Soisses - Kochen leicht gemacht
Uhr. Hilde, ich kümmere mich um den Grill und um das Fleisch. Du musst nur ein paar Salate zubereiten. Also den Kartoffelsalat ohne Mayonnaise, einen Nudelsalat, einen Salat mit frischem Grünzeug, alles kein Problem. Das machst du mit links. Die Spiegeleier sind nun leider kalt.
Muss ich dir eigentlich alles erklären?"
Die Spiegeleier waren kalt, weil Egon nur quasselte. Er aß sie trotzdem.
"Also Schatzi, ich muss jetzt leider. Tennisspielen mit Ernst."
Gewiss. So liefen unsere Wochenenden ab. Die Ehefrau würde es schon richten. Für das leibliche Wohl des Göttergatten musste schließlich gesorgt werden.
Ergeben setzte ich einen Topf mit Wasser auf, um die Kartoffeln für den Kartoffelsalat zu kochen.
Während die Kartoffeln kochten, rief ich meine Freundin Sabine an.
"Sabine, wieder ist es Egon gelungen, mir vorzuschreiben, wie das Wochenende abläuft. Er gibt eine Grillparty. Ich kümmere mich um die Salate."
Sabine lachte herzlich.
"Hilde, du musst dich dem mal entziehen. Sage doch einfach, du hast keine Lust auf Egons Grillparty."
"Sabine, dann wären wir geschiedene Leute."
"Auch nicht schlecht!"
Fürwahr, das hatte etwas.
Diese ganze Behäbigkeit von Egon ging mir auf den Geist. Festkleben am Beamtensessel und die Familienfreunde waren SEINE Freunde. Christoph und Ernst waren beide im öffentlichen Dienst, es handelte sich um seine direkten Kollegen. Deren Ehegattinnen Simone und Christiane befanden sich mit mir in einem Boot.
"Sabine, kannst du vorbeikommen und mir helfen?"
"Hilde, ich finde zwar, du solltest bei der von Egon geplanten Grillparty nicht mitmachen. Aber ich komme trotzdem vorbei."
Auf Sabine war halt Verlass.
Als sie bei uns zu Hause eintraf, konnten wir bereits mit dem Kartoffelschälen beginnen.
Anschließend befassten wir uns damit, die Kartoffeln in dünne Stücke zu schneiden.
Die Nudeln für den Nudelsalat kochten auch schon.
"Hilde, so kann es doch nicht weitergehen. Egon macht, was er will und du machst hier auf Hausmütterchen, obwohl du auch arbeitest."
"Natürlich hast du vollkommen recht, Sabine. Nur lässt sich das nun nicht mehr ändern."
"Warum lieben Männer eigentlich diese Grillpartys?"
"Sabine, das hat etwas Archaisches. Der Mann erlegt das Tier. Das Fleisch schmeißt er auf den Grill.
Für die Beilagen sorgt dann das Weib. Beeren sammeln, Kartoffeln ausgraben. Kräuter suchen."
Wir schnipselten die Kartoffeln weiterhin in ganz kleine Scheiben. Wir gaben klein gehackte Schalotten hinzu. Danach übergossen wir alles mit heißer Brühe und Essig. Salz durfte nicht fehlen.
Nun mussten wir nur noch warten und konnten uns währenddessen dem Nudelsalat zuwenden.
Nudeln und Karotten mit Erbsen, Champignons vermischt mit Salz, Pfeffer, Mayonnaise, eine halbe klein geschnittene Schalotte und ab in den Kühlschrank.
Sabine und ich saßen völlig erschöpft am Küchentisch.
"Sabine, nun trinken wir erst einmal ein kleines Schnäpsle oder einen Gin-Tonic oder etwas Ähnliches."
"Das ist eine prima Idee, Hilde."
Mittlerweile war es schon 14.30 Uhr.
Wir begannen nun, die Salatblätter, Tomaten und Salatgurken zu schneiden.
Ich bereitete das Dressing vor: Salz, Pfeffer, Essig, Öl, Senf und Kräuter. Alles wurde gründlich mit dem Wunderstab gemixt. Fertig.
14.59 Uhr.
Sabine und ich waren soweit fertig. Sämtliche Salate waren servierbereit. Wir mussten nur noch alles abschmecken.
15.00 Uhr
Egon stürmte in unser Reihenhäuschen. Im Schlepptau hatte er Christoph und Simone und Ernst mit Christiane.
"Hilde, du siehst, wir sind pünktlich! Hallo Sabine. Was machst du denn hier? Wenn du schon mal hier bist, kannst du ja zur Grillparty bleiben."
Wie gnädig!
"Hast du den Grill schon angeworfen, Hilde?"
"Egon, das ist doch deine Aufgabe!"
"Sicher, sicher. Leute, setzt euch einfach auf die Terrasse. Ich lege gleich los. Hilde serviert die Getränke!"
Sabine und ich schleppten eine Bierkiste aus dem Keller nach oben.
Christoph, Ernst und Egon standen schon vor dem Grill. Die Grillkohle lag auf.
"Also, jetzt nehmen wir ein bisschen Spiritus, um die Sache zu beschleunigen", sagte mein Göttergatte.
"Du spinnst wohl! Das gibt eine riesige Stichflamme", erwiderte Ernst.
Die drei Männer versuchten nun, die Grillkohle zum Glühen zu bringen -ohne Spiritus.
Simone, Christiane, Sabine und ich saßen derweil in der Küche. Sabine und ich gaben den Salaten den letzten kulinarischen Pfiff. Simone und Christiane probierten.
"Hilde, Sabine, die Salate sind
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