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Sommerfrische – Verbotene Kuesse im Mondschein

Sommerfrische – Verbotene Kuesse im Mondschein

Titel: Sommerfrische – Verbotene Kuesse im Mondschein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Cornick
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zwangsläufige, wenngleich für mich sehr erfreuliche Folge, dass wir uns begegnet sind.”
    “Sie sind ein Schmeichler, Sir”, erwiderte Annis lächelnd.
    “Wollen Sie andeuten, ich hätte Ihnen nur ein leeres Kompliment gemacht?”, fragte Adam mit gespielter Entrüstung. “Ich versichere Ihnen, ich habe es ernst gemeint!”
    “Ach, die Komplimente der Männer dienen doch nur einem ganz bestimmten Zweck!”, sagte Annis trocken. “Das ist mir in all den Jahren, die ich als Patronesse tätig bin, immer wieder aufgefallen.”
    “Sie sind boshaft, Madam”, äußerte Adam schmunzelnd. “Aber diese Einstellung hilft Ihnen wahrscheinlich, die Spreu vom Weizen zu trennen, wenn Sie den geeigneten Ehemann für einen Ihrer Schützlinge suchen. Doch nun verraten Sie mir bitte, welche Absicht ich Ihrer Meinung nach mit meinem Kompliment verbinde.”
    “Wie bitte?” Annis spürte die Röte in die Wangen steigen, schaute betroffen den Earl of Ashwick an und befürchtete, auf gefährliches Terrain zu geraten. “Ich habe keine Ahnung”, antwortete sie ausweichend.
    “Pardon, aber ich glaube Ihnen nicht”, entgegnete Adam. “Sie vermuten, ich hätte etwas Bestimmtes im Sinn und sei daher bemüht, mich bei Ihnen einzuschmeicheln.”
    “Mein soeben vertretener Standpunkt fußt zwar auf den Erfahrungen, die ich mit Herren gemacht habe, die sich für einen meiner Schützlinge interessieren und daher bestrebt sind, mich für sie einzunehmen. Es würde mich indes nicht erstaunen, wenn der mir von Ihnen unterstellte Argwohn berechtigt wäre”, setzte Annis ehrlich hinzu. “Vielleicht sind Sie auf Brautschau und möchten, dass ich Sie Miss Lucy oder Miss Fanny Crossley vorstelle, die ich zurzeit unter meine Fittiche genommen habe.”
    “Oh, nein, das ist nicht der Fall”, widersprach Adam und bezwang den Drang, laut aufzulachen. “Auch wenn es Sie enttäuschen mag, aber die beiden Damen interessieren mich nicht im Mindesten. Was Sie betrifft, Madam, sieht die Sache allerdings ganz anders aus.”
    Verblüfft starrte Annis Seine Lordschaft an und nahm sich verschreckt vor, hinfort genau zu überlegen, was sie äußerte, damit sie ihm nicht unbedacht ein zu unangenehmen Folgen führendes Stichwort lieferte.
    Adam merkte, dass er sie in Verlegenheit gebracht hatte, und erkundigte sich, um das Thema zu wechseln: “Hat Ihnen die Ballettaufführung gefallen, Madam? Ich bin skeptisch, ob die Zuschauer auf diese Art der Darbietung vorbereitet waren.”
    “Das kann ich nicht beurteilen, Sir”, erwiderte Annis schulterzuckend. “Miss Mardyn hat jedoch frenetischen Beifall bekommen, ein Zeichen dafür, dass die Leute von ihr bisher begeistert sind. Falls Sie indes etwas Gehobeneres vorziehen, dann sollten Sie in der kommenden Woche eine Vorstellung von ‘Hamlet’ besuchen.”
    “Noch weiß ich nicht mit Sicherheit, ob ich dann in der Stadt sein werde. Möglich ist es, da ich geschäftlich in Eynhallow zu tun habe und wiederholt zwischen meinem Landsitz und Harrogate hin- und herfahren muss.”
    Durch den Hinweis auf den bei Skipton gelegenen Landsitz des Earls wurde Annis daran erinnert, dass Seine Lordschaft ebenso wie Mr. Ingram, der ein Gut bei Linforth hatte, in Starbeck ihre Nachbarn waren.
    “Wenn ich mich nicht irre, hat Mr. Lafoy, Ihr Cousin, dort einen Besitz namens Starbeck”, fuhr Adam fort.
    “Nein, das Anwesen gehört mir”, stellte Annis richtig. “Er verwaltet es nur für mich.”
    “Oh, wie angenehm”, äußerte Adam erfreut. “Das bedeutet, dass ich in Eynhallow nicht nur von mir feindlich gesonnenen Menschen umgeben bin.”
    “Wie kommen Sie darauf?”, fragte Annis und zog leicht die Augenbrauen hoch.
    “Ich nehme an, Sie haben von den Differenzen zwischen mir, Mr. Ingram und seinem Anwalt gehört”, antwortete Adam ernst. “Ich hoffe, Sie sind nicht parteiisch.”
    “Ich bilde mir meine eigene Meinung, Sir”, erwiderte Annis kühl und hielt Lord Ashwicks prüfendem Blick Stand. Die Vorstellung, er könne sie gegen Charles ausspielen wollen, behagte ihr ganz und gar nicht.
    “Nun, mehr kann wohl nicht erwarten?”
    “Nein.”
    “Sie sind eine sehr bemerkenswerte Frau, Madam”, sagte Adam lächelnd.
    “In welcher Hinsicht?”, fragte sie steif.
    “Sie könnten gewiss gut darauf verzichten, einer Beschäftigung nachzugehen”, erklärte Adam. “Ich habe jedoch den Eindruck gewonnen, dass Sie gern als Chaperone tätig sind. Und bei einer Dame Ihres Standes ist das zweifellos etwas

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