SO!KIA: Die vergangene Zukunft (German Edition)
im Schnitt ebenso viel dem Reeder kosteten, wie ein oder zwei Einladungen zum Reederessen in irgendeinem Superhotelrestaurant in einer der Hansestädte, wie oft von einigen Besatzungsmitgliedern „hinterrücks“ und „feige“ behauptet wurde.
„Üble Nachrede“, wurde es von den Teilnehmern der Gelage dann genannt und auch so von Zeitungen dieser Städte gedruckt, derweil billige Leute aus den Philippinen die neuen Schiffsbesatzungen abgaben.
Es war eine Zeitepoche, in der die Notiz der Entdeckung der Antimaterie im CERN einfach im Baader-Meinhof-Wirbel unterging.
Ich erinnere mich auch noch an die Proteste der ehemaligen, sogenannten Siegermächte, dass gerade die Deutschen bei dieser Entdeckung einen entscheidenden Beitrag geleistet hatten und nun die Gefahr bestünde, die „Krauts“ sofort nichts anderes zu tun hätten, als eine Antimateriebombe zu bauen, um den Zweiten Weltkrieg neu anzufachen, alles wegzubomben, einschließlich sich selbst.
Und nun hatte ich einen der bekanntesten CERN-Wissenschaftler dieser Zeit an Bord, frei, ihn mit Fragen zu attackieren, es sei denn, er ließe sich nicht.
Ich schreckte aus meinen Gedanken auf.
Die Maschinen verloren an Umdrehungen, das Schiff schwoite seicht in den flachen Wellen des Meeres. Die Geräusche eines kleinen Motorbootes kamen näher, verschwanden jedoch schon bald darauf.
Der Hafenlotse ging von Bord, die Sobek nahm Fahrt auf, wie ich ganz so nebenbei in der Messe, mit den Wissenschaftlern zusammenhockend, mitbekam.
Das Gespräch zwischen Ute und den Neuankömmlingen hatte einen Angelpunkt: das Auffinden diverser, noch unerforschter Objekte in Australien, Afrika, Europa und dem Nordpolarmeer, welche alle irgendwie in Zusammenhang mit einem UFO standen, das möglicherweise damals vor 40.000 Jahren beim Erdeintritt in die dichte Erdatmosphäre zerbarst.
Basis dieser Annahmen stellten gefundene Teile und Objekte dar, deren Aussehen und Material, aus dem sie hergestellt zu sein schienen, sich einander in den Materialien und Strukturen glichen, obwohl die Fundorte über Tausende Kilometer weit auseinanderlagen.
Irgendwie und irgendwann wurde mir bei all dem Zuhören bewusst, dass die Wissenschaftler, sowie auch Ute, mit Vermutungen oder gar Beweisen vor mir eine gewisse Zurückhaltung an den Tag legten, was mich zur Entscheidung, der Versammlung nicht weiter beizuwohnen, veranlasste.
Ich verabschiedete mich unter dem Vorwand, vor meinem nächsten Wachantritt noch eine Runde Matratzen abzuhören und bemerkte ein leichtes Aufatmen in der Gruppe.
In meiner Kabine angekommen, machte ich mir meine eigenen Gedanken, beim Versuch, das eben Gehörte in mein, in diesen Fachgebieten untrainiertes Gehirn einzuspeichern. Dies war keine leichte Geburt, zumal die in so konzentrierter Form erhaltenden Informationen in vielen Gebieten für meine grauen Gehirnzellen ein absolutes Neuland darstellten. Und dann plötzlich, in die Gedanken hinein, knackte es in meinem Interkom und ich hörte die Stimme meines Kapitäns.
„Steuermann, kommen Sie bitte sofort auf die Brücke!“
Nur gut, dass ich noch in meinen Klamotten steckte und mir nur die Schuhe anzuziehen hatte.
Zwei Minuten später stand ich auf der Brücke, auf der einer der Seeleute wartete sowie zwei der für unser Mini-U-Boot zuständigen Techniker, welche mir entgegensahen.
„Steuermann, in gut dreißig Minuten erscheinen über uns zwei Hubschrauber. Der erstankommende pickt unsere Deep One auf und der zweite fiert uns ein anderes Tauchboot an Bord. Überwachen Sie bitte das ganze Manöver!“
Dieser kurzen Order war nicht viel entgegenzusetzen und richtig, wir hatten gerade die Haltelaschings der Deep One gelöst, erschien ein mächtiger Sykorsky über uns, an dem ein starkes Stahlseil mit einem sogenannten Hahnepot, einem gespreizten Draht und daran befestigtem Pelikanhaken hing. Der Chopper schaffte es im ersten Anflug, das alte Tauchboot abzubergen, der zweite Chopper das neue Tauchboot in die Halterung abzufieren.
Das Tauchboot THETIS stand bei uns an Bord.
Die Aktion dauerte nicht länger als 15 Minuten, schätzte ich.
Beide Chopper flogen der offenen See entgegen, an dessen dunstigen Horizont man ein anscheinend graues, jedoch bestimmt großes Schiff ausmachen konnte.
Die Seeleute verankerten das neue, etwas größere und weitaus modernere Tauchboot, welches mit einer Serie von Greifarmen und starken Scheinwerfern ausgerüstet an Deck stand und dort bewundert wurde.
Wieso die Aktion bei
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