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Soldatenehre

Soldatenehre

Titel: Soldatenehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Moscoe
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Zunfthalle waren, stellte Grace fest, dass die Nachricht vom Auftauchen des Banditenschiffs schon die Runde gemacht hatte. Im Saal kochte es. Einige Plätze waren leer. Als Grace eintraf, waren weitere Bürgermeister kleinerer Orte auf dem Weg nach draußen. »Die werden gar nichts tun«, sagte einer im Vorbeigehen zu Grace. Und gar nichts war exakt das, was in der nächsten Stunde stattfand. Die Bürgermeister der großen Städte schmetterten jeden Verteidigungsvorschlag ab, der eine aktive Beteiligung von ihnen verlangt hätte.
    Grace setzte sich neben Chato und hörte zu. So weit sie das feststellen konnte, drehte sich die Debatte hauptsächlich darum, welche Sorte Milch und Kekse sich am besten dazu eigneten, die Banditen willkommen zu heißen. Als noch mehr Bürgermeister den Saal verließen, stand Grace auf, um eine Abstimmung zu fordern. Zehn Minuten stand sie so da, während Garry sein Bestes tat, sie nicht zu bemerken. Dann stampfte sie wütend hinaus. Mit Glück hatten sie und ihre MechKrieger eine Chance, zumindest das Gleann-Mor-Tal in eine zu harte Nuss für die Banditen zu verwandeln.
    Falkirk, Alkalurops
    Präfektur IX, Republik der Sphäre
    7. August 3134, Sommer
    Als Graces Konvoi nach zweiunddreißig Stunden Fahrt Falkirk erreichte, hob sie eine schlafende Vierjährige beiseite und kletterte aus dem Fahrerhaus des Lasters. Während sie über den ungepflasterten Parkplatz zu Micks Hauptwerkstatt ging, versuchte sie, die Verspannungen in ihrem Rücken zu lösen. Der Morgen war heiß, und der Duft des Besenginsters am Straßengraben lag schwer in der Luft. Es roch nach Heimat.
    »Hierr stinkt's«, stellte Danny fest, als er ausstieg.
    Grace ignorierte ihn, denn gerade trat Mick ins Freie, um nachzuschauen, was so viel Lärm machte. Er warf einen Blick auf die sieben hoch mit Werkzeugmaschinen beladenen Tieflader und stieß einen Pfiff aus. »Da werd ich mehr Platz brauchen.«
    »Mick, ich möchte Ihnen einen neuen Freund vorstellen. Sven, kommen Sie her.« Der BattleMech-Tech stolperte schlaftrunken herüber und massierte sich die Beine. Die beiden Männer beäugten einander wie zwei Hähne, dann verschwanden sie, um am Werkzeugbrett >Lass sehen, was du drauf hast< zu spielen. Das dürfte sie für den Rest des Tages beschäftigen, dachte Grace.
    Jobe lieh sich einen Geländewagen und jagte ins Dongatal davon, »um meine Zweitfrau zu sehen«. Chatos Neffe war mit dem voll funktionsfähigen Schwebepanzer zur Stelle, um seinen Onkel nach Hause zu bringen.
    Beim Essen erzählte Grace Wilson, Ho und Laird, was sie erlebt hatte. Dabei musste sie mehrmals eine Pause einlegen, um die Informationen auf die beiden Männer wirken zu lassen. Wilson schüttelte den Kopf, als sie ihm erzählte, dass die Ladung der Stern von Dyev ihre Geldschwierigkeiten nicht gelöst hatte. »Dieser Santorini war auf der Dyev und hat jemanden angestiftet, Ihre Diamanten zu stehlen. Vermutlich hat er auch den Verkauf auf Galatea sabotiert. Ein echter Schmerz, dieser Bursche.«
    Niemand widersprach.
    Grace beendete ihren Bericht damit, dass die MechKrieger für einen Minimalsold unterschrieben hatten. »Eigentlich verdienen sie mehr, aber sie haben sich dafür bereit erklärt.«
    »Das hört man selten über Söldner«, stellte Ho fest und klopfte sich auf den kugelrunden Bauch. »Vertrauen Sie ihnen?«
    »Ja«, erklärte Grace ohne Zögern. »Die meisten sind so ehrlich wie Sie und ich. Es stimmt, sie waren Problemfälle, wo sie bis jetzt gewesen sind, und wahrscheinlich werden sie uns hier auch Probleme bereiten. Aber wir brauchen sie. Syn ... also, die ist ein Fall für sich. Spielen Sie nie Karten mit ihr, und lassen Sie sich von Ihrer Frau nicht in Syns Beglei-tung sehen«, riet sie. »Sven ist ein Genie - und weiß es. Ich hoffe nur, er und Mick kommen miteinander aus, denn wir brauchen sie beide.«
    »War da nicht noch jemand? Betsy?«, fragte Laird.
    »Betsy Ross. Sie ist in Allabad geblieben, um herauszufinden, was hier vor sich geht. Ich hoffe nur, es gelingt ihr.«
    »Also kämpfen wir«, stellte Wilson fest.
    Grace atmete tief durch. »So sehe ich es.«
    »Vielleicht schaffen es die nächsten Banditen gar nicht bis hier«, bemerkte Ho.
    Laird stimmte ihm zu. »In den großen Konzernbergwerken gibt es reichlich Mechs. Da müssten sie als Nächstes zuschlagen.«
    Wilson schnaubte verächtlich. »Falls Santorini dahintersteckt, hat er sich mit den Konzernbossen längst geeinigt. Wir kleinen Produzenten sind es, die aufpassen

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