Stimmt alles.
    »Die heilige Bundeslade«, flüsterte er wie betäubt.
    Dann drückte er erneut auf den Auslöser.
     
    Adrian war bereits wieder auf dem Weg zu seinem Lift, als einer von Grubers Leuten die Hand ausstreckte, um die Lade zu berühren.
    Gruber hob die Hand, um ihn aufzuhalten, aber er kam zu spät.
    Der Mann fiel wie ein Stein zu Boden, von einem elektrischen Schlag getötet.
    Adrian lächelte leicht.
    Gruber nickte den übrigen Soldaten zu. »Nehmt die Winde.«
    Ein zweiter Container senkte sich herbei. Er wurde von einem Kampfhubschrauber herabgelassen, der wie ein Schatten über dem Kreuzgang aufgetaucht war. Auf der Seite prangte ein aufgemalter siebenarmiger Leuchter mit einer hebräischen Umschrift. Das Wappen des Mossad.
     
    Nick hatte seinen Laptop auf dem Lesepult der Bibliothek platziert und versuchte zum fünften Mal, die gesammelten Dateien, die er von der Chipkarte der Kamera auf den Computer übertragen hatte, an seinen alten Schulfreund Dylan Weaver zu mailen.
    »Verdammt«, fluchte er frustriert. »Kein Durchkommen.« Dann versuchte er es erneut.
     
    Der getötete

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