SO!KIA: Die vergangene Zukunft (German Edition)
„Nacht und Nebel“ durchgezogen wurde, erhoffte ich von unserem Kapitän, Gerd Bau, bei der Wachübergabe gesteckt zu bekommen, doch jetzt musste ich wirklich erst mal schlafen.
Das Schiff rollte in einer flachen Dünung in einer Art und Weise, dass es einem Babyschaukelbett glich.
Nicht dass ich noch Erinnerungen an jenes hatte, dazu war schon zu viel Wasser die Elbe runtergelaufen, nein, ich stellte es mir vor.
Und siehe da. Nach wenigen Minuten hatte Morpheus mich in seinen Armen.
Morpheus?
Igitt!
Ein kleiner, unbedeutender Unfall
Die beiden so ungleich bekleideten Offiziere, der Russe Yuri Pasow in einem Anzug, der aus einer anderen Zeitepoche zu kommen schien, und der Amerikaner Gus Hatchinson in feinstem Amizwirn für tausend Dollar, stiegen aus der Bundeswehr-Hercules direkt in eine dicht vor der Gangway wartende dunkle Limousine. Sie verließ mit radierenden Reifen sofort das Flugfeld in Richtung Südtor, passierte es, ohne anzuhalten, und strebte auf der nächtlich beleuchteten Straße zügig der Stadtmitte zu.
Hinter ihnen, anscheinend unbemerkt bis zur zweiten Ampel, fuhr ein Porsche.
Der Fahrer der Limousine sagte zu seinem Passagier neben ihm, dem Herrn Prof. Dr. Dr. Jürgen Hansen: „Herr Doktor, wir werden verfolgt, der Porsche hinter uns ist der gleiche, der uns schon aus der Stadt heraus am Auspuff klebte!“
„Bodo, melden Sie bitte!“
Bodo, der Fahrer, nahm den Autotelefonhörer ans Ohr, wählte eine Nummer in Pullach, ohne genau hinzuschauen, welche, was auch schwer möglich war mit dem Hörer am Ohr und der Tastatur auf der Oberseite des Hörers, gab eine kurze, aber präzise Meldung ab und platzierte den Hörer sanft zurück in die Halterung.
Die beiden ausländischen Offiziere bekamen entweder wirklich nichts mit oder ließen es sich nicht anmerken.
Jürgen Hansen wandte sich, so weit es die Sicherheitsgurte zuließen, zu ihnen um und sagte auf Englisch: „Meine Herren, wir werden Sie für diese Nacht im Hotel Vier Jahreszeiten , an der Alster gelegen, unterbringen und ich hoffe, Sie verleben dort eine angenehme und ruhige Nacht. Morgen früh um 8.00 Uhr werden wir Sie abholen, wenn es Ihnen recht ist. Ich bitte Sie, mit keiner anderen Person mitzufahren, ohne mein Beisein. Auch nicht, wenn Ihnen jemand ein Stück Papier mit meiner Unterschrift vorlegt oder gar vorgibt, der Kanzler schicke ihn höchstpersönlich. Nur ich persönlich werde Sie aus Sicherheitsgründen begleiten!“
Die beiden Offiziere nickten bestätigend.
Die Limousine bog in den Kreisverkehr nahe des Hamburger Friedhofes Ohlsdorf ein, als zwischen ihnen und dem folgenden Porsche zwei Polizeimotorräder mit Blaulicht in den fließenden Verkehr einscherten, den Porsche langsam abbremsten und rechts an die Straße drängten.
Der Porschefahrer und seine Beifahrerin fluchten verhalten, als sie im Rückspiegel die beiden uniformierten Polizisten gemächlich von den abgestellten Krädern steigen und sie einen der beiden Uniformierten ohne ersichtliche Hast langsam auf ihr Auto von hinten und von der Fahrerseite her zukommend sahen, während der andere im Licht der Scheinwerfer der Krafträder, mit einer Hand an die Pistolentasche greifend, breitbeinig und abwartend, beobachtend, hinter ihrem Porsche verharrte.
Der Polizist, an der Fahrertür angekommen, verlangte sogleich, mittels Handbewegung des rechten Armes, an dessen Oberarm der Uniformjacke das Hamburger Stadtwappen gut erkenntlich war, die Seitenscheibe hinunterzukurbeln. Der Uniformierte lenkte den Lichtkegel einer Taschenlampe in den Font und auf den Fahrer, was ihn derart blendete, dass eine Erkennung des Namenschildes oder einer Dienstnummer nahezu unmöglich wurde.
Die Rücklichter der eben noch von ihm verfolgten Limousine verschwanden unterdessen weit voraus, schon bald von anderen, nachfolgenden Fahrzeugen überdeckt.
Der Polizist neigte sich zum Porschefahrer hinunter und verlangte nach den Fahrzeugpapieren sowie dem Führerschein.
„Hab ich etwas falsch gemacht, Herr Schutzmann? Wissen Sie eigentlich, mit wem Sie es zu tun haben?“
„Mit einem Herrn Müller-Werfeld, wie ich aus den Papieren ersehe“, entgegnete der Polizist mit strenger Beamtenmine, jedoch ruhiger Stimme, langsam und gemächlich in den Unterlagen blätternd, „und trotz allem bitte ich Sie auszusteigen, denn dieses Auto ist als gestohlen gemeldet.“
„Als gestohlen? Machen Sie keinen Quatsch, Mann. Das ist mein Wagen. Lesen Sie doch die Fahrzeugpapiere, Sie
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