Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Soldner

Soldner

Titel: Soldner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howell Morgan
Vom Netzwerk:
ist«, sagte Zna-yat. »Du bist närrisch geworden.«
    Als Kovok-mahs Gestalt sich straffte und er seine Reißzähne entblößte, kniff Zna-yat die Augen ein Stück zusammen. »Fordere mich nicht heraus. Diesmal werde ich mich dir nicht beugen.«

    Kovok-mah erwiderte Zna-yats Blick. »Dann möchtest du kämpfen?«
    »Du bist mein Blutsverwandter und noch immer stark in meiner Brust. Ich möchte lieber Kluges sagen.«
    »Wie sieht diese Klugheit aus?«
    »Dargu hat bösen Zauber.«
    »Glaube ich nicht.«
    »Dein Brustkorb ist geschrumpft«, sagte Zna-yat. »Es ist Dargus Schuld. Es hat unsere Worte gelernt, somit kann es dich einem Bann unterwerfen.«
    »Du sagst nichts Kluges; du sagst Dummes«, sagte Kovok-mah.
    »Wie hätte es sonst in deinem Quartier schlafen können?«
    »Ich habe es Muth’la zuliebe erlaubt.«
    Zna-yat stieß ein verächtliches Zischen aus. »Muth’la? Wie können Söhne für Muth’la sprechen?«
    »Wenn wir keine Mütter haben, die uns anführen, müssen wir für uns selbst denken.«
    »Dann hast du armselig gedacht.«
    »Ich bin meinem Brustkorb gefolgt«, sagte Kovok-mah. »Er hat mir gesagt, ich soll Dargu vor bösen Washavoki beschützen. «
    »Dargu ist ein Washavoki«, sagte Zna-yat. »Mithin ist es auch böse. Ich werde es für dich töten.«
    »Das tust du nicht!«
    »Ist dein Brustkorb schon so geschrumpft, dass du ein Washavoki verschonen würdest?«
    »Dieses eine würde ich verschonen.«
    »Wenn du auf dieser Narretei bestehst, werden die anderen dir nicht mehr folgen. Dann werden sie sich versammeln und einen anderen wählen. Du wirst deinen Umhang verlieren. «

    »Wenn ich ihn verliere, gibt Dargus Tod ihn mir auch nicht zurück.«
    Zna-yat musterte eingehend das Gesicht seines Vetters. Schließlich sagte er: »Ich werde es … noch nicht töten.«
     
    Als Teeg zu Hauptmurdant Kol kam, konnte er in dessen Miene keine Emotion ausmachen. Kol stand nur auf seine starre Art da und beobachtete die das Grab aushebende Dar aus der Ferne. Teeg musste es einfach sagen. »Freut mich zu sehen, dass sie ihr neues Kleid nicht für so was aufträgt.«
    Kols Miene verfinsterte sich. Teeg wusste, dass er von nun an darauf achten musste, was er sagte.
    »Ich habe das Kleid verbrannt«, sagte Kol.
    »Dann hast du deinen Willen also auch ohne Kleid gekriegt«, sagte Teeg. Er wäre nie auf die Idee gekommen, das Gegenteil zu vermuten.
    Kol grunzte.
    »Das Pissauge war eine Überraschung«, sagte Teeg so beiläufig wie möglich. »Es war sicher eins ihrer üblichen Mätzchen. «
    »Ja«, sagte Kol, dessen Miene nun noch finsterer wurde.
    »Ich kann solche Mätzchen eigentlich nicht ausstehen«, sagte Teeg. »Ich mag auch keine Wiesel.« Er zückte mit viel Getue seinen Dolch. »Schädlinge sollte man sich immer schnell vom Hals schaffen.«
    »Pissaugen machen einem nichts vor«, sagte Murdant Kol. »Er wird jeden umbringen, der sie anfasst.«
    »Er braucht ja nicht zu wissen, wer es war.«
    »Dann wird er – um sicherzugehen – vermutlich alle töten. Pissaugen machen keine halben Sachen.«
    »Aber er ist doch allein«, sagte Teeg.
    »Menschen können Pissaugen nicht das Wasser reichen«,
sagte Kol. »Diese jämmerlichen Rüpel ziehen das Messer doch nur bei Raufereien oder um Bauern Angst einzujagen.«
    Teeg fragte sich, ob er es mit einem Ork aufnehmen konnte. Er gelangte zu dem Schluss, dass er es lieber nicht in Erfahrung bringen wollte. »Dann lassen wir sie also in Ruhe?«
    »Dazu besteht kein Grund«, sagte Kol.
    »Aber wir lassen sie leben?«
    »Im Moment, ja«, erwiderte Kol. »Bald haben wir Krieg, und da kann allerhand passieren.«
    Teeg verstand, was Kol meinte. Er bleckte seine Zahnstümpfe. »Ja, ein Krieg bietet zahllose Möglichkeiten.«
     
    Es war schwierig, ohne Schuhwerk mit einem Spaten zu arbeiten, deswegen war Muuts Grab noch nicht sehr tief, als die Männer ihr Frühstück beendeten. Als Murdant Kol auftauchte, arbeitete Dar noch. Sobald sie ihn erblickte, packte sie den Spaten fester, um ihn im Notfall als Waffe zu verwenden. Kol bemerkte offenbar die Veränderung ihrer Körperhaltung, deswegen blieb er außerhalb der Reichweite der Schaufel. »Das ist tief genug«, sagte er. »Wirf ihn rein und schaufel das Loch zu.«
    »In Ordnung«, sagte Dar, ohne Kol aus den Augen zu lassen.
    »Danach striegelst du Donner ordentlich und fütterst ihn. Gestern Abend hast du deine Pflichten vernachlässigt.«
    »Gestern Abend …«
    »An deinen Pflichten hat sich nichts geändert«,

Weitere Kostenlose Bücher