Soldatenehre
ihren betrachtete, standen drohend auf. Betsy fixierte sie mit einem Blick, der sie stocksteif stehen bleiben ließ.
»Ich schlage vor, die Damen pausieren kurz, um sich zu beruhigen«, flüsterte Chato. »Ich bleibe hier.«
»Es gibt nichts mehr zu sagen«, stellte Betsy fest.
»Nein, du hast es ihnen ohne lange Vorwarnung um die Ohren gehauen«, sagte Ben.
»Weißt du einen besseren Weg?«
»Nein«, gab Ben zu. »Nicht angesichts der wenigen Zeit, die diesen Leuten bleibt, ihr Schicksal zu entscheiden.«
»Wenig Zeit?«, fragte Grace nach, als Ben sie aus der Zunfthalle begleitete und nach einem Taxi winkte.
Betsy schüttelte den Kopf. »Es wird Zeit, dass wir getrennte Wege gehen.« Sie drehte sich zu Grace um. »Hier sind zu viele Fragen offen, wer was mit wem treibt. Ich werde ein paar Antworten suchen, während Ben Ihnen hilft, sich auf das vorzubereiten, was so sicher kommt wie das Amen in der Kirche.« Bevor Grace einen Einwand vorbringen konnte, war sie verschwunden, und Ben half ihr ins Taxi. Der Fahrer wollte wissen, wohin die Fahrt gehen sollte.
Verwirrt rief Grace bei Angus an. »Ich habe von einem optimistischen jungen Tech eine Lagerhalle gemietet. Kurz bevor so viele der örtlichen Mechs verschwunden sind, hat der eine große Mechwar-tungsanlage eröffnet.« Er gab Grace die Adresse in einem Industriebezirk am Fluss durch. Zehn Minuten später waren sie und Ben vor Ort.
Eine große Wellblechhalle bot genug Raum, um vier voll bepackte Tieflader abzustellen. Ein vielleicht dreißig Jahre alter Mann reichte Grace die Hand. »Ich weiß es wirklich zu schätzen, dass Sie die Halle mieten«, sagte er. »Und ich arbeite gerne mit
Ihrem Sven hier zusammen. Er kennt sich aus. Er hat sich ein paar von meinen vorgenommen, und sie brummen, wie ich es noch nie gehört habe.«
Grace fand Angus halb unter einer Säulenbohrmaschine, Sven an seiner Seite. Nicht weit entfernt bearbeitete Sean die Programmierung der Steuerkonsole. Danny und George streiften durch die Halle, begutachteten die Maschinen und suchten Standorte für ihre eigenen. »Einen LaderMech konnte ich nicht mieten«, entschuldigte sich Angus. »Die Banditen haben alle mitgenommen. Und wir haben keinen Ersatz.«
Grace schaute sich zu Ben um. Er wirkte von diesem Rückschlag weder überrascht noch sonderlich beeindruckt. Angus' Comp fiepte, und er meldete sich. Das freudige Lächeln des alten Mannes verwandelte sich in ein Stirnrunzeln, dann weiteten sich seine Augen, und seine Atmung beschleunigte sich. »Das ist mein Mann am Raumhafen. Ein neues Sprungschiff ist im System aufgetaucht!«, keuchte er.
»Ein Händler?«, fragte Grace.
»Nein, nein ...« Angus hörte noch einen Moment zu. »Es hat keinen Standardsprungpunkt benutzt. Es ist am nächsten La-Grange-Punkt über Vesuvius aufgetaucht. Flugzeit für ein Landungsschiff bis hierher: zwei Wochen.«
»Verdammt«, stieß Grace aus. »Das können nur Banditen sein. Ich muss zurück zur Zunfthalle.«
»Nimm meinen Wagen«, bot Angus an.
»Wir tanken die Laster auf und verlängern die Mietzeit«, erklärte Ben. »Und dann setzen wir sie nach Falkirk in Marsch.«
»Sie glauben nicht, dass die Bürgermeister kämpfen?«
»Ich habe festgestellt, dass Träume Ratgeber sind und keinen festen Weg vorschreiben. Trotzdem würde ich mich nicht zu sehr auf Ihre Versammlung verlassen.«
Sven stand auf. »Wenn es geht, würde ich gerne ein paar der Maschinen dieses Herrn mitnehmen.«
»Sie wollen alles nach Falkirk bringen?«, fragte der junge Eigentümer mit stockender Stimme. Grace nickte.
»Ich habe eine Frau und Kinder, Ma'am. Alle sagen, beim letzten Mal sind wir glimpflich davongekommen. So glimpflich hat sich das aber nicht angefühlt. Einer meiner Arbeiter war beim Angriff auf den Raumhafen dabei. Seine Witwe muss sich jetzt allein um drei Kinder kümmern. Meine Mara hat sie bei uns aufgenommen. Ich möchte nicht, dass jemand Mara und meine Töchter bei sich unterbringen muss. Sie verstehen?«
»Ich verstehe«, bestätigte Grace. »Sven, wie viel von dieser Ausrüstung wollen Sie?«
»Alles, wenn wir es transportieren können.«
»Ich kenne jemanden, der drei Laster hat«, sagte der junge Mann. »Ich hole sie. Lassen sich in Falkirk drei zusätzliche Familien unterbringen?«
»Wir werden genug Raum finden«, beruhigte ihn
Grace. »Ich weiß, Mick tanzt einen Jig, wenn er all das neue Spielzeug sieht.«
»Dann lasst uns anfangen, Leute«, befahl Sven.
Als sie wieder in der
Weitere Kostenlose Bücher