SOLO mit PINK LADY - MIT 16 DIE WELT EROBERT
Entschlossenheit alles schaffen würde, was es sich vorgenommen hatte.
Irgendwann auf meinem Weg habe ich gelernt, dass man teilhaben muss, seine Leidenschaften verfolgen und den Mut zu wirklich großen Träumen haben muss, um das Leben wirklich zu leben. Ich weiß nicht, wann das war. Ich kann mich auch nicht daran erinnern, damals in den Pool gesprungen zu sein. Es ist nur eine Geschichte, die meine Mutter erzählt hat. Doch irgendwann zwischen diesem Moment und dem Ablegen mit ELLA’S PINK LADY im Hafen von Sydney habe ich begriffen, was Helen Keller viel besser ausgedrückt hat, als ich es sagen kann: »Das Leben ist entweder ein mutiges Abenteuer – oder nichts.«
Wenn ich darüber berichte, warum ich um die Welt segeln wollte, muss ich zunächst von meinen Eltern erzählen. Mein Vater erinnert mich gern daran, dass ich ohne sie nicht hier wäre. Es ist nur der Unterstützung meiner Eltern zu verdanken, dass ich meine Träume leben konnte – und kann.
Meine Mutter Julie und mein Vater Roger sind beide aus Neuseeland. Sie haben dort 1986 geheiratet und sind 1987 nach Sydney geflogen, kauften sich einen alten Kombi von einem Autohändler an der Parramattastraße und reisten die Küste hinauf nach Queensland. Als sie den Pacific Highway erreichten und etwas schneller fuhren, bemerkten sie, dass der Wagen schreckliche Geräusche von sich gab, die sie zuvor noch nie gehört hatten. Heute lächelt meine Mutter darüber und sagt, dass der Autohändler über sie gelacht und gedacht haben muss: »Nun schaut euch diese Kiwis an: Gerade runter vom Boot, kann ich ihnen eine schöne Schrottmühle andrehen.« Glücklicherweise schafften sie es bis nach Gold Coast in Queensland. Dort bauten sie sich ein neues Leben auf.
Meine Mutter fand Arbeit als Ergotherapeutin. Mein Vater entscheid sich, den Bau von Heizwasserkesseln aufzugeben und etwas Neues zu versuchen. Bevor er in der Immobilienbranche landete, vermietete er Fernseher. Es kann kein Zufall sein, dass wir in meiner Kinderzeit niemals einen eigenen Fernseher hatten. Ich denke, dass mein Vater erkannt hat, wie abhängig die Menschen vom Fernsehen wurden und wie sehr es das Leben ihrer Besitzer einschränkte. Fernsehen fesselt Menschen in ihren vier Wänden und macht sie inaktiv. Er entschied, dass er niemals so sein wollte.
Ich glaube nicht, dass meine Eltern geplant hatten, für immer in Australien zu bleiben. Doch dann wurde meine ältere Schwester Emily 1992 geboren. Ich folgte 1993, mein Bruder Tom 1995, und meine jüngste Schwester kam 1997 auf die Welt. Mit vier kleinen Kindern waren sie einfach zu beschäftigt, um über ihre Rückkehr nach Neuseeland nachzudenken.
Mal abgesehen von der Tatsache, dass wir keinen Fernseher hatten (und damit gehörten wir eindeutig der Minderheit an!), verlief meine Kindheit ganz normal. Weder meine Mutter noch mein Vater waren Segler. In ihren ersten gemeinsamen Jahren kamen sie einem Boot nicht näher als einmal beim Angeln in einer kleinen Blechbüchse vorWhangarei. Sie liebten Campingausflüge, und wir waren so oft unterwegs wie möglich. Mein Vater ließ uns entscheiden, ob wir lieber einen Tag in einem der Vergnügungsparks in Gold Coast verbringen oder das gleiche Geld für eine Woche auf unserem Lieblingscampinglatz ausgeben wollten. Zelten hat immer gewonnen. Als ich im vierten Schuljahr war, hat meine Mutter uns bei einem Feriensegelkurs des Southport Yacht Clubs angemeldet. Ich habe das Gefühl, dass sie dabei vor allem an Tom dachte, obwohl er erst sechs Jahre alt war. Doch Emily und ich durften auch teilnehmen. Hannah war noch zu jung und blieb lieber mit Mama an Land. Nach diesem Sommercamp haben wir Wochenendkurse für Einsteiger belegt und später auch an Clubregatten teilgenommen. Unser Trainer John Murphy war großartig, obwohl ich sicher bin, dass seine Stimme Schaden genommen hat, weil er immer wieder zu uns hinüberbrüllte: »Nehmt die Segel dicht!«
Anfangs war ich gar nicht so begeistert vom Segeln. Ich hatte Angst, wenn wir weiter draußen segelten, so weit weg von Land. Aber ich bin weder von meiner Mutter noch von meinem Vater oder sonst irgendjemandem zum Segeln gedrängt worden. Wenn ich an den windigen Tagen entschied, nicht zu segeln, blieb ich mit Hannah am Strand sitzen und fühlte mich ausgeschlossen. Es war hart, die anderen dabei zu beobachten, wie sie am Ende eines Trainingstages lachend und Geschichten erzählend ihre Boote den Strand hochzogen. Ich wusste, dass mir meine
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