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Sommerfrische – Verbotene Kuesse im Mondschein

Sommerfrische – Verbotene Kuesse im Mondschein

Titel: Sommerfrische – Verbotene Kuesse im Mondschein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Cornick
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sie der zukünftigen Schwägerin an.
    “Das kann ich gut verstehen”, erwiderte Della. “Aber diesen Eindruck wirst du nur bis zur Hochzeit haben. Du befindest dich jetzt in einem Übergangszustand und wartest darauf, dass etwas geschieht. Nach der Trauung wirst du viele neue Aufgaben haben.”
    “Ich weiß”, räumte Annis ein. “Es fällt mir jedoch schwer, mich damit abzufinden, dass ich mich mit den üblichen Beschäftigungen einer Dame aus guter Familie zufriedengeben soll.”
    “Oh, Adam wird dich gewiss sehr auf Trab halten”, sagte Della schmunzelnd.
    “Im Moment habe ich nicht diesen Eindruck”, entgegnete Annis düster. Er und sein Bruder waren morgens zur Jagd aufgebrochen und würden vermutlich erst gegen Abend zurückkehren.
    “Wahrscheinlich will er sich vor der Hochzeit nicht dauernd der Versuchung aussetzen, die du zweifellos für ihn bist”, meinte Della auflachend. “Gestern Abend beim Essen konnte er jedenfalls die Augen nicht von dir lassen. Ich musste ihm dreimal dieselbe Frage stellen, bis er endlich merkte, dass ich mit ihm redete. Er ist bis über die Ohren in dich verliebt, Annis. Herein!”, setzte Della hinzu, weil jemand an die Tür geklopft hatte.
    Der Butler betrat das Boudoir, verbeugte sich und sagte höflich: “Entschuldigen Sie die Störung, meine Damen. Mrs. Hardcastle möchte Lady Wycherley sprechen. Sie wirkt etwas verstört, Madam. Ich habe ihr gesagt, sie möge im Empfangssalon auf Sie warten. Sie hat jedoch darauf bestanden, in der Halle zu bleiben.”
    Überrascht stand Annis auf. “Entschuldige mich bitte, Della”, sagte sie irritiert, verließ den Salon und begab sich ins Entree. “Guten Morgen, Mrs. Hardcastle”, begrüßte sie die tatsächlich etwas verstört wirkende Wirtschafterin. “Was haben Sie auf dem Herzen?”
    “Gestern habe ich gründlich geputzt und etwas gefunden”, antwortete Iris. “Ich habe kaum geschlafen und es für richtig gehalten, es Ihnen sofort zu überbringen. Mr. Shepard hat mich hergefahren.”
    “Kommen Sie mit, Mrs. Hardcastle”, forderte Annis sie auf, ging ihr voran und lud sie in der Bibliothek ein, sich zu setzen. “Was haben Sie gefunden?”
    “Dieses Säckchen hier”, erklärte Iris, nahm es aus dem Réticule und überreichte es Ihrer Ladyschaft. “Ich habe es durch Zufall im Eckschlafzimmer entdeckt, und zwar unter losen Dielenbrettern, zusammen mit halb vermoderten Papieren”, fügte sie hinzu, während sie sich zaghaft in einem Sessel niederließ. “Natürlich habe ich den Beutel aufgemacht und gedacht, ich sehe nicht richtig.”
    Verwundert zog Annis die Schleife auf, weitete das Säckchen und entnahm ihm ein Stück Papier, das sich zu ihrer Verblüffung als Banknote herausstellte. “Das sind eintausend Pfund”, äußerte sie verblüfft.
    “Ja”, bestätigte Iris erregt. “Und im Beutel ist noch mehr Geld.”
    “Ich kann mir nicht erklären, wie es in das Zimmer gelangt ist”, erwiderte Annis verdutzt und fragte sich, wie sie sich nun verhalten solle. Derjenige, von dem das Geld dort versteckt worden war, hatte es aller Wahrscheinlichkeit nach nicht auf rechtmäßige Weise erworben. Sie ging zum Fenster, blickte in den sonnenhellen Park und sagte sich, das Beste sei, auf Adam zu warten und mit ihm über die Sache zu sprechen. Andererseits drängte es sie, der Frage, was es mit diesem Geld auf sich haben mochte, sofort auf den Grund zu gehen. Sie kehrte zum Schreibtisch zurück, läutete und sagte entschlossen: “Ich werde mit Ihnen nach Starbeck fahren, Mrs. Hardcastle. Mir erscheint es ratsamer, das ganze Haus abzusuchen. Wer weiß, was wir noch finden werden. Und selbstverständlich müssen wir den Konstabler von unserem Fund in Kenntnis setzen.”
    Rasch nahm sie Platz, schrieb Adam, sie sei in Starbeck, und erklärte kurz den Grund. Dann teilte sie dem eintretenden Butler mit, er möge Lady Tilney ausrichten, sie sei nach Starbeck gefahren.
    “Wie Sie wünschen, Madam”, erwiderte er und wollte den Raum verlassen.
    Im gleichen Moment erschien jedoch Adams Schwester und erkundigte sich, was vorgefallen sei. Annis erläuterte ihr, weshalb Mrs. Hardcastle sie aufgesucht hatte, und war erst nach dem wiederholten Einwand der zukünftigen Schwägerin, es sei nicht klug, allein zu fahren, damit einverstanden, dass Della sie begleitete.
    “Ich erlebe nie etwas Aufregendes”, sagte Della lächelnd auf dem Weg zur Kutsche. “Außerdem wird mein Bruder sehr ungehalten sein, wenn er erfährt, dass du

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