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Sommer unseres Lebens - Wiggs, S: Sommer unseres Lebens

Sommer unseres Lebens - Wiggs, S: Sommer unseres Lebens

Titel: Sommer unseres Lebens - Wiggs, S: Sommer unseres Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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unglaublich entspannend, hier mit Ross Bellamy zu sitzen, Burger und Eis zu essen und der Welt für eine kleine Weile zu entfliehen. „Das ist ein toller Platz“, seufzte Claire andächtig.
    „Er erinnert mich an die Plätze, die Teenies aufsuchen, um rumzumachen.“
    Sie hätte sich beinahe an einem Pommes frites verschluckt.„Komm ja nicht auf komische Ideen.“
    „Zu spät. Ich habe den ganzen Abend schon die tollsten Ideen, was dich betrifft.“
    „Nicht gut.“ Sie schob ihr Essen zur Seite; der Appetit war ihr vergangen. Nur einmal wollte sie den Andeutungen, die sie in seinem Blick las, auf den Grund gehen, sich der Sehnsucht hingeben, die jeden Zentimeter ihres Körpers zu erwärmen schien.
    „Im Gegenteil. Ich finde, das ist die beste Idee, die ich seit Langem hatte. Dich zu küssen …“
    „Das hätte nicht passieren dürfen. Es war unprofessionell von mir. Ich bin wegen deines Großvaters hier, für nichts sonst.“
    „Aber wenn etwas mehr passiert …“
    „Vertrau mir, das wird es nicht.“
    „Warum nicht?“
    „Weil wir das nicht zulassen werden. In einer Situation wie der momentanen sollten Menschen sich nicht emotional aufeinander einlassen. Es ist … Es ergibt einfach keinen Sinn.“
    „Wann ergibt Liebe jemals einen Sinn?“
    „Wer hat denn was von Liebe gesagt?“
    „Ich.“ Ross lachte. „Du schaust mich an, als würden Frösche aus meinem Mund kommen.“
    Claire war nicht gut darin, zu flirten, und außerdem führte es sowieso zu nichts. „Mit Fröschen kann ich umgehen. Mit einem Flirt hingegen nicht so gut.“
    „Wusstest du, dass mein Großvater dich ausgewählt hat, weil er dachte, du könntest mir gefallen?“
    „Unsinn.“ Doch sie konnte nicht umhin, sich daran zu erinnern, wie George darauf beharrt hatte, dass Natalie nicht Ross’ Freundin war.
    „Frag ihn. Er wird es dir bestätigen.“
    „Warum sollte er so etwas tun?“
    „Er macht sich Sorgen um mich. Er will, dass ich mich niederlasse und eine Familie gründe.“
    Jetzt war es an Claire, zu lachen. „Mit mir? In dem Fall bin ich mir sicher, dass er weiß, dass er den falschen Baum anbellt.“
    „Und warum?“
    Sie konterte mit einer Gegenfrage: „Warum ist ihm das so wichtig?“
    „Er will nicht, dass ich alleine bin.“
    „Und was willst du?“
    „Ich will mit dir rummachen.“
    Natürlich wollte er das. Er war ein Mann. „Ross.“
    „Ich bin nur ehrlich.“
    Sie rutschte unbehaglich auf ihren Sitz herum und drückte sich gegen die Autotür. „Du bist die erste Person, von der mir dein Großvater erzählt hat, nachdem er mich eingestellt hatte.“
    „Ich nehme an, das liegt daran, dass ich ihm den meisten Grund zur Sorge geliefert habe.“ Er drückte zwei Finger gegen seine Nasenwurzel. Seine Stimme klang gequält, als er sagte: „Verdammt, ich wünschte, ich hätte die letzten beiden Jahre mit ihm verbracht anstatt in einem Kriegsgebiet.“
    „Ihm würde es gar nicht gefallen, dich so reden zu hören“, sagte sie.
    „Darum sag ich es ja auch dir und nicht ihm.“
    „Du kannst mir alles erzählen, was du willst, Ross.“ Sie hätte ihn gerne berührt, klemmte ihre Hände aber lieber zwischen ihre Knie.
    Ross starrte vor sich hin, und sie spürte, dass er nicht die vom Mond erhellten Umrisse der in der Ferne liegenden Hügel sah.
    „Er ist der wahre Nordstern meines Lebens. Das war er schon immer, aber vor allem, nachdem ich meinen Dad verloren hatte. Ich nahm an, er würde aufhören, sich Sorgen um mich zu machen, jetzt, wo ich aus der Army ausgetreten bin, aber stattdessen fängt er an, sich über meine Zukunft Gedanken zu machen.“
    „Weil ihm so viel an dir liegt.“
    Er stellte seinen Becher in den Becherhalter und wurde sehrnachdenklich. „In einer Sache hat er allerdings recht. Ich will nicht länger alleine sein. Ich bin mehr als bereit, ein neues Kapitel in meinem Leben aufzuschlagen. Jetzt, wo ich zurück bin, will ich eine eigene Familie haben, mir irgendwo ein ruhiges, sicheres Leben aufbauen. Nach dem, was ich da drüben gesehen habe, ist das alles, was zählt.“
    Es fühlte sich schmerzhaft intim an, einen Einblick in seine Träume zu erhalten. Sie hätte ihm die ganze Nacht lang zuhören können. Doch gleichzeitig wollte sie ihn fragen, was er täte, wenn er entdecken würde, dass er diese Dinge niemals haben könnte. Würde er sich verkriechen und sterben? Oder weitermachen und jegliche Bindung vermeiden?
    Endlich entspannte er sich und wandte sich grinsend zu ihr um.

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