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SOLO mit PINK LADY - MIT 16 DIE WELT EROBERT

SOLO mit PINK LADY - MIT 16 DIE WELT EROBERT

Titel: SOLO mit PINK LADY - MIT 16 DIE WELT EROBERT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Watson
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Angst im Weg stand. Emily hat mir sehr geholfen. Sie lernte alles sehr schnell und ließ es so mühelos aussehen. Ich spürte, wie sehr sie das Segeln liebte, und wollte gern genau wie meine ältere Schwester sein. Es war wohl ein bisschen so wie der Tag, als wir in den Pool sprangen. Ich wollte nicht am Strand zurückgelassen werden und darauf warten, dass die anderen mit glänzenden Augen von der Regatta erzählten. Ich wollte selbst dabei sein, am liebsten mittendrin. An windigen Tagen, wenn sich draußen in der Flussmitte kleine weiße Schaumkronen bildeten, fehlte mir noch die Kraft, mein Boot zu bändigen. Ich segelte immer irgendwo im hinteren Teil der Flotteund hatte schwer zu kämpfen. Aber an den ruhigeren Tagen, wenn es nicht um Stärke und Schnelligkeit ging, hatte ich das Gefühl, dass ich es mit einem kleinen Plan, Taktik und viel Geduld durchaus ins vordere Feld schaffen und dort auch um gute Platzierungen kämpfen konnte. Je besser ich segelte, desto mehr wuchs mein Selbstbewusstsein. Ich genoss es immer mehr. Meine Mutter fragte mich einst, ob ich das Gefühl hätte, dass man mich zum Segelsport gedrängt hätte. Nein, das hatte ich nicht. Es war einfach etwas, das wir machten. Es wurde zu unserer Familienangelegenheit. Und wenn überhaupt jemand, dann waren es eher wir Kinder, die unsere Eltern zum Segeln gedrängt hatten. Wir spielten weder Netball noch Fußball oder beschäftigten uns mit Krimskrams. Wir gingen segeln. Der Vereinshafen des Southport Yacht Club in Hollywell war ein freundlicher und familienorientierter, vom städtischen Verein getrennter Ort. Es dauerte nicht lange, bis unsere ganze Familie dort regelmäßig die Wochenenden verbrachte. Wir nahmen an Kursen oder Regatten teil und verstärkten auch die Crews auf größeren Booten. Meine Mutter und mein Vater steuerten oder bemannten die Sicherungsboote.
     
    Meine beste Freundin Pamela Fredric und ihre Familie waren ebenfalls Mitglieder im Segelclub und hatten genauso wie wir diese »Kein-Fernsehen-Nummer« laufen. Wenn wir also nicht draußen waren, haben wir etwas zusammen gebaut oder gemeinsam gespielt. Nur die Winterferien bildeten die Ausnahme. In diesen Wochen haben meine Eltern einen Fernseher und ein Videogerät geliehen, und dann kuschelten wir uns zusammen und sahen Dokumentationen und Filme – unser Ferienbonus.
    Der Lieblingsfilm unserer Familie war ein Dokumentarfilm über Sir Edmund Hillarys Besteigung des Everest. Meine Eltern sind sehr normale Menschen, doch die Tatsache, dass wir keinen Fernseher hatten, empfanden viele als merkwürdig. Vielleicht war es ein erster Hinweis darauf, dass sie nicht irgendwelche Lifestyle-Entscheidungen trafen, nur weil alle anderen es taten. Als wir älter wurden, trafen wir wichtigeEntscheidungen stets nach Rücksprache mit der ganzen Familie. Wenn wir unsere Boote nach einem langen Wochenende auf dem Autodach festzurrten, vertraute man uns und erwartete von uns, dass wir das ebenso verlässlich wie ein Erwachsener erledigten. Ich fühlte mich nie wie ein wertloses Kind, das zwar gesehen, aber nicht gehört wird, sondern eher wie eine Person mit eigenen geschätzten Ansichten.
     
    Als ich zur Schule ging, hatte mein Vater den Fernsehladen längst aufgegeben und betrieb ein florierendes Immobilienunternehmen. Dann bekam er eines Tages aus heiterem Himmel ein Angebot: Jemand wollte seine Firma kaufen. Er verkaufte zwar nicht, doch das Angebot ließ meine Eltern darüber nachdenken, was sie bewegen könnten, wenn sie nicht so angebunden wären. Wie jeder andere auch, hatten sie zunächst Schwierigkeiten, über den Ausbruch aus dem Alltag mit vier Kindern nachzudenken. Doch sie begannen zu träumen. Eines der Themen, das sie diskutierten, war eine Reise rund um Australien. Etwa ein Jahr später flatterte meinem Vater ein erneutes Angebot auf den Tisch. Dieses Mal akzeptierte er.
    Mein Vater hatte immer gesagt, dass er mit seiner ganzen Familie auf Reisen gehen wollte. Er wollte nicht warten, bis wir alle aus dem Haus waren und er alt und grau wäre. Wer wusste schon, was die Zukunft bringen würde?
    Der Plan sah also vor, einen alten Bus zu kaufen, in dem wir rund um Australien reisen konnten, bevor wir zu alt wären, um das noch gemeinsam zu wollen. Ich stand am Anfang der fünften Klasse, als meine Eltern unser Haus 2004 verkauften. Noch während sie den Bus für die Reise für alle sechs Familienmitglieder vorbereiteten, kauften sie ein 52 Fuß langes Motorboot, auf dem wir leben

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