Sommer der Sehnsucht
es tut mir wirklich leid. Mehr, als du dir vielleicht vorstellen kannst. Wie ich schon sagte, ich habe eine Menge Fehler gemacht. Aber dich zu lieben ist bestimmt keiner, Bella. Du musst mir glauben, dass das, was ich für dich empfinde, wahr ist. Heirate mich.“ Er lachte auf. „Ich hätte nie gedacht, dass ich diesen Satz jemals sagen würde.“
Bella zitterte und konnte die Tränen kaum noch zurückhalten. „Hör auf. Bitte.“
„Nein“, sagte er ernst und sah sie fest an. „Du bist ein Teil meiner Seele geworden, Bella. Du bist der Mensch, der mein Leben erst vollkommen macht. Ich wusste ja nicht einmal, was für ein unvollständiger Mensch ich war, bevor ich dich getroffen habe.“ Er legte eine Hand auf ihre, mit der sie den Türknauf umklammert hielt. „Ich will dich nicht verlieren. Ich kann nicht mehr in mein einsames Leben zurückkehren.“
Allein bei der Berührung seiner Hand rauschte eine untrügliche Hitze durch Bellas Körper, der sie allzu schnell erliegen konnte. Doch Bella hatte immer noch Angst davor, ihm zu glauben. Das Risiko war einfach zu groß.
„Du bist meine geheimnisvolle Unbekannte, Bella“, sagte er. „Aber mittlerweile weiß ich, das größte Geheimnis für mich ist, wie ich ohne dich leben konnte. Gib mir eine Chance, es wiedergutzumachen. Gib uns eine Chance.“
Sie sah ihm ungläubig in die Augen. Obwohl Bella kurz davor war, einen Schritt auf ihn zuzugehen, war sie doch zu aufgewühlt, um es zu versuchen. „Ich wünschte, ich könnte dir glauben, Jesse. Aber ich kann es nicht.“
Bella schloss die Tür und begann, hemmungslos zu weinen.
Später am Abend fluchte Jesse leise in seinem Wagen. Noch nie hatte er so hart gekämpft. Bis jetzt war ihm immer alles zugeflogen. Bis jetzt hatte er sich einfach nur nehmen müssen, was er gewollt hatte. Bis jetzt.
Aber nun drehte sich alles darum, eine Frau – die Frau – davon zu überzeugen, dass sie das Wichtigste in seinem Leben war. Dass sie sein Leben war.
Er würde siegen.
Sie war dickköpfig? Dann war er eben noch dickköpfiger!
Wenn Bella glaubte, dass er einfach aufgab, hatte sie sich gründlich getäuscht. Als Jesse entschlossen aus seinem Wagen stieg, prasselte starker Regen auf ihn hinab.
Muss das jetzt auch noch sein, dachte er und ging weiter. Jesse starrte auf Bellas Haus, bevor er die Nachbarhäuser betrachtete. Kevin vergnügte sich wahrscheinlich mit Traci, im Haus von Mrs. Clayton war es dunkel. Die Luft war rein. Hoffnungsvoll blickte Jesse zu Bellas Schlafzimmerfenster. Da lag sie jetzt, eingekuschelt zwischen Kissen und Decken. Allein.
Aber nicht mehr lange.
Er strich sich die nassen Haarsträhnen aus dem Gesicht und ging zielstrebig über den Rasen auf ihr Schlafzimmerfenster zu. Er hatte genug davon, höflich an ihrer Tür zu klopfen und um Einlass zu bitten. Es reichte. Bella würde ihm jetzt zuhören. Und sie musste ihm glauben. Er würde verdammt noch mal so lange bleiben, bis er sie überzeugt hatte.
Er lächelte, als er die Scheibe des Fensters, das Gott sei Dank nicht verriegelt war, nach oben schob.
Als der Holzrahmen, der immer noch vom letzten Regensturm feucht war, quietschte, zuckte Jesse zusammen. Er hielt inne, blickte über die Schulter und sah, dass in Mrs. Claytons Haus Licht anging. Wenn die alte Dame ihn dabei erwischte, wie er versuchte, in Bellas Haus einzusteigen, rief sie bestimmt die Polizei.
Jesse beeilte sich, ins Zimmer zu klettern, stieß sich dabei jedoch das Schienenbein und fluchte leise vor Schmerz. Im nächsten Moment sah er Bella, die mit dem Rücken zu ihm in ihrem Bett lag und schlief. Jesses Brust zog sich zusammen. Er liebte sie noch viel mehr, als er gedacht hatte.
Während er leise zum Bett ging, zog er sich die triefnasse Jacke aus und warf sie auf den Boden. Kopfschüttelnd setzte er sich auf die Bettkante und legte behutsam eine Hand auf ihre Hüfte. „Bella. Bella, wach auf“, flüsterte er.
Sie drehte sich langsam zu ihm um, öffnete verschlafen die Augen und starrte ihn sekundenlang sprachlos an. Dann blinzelte sie erschrocken. „ Jesse? “
„Hast du einen anderen erwartet?“
„Nein, aber dich ganz bestimmt nicht.“ Sie versuchte, von ihm wegzurutschen, doch Jesse sah seine Chance gekommen. Er umfasste Bellas Schultern und zog sie an sich.
„Du bist ja völlig durchnässt!“
„Es regnet.“
„Wie bist du ins Zimmer gekommen?“ Bella versuchte, sich aus seiner Umarmung zu befreien, was Jesse wiederum dazu ermunterte, sie noch
Weitere Kostenlose Bücher