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Sommer, Sonne, Ferienliebe - Eis mit Kuss: aus der Reihe Freche Mädchen – freche Bücher! (German Edition)

Sommer, Sonne, Ferienliebe - Eis mit Kuss: aus der Reihe Freche Mädchen – freche Bücher! (German Edition)

Titel: Sommer, Sonne, Ferienliebe - Eis mit Kuss: aus der Reihe Freche Mädchen – freche Bücher! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Both
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und will einen Blick in mein Tagebuch erhaschen. Ich klappe es ihr vor der Nase zu.
    »Was willst du?«
    Karolin zieht ein wichtiges Gesicht.
    »Was?«, knurre ich.
    »Papa hat gestern zu Mama gesagt, dass es ihm gar nicht gefällt, dass du jeden Abend weg bist.«
    Oh. Oh. Das hört sich nicht gut an.
    »Und was hat Mama gesagt, als Papa das gesagt hat?«, frage ich beunruhigt.
    Karolin deutet auf das Tagebuch. Umsonst gibt es weitere Informationen nicht! Aber gibt es vielleicht ein Gesetz, das einem erlaubt, kleinen Schwestern den Hals umzudrehen? Aus Notwehr! Wegen unzumutbarer seelischer Grausamkeit?
    Ich kapituliere, klappe das Tagebuch auf und lasse Karolin den letzten Eintrag lesen. Sie liest und liest und liest. Ihre Lippen formen Buchstabe für Buchstabe, bis sie nach jedem entzifferten Wort erleichtert grunzt. Das dauert Jahre!
    Ich werde ein bisschen panisch. »Erzähl schon. Was hat Mama gesagt?«
    »Nie steht was Interessantes in deinem blöden Tagebuch. Immer nur dieser Verliebtenkram.«
    Dieses Kind macht mich fertig!
    »Was hat Mama gesagt? Raus damit oder ich sorge dafür, dass Flipper ein für alle Mal die Luft ausgeht!«
    Jetzt ist Karolin panisch. »Mama hat gesagt, es ist doch Urlaub. Und Papa hat gesagt, eben, im Urlaub hat er nämlich gern seine ganze Familie mal abends gemütlich zusammen.«
    »Ach du Scheiße!«
     
    »Schon wieder?« Papa zieht ein beleidigtes Gesicht und schaut über seinen Eisbecher hinweg von mir zu Fabio und von Fabio zu Mama.
    Verdammt! Ich hatte gehofft, ein ganzer Tag voll mit antiken Trümmern und ellenlangen Vorträgen aus stinklangweiligen Reiseführern hätte seine Laune so gehoben, dass er nicht mehr daran denkt, mir den Urlaub zu versauen! Pustekuchen! Ich schicke ein Stoßgebet zum Himmel. Bitte, bitte, lass Papa über seinen eigenen Schatten springen.
    »Lass sie doch«, sagt Mama.
    Sehr hilfreich. Kann sie ihm nicht in einer flammenden Rede klar machen, dass mein Seelenheil davon abhängt? Dass er mit einer falschen Entscheidung über den weiteren Verlauf meines Lebens entscheidet. Dass ich ein psychisches Wrack werde, wenn er jetzt egoistisch ist. Versteht denn keiner, dass es hier nicht um irgendeine Verabredung geht, sondern dass mein Herz den ganzen Tag lang verrückt spielt und nur vom totalen Kollaps abgehalten werden kann durch diese eine Stunde Fabio am Abend? Kann denn nicht irgendeiner etwas tun!!!
    »Wenne Sie nichte haben dagegen, iche würde freuen, miche zu Ihnen setzen.« Fabio lächelt, dass das Eis in den Bechern schmilzt.
    Papa klappt den Mund auf und wieder zu. In mir jubiliert es. Jetzt kann selbst Papa nicht mehr Nein sagen. Das wäre einfach zu unhöflich.
    »Bitte schön«, sagt Papa und zieht für Fabio einen Stuhl heran.
    Unter dem Tisch spüre ich etwas an meinem Knie. Fabios Hand. Schnell lege ich meine Hand in seine und drücke fest zu. Gut gemacht!
    Und Fabio macht es noch besser. Er wickelt Papa um den Finger wie ein Haushaltsgummi.
    »Ja, isse viele Ausgrabungen in Sizilien. Isse kulturell sehr interessant.«
    Bravo! Papa fängt Feuer und fachsimpelt mit Fabio über kaputte Säulen. Und ich beruhige mein zappelndes Herz unter dem Tisch in Fabios Hand. Wie an einer Tankstelle ziehe ich aus dieser warmen, weichen Handfläche lebenswichtige Energien und lade meinen Akku wieder auf. Ich krieche einfach als Ganzes in diese Handfläche, wie ein Küken ins Nest, und träume von dem kleinen Platz an der Balustrade und davon, wie es sich anfühlt, wenn Fabio seine Arme um meine Taille legt und wir gemeinsam aufs Meer hinausgucken. Davon, wie es ist, wenn Fabio mir eine Haarsträhne aus der Stirn streicht, mir in die Augen schaut und ich mich nicht entscheiden kann, was gigantischer ist: das Meer oder Fabios Augen.
    »Du lebst wirklich in einem so geschichtsträchtigen Land«, sagt Papa ganz aufgekratzt und ich tauche aus meinen Träumen auf.
    »Si«, antwortet Fabio. »Morgen iche habe frei mite Eisverkaufen ane Strand. Kann iche machen Ausflug mite Vespa mite Hanna zu Tempel nix weite vone hier?«
    »Na klar!«, sagt Papa und grinst zufrieden.
    Fabio ist einfach phänomenal! Er lässt Papa sogar vergessen, dass Vespas diese Dinger sind, auf die seine Tochter sich niemals setzen darf, weil man mit ihnen auf jeden Fall gegen Hauswände fährt. Das Leben kann so wunderbar sein!
     
    Die Landschaft fliegt an mir vorbei. Ich spüre den Wind in den Haaren. Ich hab Tempo unterm Popo. Die Arme sind um Fabios Taille geschlungen. Wenn das mal

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