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Soldatenehre

Soldatenehre

Titel: Soldatenehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Moscoe
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etwas, das sollten Sie sich unbedingt ansehen.«
    »Ein Problem?«, fragte Grace. Warum sollte ausgerechnet dieser Mann mit einem Problem zu mir kommen? Wenn er es schon nicht lösen kann, kann ich es ganz bestimmt nicht.
    »Wir haben bis jetzt Mechs auseinander genom-men. Nun fangen wir an, sie wieder zusammenzubauen. Ich dachte, Sie wüssten gerne, was aus Ihrem Pirat einen echten Halsabschneider macht.« Grace folgte ihm in die relative Dunkelheit der Werkstatt. Es roch nach verbranntem Plastik, heißem Metall und Männerschweiß - kein schlechter Duft, wenn es darum ging, eine Bergarbeiterin anzulocken.
    Mick trat mit einem stolzen Grinsen neben Sven. »Zeig der Bürgermeisterin, was wir können.« Gott, der heilige Petrus und der heilige Patrick seien gelobt, die beiden verstanden sich. Grace wollte gar nicht daran denken, was geschehen wäre, hätten sich ihre beiden wichtigsten Techs zerstritten.
    »Hier ist der Rumpf, völlig nackt. Ich hoffe, wir verletzen damit nicht die empfindlichen Gefühle einer jungen Dame«, grinste Mick.
    Grace blickte sich um. »Ich seh hier keine Damen. Bin in Falkirk auch noch nie einer begegnet. Hier gibt es nur hart arbeitende Bergleute mit Dreck unter den Fingernägeln«, sagte sie und wedelte mit der Hand.
    »Ich benutze die feinen Karbonfasern, die Sven mitgebracht hat, als zusätzliche Hülle um Beine, Arme und Brustkorb. Es erhöht das Gewicht nur unwesentlich und sollte die Belastbarkeit fast verdoppeln.«
    »Der Motor ist da«, übernahm Sven mit einem dankenden Kopfnicken. »Aber Ihr Mann hier ist ein Prinz unter den MotorTechs, wenn es darum geht, die Leistung zu steigern. Dieser Motor wird gute zwanzig Prozent über der angegebenen PS-Leistung liefern. Für kurze Perioden sogar dreißig Prozent.«
    »Das ist nichts weiter als die richtige Einspritzung. Es ist die Panzerung, die dieser alte Gauner einem Blinden abgeluchst hat, die sie zu Kampfmaschinen macht.« Mick boxte seinem Partner gegen die Schulter.
    »Es ist ein Kinderspiel, dieses alte Stück Kompo-sitpanzerung ausspucken zu lassen«, erläuterte dieser. »Die neuen Panzerungsmaschinen liefern ausschließlich das Strong-Arm-Zeug für Industriemaschinen. Diese alte Walzenpresse ist noch an einem weit älteren Modell orientiert, aus der Zeit, als man vor allem BattleMechs brauchte. Sie erinnert sich noch an ihre Anfänge. Wir schicken die alte Panzerung durch. Verdichteter Kristallstahl ist verdichteter Kristallstahl, ganz gleich, ob er für einen Arbeitsoder einen BattleMech bestimmt ist. Der nette junge Mann, den Sie in Allabad rekrutiert haben, war so freundlich, uns die Keramikfaserspinnmaschine zu spendieren, mit der er Stoßstangen repariert hat. Damit haben wir alles, was wir für Ferrofibritpanzerung brauchen.«
    »Und ich verfüge über künstliches DiamantMonofilament im Überfluss«, lachte Mick. »Was glauben Sie, womit ich all die Bohrer repariere, die mir die Bergleute zum Schärfen bringen. Das Bornitrid drohte uns erst einen Strich durch die Rechnung zu machen, aber Ho hatte eine ganze Tonne von dem Zeug. Er benutzt es, um Gefriertruhen zu isolieren.
    Wir müssen es erst aus dem Wabengitter schmelzen, aber es funktioniert prächtig.«
    »Der erste Durchgang im Autoklav brennt die Außenhaut. Der zweite stellt die innere Schutzschicht her, und ein dritter verbindet sie. Es ist nicht ganz so haltbar wie die Panzerung aus der Fabrik, aber verdammt besser als irgendwas anderes«, schloss Sven den Vortrag ab. Die beiden grinsten wie zwei satte Katzen.
    »Großartig«, antwortete Grace. »Aber kommen die Mechs mit dem Gewicht auch klar? Mick, haben wir Pirats Kreiselstabilisator nicht schon mit der zusätzlichen Panzerung damals bis an die Grenze belastet? Es war zwar lustig anzusehen, wie sich Brady hingesetzt hat, aber dazu hatte sein Gyroskop ebenso viel beigetragen wie die Rakete, die ihn knapp verfehlte.«
    Die Techs blickten einander an. »Größere Gyros können wir nicht bauen«, antwortete Sven, als müsste er zugeben, dass ihm der richtige Schraubenzieher fehlt. »Also verdoppeln wir sie. Die Banditen haben alle Mechs aus Allabad mitgenommen, aber die Ersatzteillager ließen sie in Ruhe. Mick hat herumgefragt, und wir erwarten eine Ladung Kreiselstabilisatoren, die uns gestattet, in jeden Mech zwei einzubauen.«
    »Und das Beste ist, ich habe hundertzwanzig Tage Zahlungsziel. Mit ein bisschen Glück bauen wir diese Mechs wieder in Arbeitsmaschinen um, bevor die Lieferanten Geld sehen wollen«,

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