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Sommer unseres Lebens - Wiggs, S: Sommer unseres Lebens

Sommer unseres Lebens - Wiggs, S: Sommer unseres Lebens

Titel: Sommer unseres Lebens - Wiggs, S: Sommer unseres Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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lächelte.
    „Das werde ich tun. Danke.“
    „Gute Nacht, George“, verabschiedete sich Charles. „Wir sehen uns morgen.“ Er hielt seiner Frau die Tür auf, und gemeinsam gingen sie in Richtung Parkplatz. Jane schnatterte in einer Tour und plante bereits das große Fest.
    „Das war ein feiner Abend – wesentlich leichter als befürchtet.“ Georges Stimme klang ein wenig wehmütig. „Charles und ich waren auf so viele Arten Rivalen. Heute kommt mir das so albern vor.“
    „Bist du sicher, dass du ein Familientreffen möchtest?“, erkundigteRoss sich noch einmal. „Du hast nicht nur zugestimmt, um sie glücklich zu machen?“
    „Es ist genau das, was ich will!“, erklärte George bestimmt. „Eine Chance, ihre Kinder und Enkel kennenzulernen. Ich habe mich immer gefragt, wie sie wohl sind.“ Er runzelte die Stirn und rieb sich die Schläfen. „Hilfst du mir ins Bett, mein Sohn?“
    Besorgnis zeichnete sich auf Ross’ Gesicht ab, als er Claire einen Blick zuwarf. Sie ermutigte ihn: „Gute Idee. Ich hole derweil Ihre Medikamente, George.“ Sie ließ sich Zeit. Die gedämpfte Unterhaltung drang an ihr Ohr, und sie hoffte, dass sie nicht über sie sprachen. Oh Gott, hoffentlich nicht!
    Als sie sich wieder zu ihnen gesellte, lehnte George an den Kissen in seinem Bett und blätterte durch das Album, das sein Bruder ihm mitgebracht hatte. Es war gepackt voll mit Schwarz-Weiß-Fotos, verblassten Kodachrome-Schnappschüssen, Polaroids, die sich an den Ecken wellten, und Ausdrucken von modernen Digitalaufnahmen.
    George betrachtete ein Bild von Charles in Militäruniform im Kreise seiner Frau und vier Kinder.
    „Granddad?“, sagte Ross leise.
    George putzte sich die Nase. „Es tut mir leid, dass ich all die Jahre im Leben meines Bruders verpasst habe.“ Dann winkte er ungeduldig ab. „Genug bedauert! Ich bin müde. Morgen früh wird es mir besser gehen. Dimm das Licht ein wenig, ja? Es ist zu hell.“
    „Hier, Ihre Medikamente.“ Claire reichte ihm ein paar Tabletten und ein Glas Wasser.
    Er schluckte die Pillen und scheuchte die beiden dann mit einer Handbewegung aus dem Zimmer. „Schluss jetzt mit dem Bemuttern. Es ist noch früh. Geht zurück zu eurem Date.“
    „Wir hatten kein Date“, widersprach Claire, ohne Ross anzuschauen.
    „Dann seid ihr Dummköpfe, und zwar alle beide! Jeder Trottel kann sehen, dass ihr euch voneinander angezogen fühlt.Sogar meinem Bruder ist es aufgefallen. Geht jetzt. Gönnt einem alten Mann ein wenig Ruhe.“
    Sie verließen das Zimmer. Claire ging in die Küche, um sich an den Abwasch zu machen.
    „Lass das!“, bat Ross sie. „Das Cateringpersonal wird sich morgen früh darum kümmern.“
    „Weißt du, wie fremd das klingt? Cateringpersonal .“ Sie hatte noch nie irgendwo übernachtet, wo es Zimmerservice gab.
    „Das heißt auf Algonkin: ‚Schwing deinen süßen Hintern hier rüber und setz dich zu mir.‘“
    Hitze flammte in ihr auf. „Ich denke, du gehst besser.“
    „Was immer du sagst.“ Aber anstatt sich in Richtung Tür aufzumachen, durchquerte er den Raum und nahm sie zwischen Küchenplatte und sich gefangen.
    Sie legte die Hände auf seine Arme, schob ihn aber nicht von sich. Er fühlte sich so stark an, so … sicher. Und dann küsste er sie. Erst war es nur eine sanfte Berührung mit den Lippen, dann wurde der Kuss fordernder und lockte sie mit einer Intimität, von der ihr ganz schwindelig wurde.
    Sie schaffte es, sich von ihm zu lösen. „Was tust du da?“, flüsterte sie.
    „Ich gebe dir einen Gutenachtkuss.“
    „Du kannst mir keinen Gutenachtkuss geben.“
    „Hab ich aber gerade. Und mir ist danach, es gleich noch einmal zu tun.“
    „Hör auf, Ross! Ich meine es ernst. Das ist auf so vielen Ebenen nicht richtig …“
    „Aber es fühlt sich genau richtig an.“ Er umfasste ihr Gesicht. „Weißt du, wie lange es her ist, dass ich eine Frau geküsst habe?“
    „Ungefähr vierundzwanzig Stunden.“
    „Aber davor waren es mehr als zwei Jahre. Verdammt, du fühlst dich so gut an!“
    „Du solltest jetzt gehen.“ Aber sie konnte sich nicht bewegen.Sie wollte nicht. Sie wollte die ganze Nacht so stehen bleiben, geborgen in seinen Armen.
    „In einer Minute.“ Er beugte sich vor, um sie erneut zu küssen. Sie sagte sich, dass sie damit aufhören müsse, keine Idiotin sein sollte … Aber ihr Herz hörte nicht auf sie. Ihre Sehnsucht war einfach überwältigend – nicht nur die Sehnsucht nach dem Kuss und der Innigkeit, sondern die

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