SO!KIA: Die vergangene Zukunft (German Edition)
von einer Beschaffenheit und Materialtechnik, die derzeit unbeherrschbar in der jetzigen, unsrigen Industrialisierung ist. Niemand kann heutzutage so etwas herstellen und niemand hat so etwas in der uns bekannten Vergangenheit herstellen können. Davon gehen wir mit einiger Bestimmtheit aus!“
„Ich frage noch mal: warum wir, warum unser Amt?“
„Die Antwort darauf ist: Falls Reporter hinter die Story kommen, werden sie bei uns zu allerletzt anklopfen, wir sind bis heute zu unbedeutend. Aber eines kann ich Ihnen hier und jetzt versichern, Hamburg und unsere Anstalt sind auf dem besten Weg, mithilfe von zig andern Wissenschaftlern, die bald eintreffen werden, weltbekannt zu werden. Das war’s für heute, Herrschaften. Und Stillschweigen um alles in der Welt. Diese Informationsrunde hat es nie gegeben. Morgen um 7 Uhr bitte ich Sie hierher, denn die nächste Überraschung wartet schon.“
Als der letzte Wissenschaftler den Raum, untereinander diskutierend, durch die zweifache Luftschleuse hindurch verließ, erloschen die Raumbeleuchtung und alle Bildschirme automatisch, außer einem. Auf dessen Screen erschien der „Backstein“ schwebend mit seinen sechs ihn begleitenden Sphären.
Das Ganze war in ein kugelförmiges, bläulich schillerndes Halo eingebettet.
Vollkommen geräuschlos schwebte der Konvoi 30 Zentimeter über der Tischplatte aus Edelstahl.
Auf dem Bildschirm erschienen Zeichen, hieroglyphengleich und quadratisch angeordnet, und über allem ein leuchtendes Pentaculo, das Siegel Salomons.
Nach wenigen Minuten erlosch der Bildschirm, wie von Geisterhand bedient.
Hafenkommandantur Djibuti
Der Jeep, gefahren von einem weiß uniformierten Marinepolizisten und mit einem Beifahrer auf den vorderen Sitzen und Mamoud, sowie sein Bruder David auf den hinteren, bog von der Hauptstraße von Loyada her kommend rechts ab. Sie durchfuhren eine rot-weiß gestrichene, sich automatisch hebende Schranke, die den Weg freigab, bevor der Jeep diese erreichte.
Eine gut asphaltierte, von Schatten bringenden Palmen umsäumte, zweispurige Straße beschrieb eine leichte Linkskurve und endete vor einem weißen, zweistöckigen Gebäude, welches sich als Hafenkommandantur, mit goldenen Lettern an der Frontfassade, vorstellte.
Mamoud sah mit vor Erstaunen offenen Mund erst auf die weiße Marmortreppe und dann auf die Fassade, während er mit einem Arm versuchte, den Schweiß aus seinem Gesicht zu wischen, den nicht einmal der Fahrtwind im Jeep hatte trocknen können.
Mitten im Grasrondell vor der Treppe stand ein hoher weiß gestrichener Fahnenmast, an dem die Landesflagge, ein roter Stern in weißem Dreieck vor blau und grün horizontal geteiltem Feld traurig und schlapp, wegen fehlender frischer Brise, hing.
Zumindest ging David davon aus, dass jener schlappe Stoff die Landesflagge sei, denn eigentlich waren nur in sich verdrehte Farben, aber keine genaue Zusammensetzung vertikal oder horizontal sichtbar.
Nun ja , dachte er, die Trikolore wird es nicht sein, denn die langersehnte, aber inzwischen viel diskutierte Freiheit vom ehemaligen Mutterland Frankreich, hat man nun schon seit einigen Jahren.
Er gab seinem Bruder, der noch immer stocksteif, andächtig und mit offenem Mund neben ihm saß, einen kleinen aufmunternden Schubs in dessen Hüfte, was dieser mit Mundschließen und leisem Knurrlaut beantwortete.
Die beiden Militärs machten keinerlei Anstalten, ihnen beim Aussteigen zu helfen oder zu erklären, wie das alles weitergehen solle.
Anscheinend war das auch nicht nötig, denn die Treppe hinunter kam ein kostümierter kleiner Negerjunge ihnen breit grinsend entgegen.
Die Brüder waren perplex.
Der Kostümträger, in einer roten Pluderhose und ebenso rotem goldumrandeten Leibchen steckend, begrüßte sie mit einer Verbeugung und „Salem Aleikum“ und einer zur Treppe weisenden Handbewegung.
Ohne abzuwarten, stieg er dann vorangehend die Stufen empor, bis er die aus dunklem Holz handgeschnitzte riesige Eingangstür erreichte. Dort drehte er nur seinen Kopf zu ihnen um und beobachtete schelmisch lächelnd die Brüder beim Erklimmen der Marmorstufen.
Die Brüder konnten zwei uniformierte Soldaten erkennen und ein eigenartiges Gerät in der Hand von einem der beiden.
Eine Pistole, man will uns erschießen , dachte Mamoud und wollte rasch eine Kehrtwende machen.
„Keine Angst, Bruderherz, das ist ein Metalldetektor, weiter nichts! Ich habe das schon mal auf dem Flughafen gesehen.“
Die Soldaten
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