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Soldatenehre

Soldatenehre

Titel: Soldatenehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Moscoe
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krähte Mick.
    »Sie stellen sie in Rechnung!« Grace explodierte.
    Mick zuckte nur die Achseln, und Grace bekam den Eindruck, dass sie gerade in eine Falle getappt war. »Noch mal zu diesen Gyros ...«
    Die Männer sahen sich an. »Also, es gibt einen Grund, warum ein Mech nur einen Kreiselstabilisator hat«, erklärte Mick. »Wenn man zwei Gyroskopsätze einbaut, können sie einander ins Gehege kommen und sich gegenseitig behindern. Jedenfalls haben wir in die Checkliste beim Start einen neuen Punkt eingebaut: Gyros synchronisieren.«
    »Und bei einer Erschütterung oder einem harten Treffer kann es sein, dass die Stabilisatoren aus der Synchronisation geworfen werden. Dann müssen sie neu ausgerichtet werden. Daran können wir nichts ändern«, bemerkte Sven und strich mit der Schuhspitze über den Boden.
    »Deshalb bestehen wir ja auch darauf, dass nur die Schlauesten die Mechs fahren«, stellte Grace fest und wechselte das Thema. »Okay, wir haben eine gute Panzerung, aber irgendwie möchte ich den Banditen auch was Böses tun. Mit Dreck zu werfen ist nicht mehr so lustig wie damals, mit zehn Jahren, als ich es den Jungs heimzahlen wollte.«
    »Ach, Sie haben es noch nicht gehört«, sagte Sven.
    »Nein, sie hat es noch nicht gehört«, stimmte ihm Mick zu.
    »Was hab ich noch nicht gehört?«
    »Zweierlei. Sven hier hat alles mitgebracht, was wir für eine hübsche Kaliber-30-mm-Revolverkanone brauchen. Es ist keine Autokanone, aber wir können sie hier herstellen. Johnny Shepherd, unser Büchsenmacher, hat eine hülsenlose Patrone entwickelt, die sich gut einspeisen lässt und uns gestattet, den Mechanismus einfach zu halten.«
    »Hülsenlos, ohne Messingmantel«, wiederholte Grace, und ihre Gedanken überschlugen sich.
    »Jep, wir haben's nicht so dicke mit Messing«, erläuterte Mick.
    Grace runzelte die Stirn. »Aber wenn wir Leim oder etwas in der Art benutzen, um den Treibsatz zusammenzuhalten ...«
    »Es verklebt den Mechanismus«, bestätigte Sven. »Revolverkanonen sind in dieser Hinsicht ziemlich unempfindlich, aber nach einem Kampf müssen wir sie gründlich säubern.«
    Die ganze Sache war zwar ein Kompromiss nach dem anderen, aber Mick grinste immer noch. »Gestern kam ein Anstreicher vorbei. Er hatte eine ganze Lastwagenladung Farbe dabei.«
    »Ach, wir können die Mechs jetzt anmalen?«
    »Ja, aber nicht damit. Sein Aluminiumpulver landet sofort in der Pulvermühle«, konterte Sven.
    »Ich glaube nicht, dass das Mädchen dich versteht«, sagte Mick.
    »Aluminium ist toll für Verschalungen«, erklärte Sven. »Als feines Pulver verleiht es der Farbe einen Silberglanz, der ewig hält. Aber Aluminiumpulver ist auch ein großartiger Raketentreibstoff. Gemischt mit dem Zeug aus der Kilkenny-Düngerfabrik verschafft es uns den Brennstoff für Mittelstreckenraketen. Der Anstreicher kennt auch einen Apotheker mit Magnesiumvorrat, und damit dürften wir alles haben, was wir brauchen, um Richtladungen für unsere Raketen zu fabrizieren. Ich weiß, Sie betrachten jeden, der kommt, als zusätzlichen Esser, aber ein Teil von ihnen bringt das Wissen mit, das wir brauchen, um eine wirklich gute Armee aufzustellen, Ma'am.«
    Drei Tage vor dem Eintreffen des Landungsschiffes beraumte Grace beim Abendessen eine Besprechung ihrer Führungsmannschaft an. Zu den sieben Söldnern gesellten sich noch Wilson, Laird und Mick. Chato und Jobe kümmerten sich um ihre Interessen. Die Zusammensetzung der Gruppe war nicht gerade repräsentativ, aber wenigstens gab es kein Gerangel ums Verfahren. Alle wussten, weshalb sie hier waren. Mit etwas Glück würden sie sich auch alle einig werden, was zu tun war.
    Nachdem sie eine von Mutters großartigen Mahlzeiten verdrückt hatten und es Zeit wurde, zum Geschäftlichen überzugehen, drehte sich Grace zu Wilson um. »Haben Sie sie mitgebracht?«
    »Mit Brief und Siegel. Alle im Gerichtsgebäude registriert«, sagte er und reichte Grace eine Aktenmappe.
    Grace stand auf und schaute die sechs MechKrieger am Tisch nacheinander an. »Sie alle haben sich bereit erklärt, uns zu trainieren, als niemand sonst dazu bereit war. Mit uns zu kämpfen. Dafür möchte ich Ihnen persönlich danken.« Ein Raunen erklang, aus dem »Selbstverständlichkeit« und »nur ein Job« herauszuhören war. Ben sagte nichts.
    »Wir, die Einwohner von Falkirk, möchten uns bei Ihnen bedanken. Hier bei uns gibt es eine Redewendung: >Worte sind billig, Land bleibt bestehen.< Deshalb werde ich nicht viel sagen,

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