Sommer der Liebe
beiden, ich koche uns Tee.«
Jody und Sian hatten es sich bereits am Tisch gemütlich gemacht, als Annabelle und Rory hereinkamen. Die Kleine wollte gerade nach etwas zu trinken fragen, als sie den Blick ihrer Mutter auffing und die Bitte herunterschluckte.
»Habt ihr Durst?«, fragte Fiona, die den Wunsch des Mädchens offensichtlich erraten hatte. »Mögt ihr Apfelsaft? Annabelle, könntest du Rory zeigen, wie man die Eismaschine bedient?«
»Was für ein toller Kühlschrank!«, rief Sian, die zusah, wie Annabelle und Rory zwei Gläser mit Eis füllten.
»Eigentlich ist es albern, weil ich die meiste Zeit ja ganz allein bin. Meine Söhne haben ihn mir mal zu Weihnachten geschenkt, damit ich immer genug Eis für meinen Gin Tonic habe. Nicht, dass ich oft einen trinke, aber ich mag ihn nur mit ganz viel Eis.«
»Ich finde, das ist ein tolles Geschenk. Viel besser als ein neues Bügeleisen oder so«, meinte Jody, nachdem Fiona den Kindern Apfelsaft eingeschenkt und einen Strohhalm in die Gläser gesteckt hatte.
»Ja, es sind gute Jungs. Einer von Ihnen war ewig weg und kommt jetzt wieder her, um ein Buch zu schreiben. Der andere lebt in Kanada.« Fiona öffnete einen Schrank und holte eine große Dose heraus. »Zumindest hat Angus vor, dieses Buchprojekt in Angriff zu nehmen. Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass er es schafft. Er war immer ein Mann der Tat, ganz zu schweigen von seiner leichten Legasthenie.«
»Und warum dann ein Buch?«, fragte Jody.
Fiona zuckte mit den Schultern, während sie einen Teller vom Geschirr-Abtropfständer nahm und die Dose öffnete. »Ich schätze, er weiß einfach nicht, was er sonst mit sich anfangen soll. Nicht, dass es einfach wäre, ein Buch zu schreiben. Und für mich wird es sehr merkwürdig sein, das Haus wieder mit jemandem zu teilen, obwohl es so riesig ist. Deshalb möchte ich auch gern die Scheune ausräumen: Ich könnte sie dann für ihn ausbauen, falls er erkennt, dass er nicht mehr mit seiner Mutter zusammenleben kann, jetzt, da er erwachsen ist. Ich bin nicht besonders ordentlich.«
»Ich bin auch kein Ordnungsfanatiker, aber ich gehe sehr gern die Sachen von anderen durch und ordne sie«, sagte Sian. »Das ist so viel einfacher, als die eigenen Sachen auszumisten.«
Jetzt, da der Schokoladenkuchen auf dem Servierteller lag und auf dem Tisch stand, wandte Fiona sich an die Kinder, die lautstark an ihren Strohhalmen zogen. »Möchtet ihr jetzt Kuchen essen oder später? Noch mehr Saft? Oder wollt ihr wieder mit der Eisenbahn spielen gehen?«
Annabelle blickte Rory an. »Können wir den Kuchen mit rausnehmen?«
»Ich denke schon. Mütter? Was meint ihr?«
»Definitiv weniger Chaos, wenn sie ihn draußen essen«, erklärte Jody, und Sian nickte zustimmend.
Annabelle und Rory liefen, jeder mit einem Stück Schokoladenkuchen in einer Papierserviette, nach draußen.
»Oh, diese himmlische Ruhe!«, seufzte Jody und ließ sich in ihren Stuhl zurücksinken.
»Ich brühe den Tee auf«, sagte Fiona.
»Dieser Kuchen ist köstlich!«, meinte Sian und sammelte die Krümel auf, die die Kinder in ihrer Aufregung hinterlassen hatten.
»Dann nehmen Sie sich bitte ein großes Stück!« Fiona reichte Sian ein Messer und drei Teller. »Ich möchte ihn nicht lange im Haus haben.«
»Wir werden uns anstrengen, um dabei zu helfen«, sagte Jody lächelnd.
Zwei Tassen Tee und ein Stück Kuchen später stand Jody auf, um zu gehen. »Das Schwimmtraining meiner Jungs ist jetzt zu Ende. Ich hole sie besser ab, schätze ich, wenn ich Annabelle loseisen kann.« Sie sah Sian an. »Sie versteht sich offenbar sehr gut mit Rory. Niemand ist weinend zurückgekommen oder hat sich darüber beklagt, dass ihm langweilig ist. Das ist großartig!«
»Das ist es. Es ist schön, dass Rory so schnell eine Freundin gefunden hat«, stimmte Sian mit echter Erleichterung zu.
»Du musst unbedingt vorbeikommen …«
Die Frauen gingen in den Hof, wo die Kinder mit einer beweglichen Holzeisenbahn spielten, die groß genug war, um darin zu sitzen. Schließlich gelang es Jody, Annabelle mit dem Versprechen herunterzulocken, dass sie noch Pommes essen gehen würden, nachdem sie die Jungs abgeholt hatten. »Sie haben immer so einen Hunger nach dem Schwimmen, und wenn ihr Blutzuckerspiegel sinkt, werden sie zu Tieren – ach was, schlimmer als Tiere …«
Sian sah Rory an und fragte sich, ob sie auch gehen sollten, als Fiona sagte: »Wenn Sie schon mal da sind, Sian, dann sehen Sie sich doch die
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