Sommerliebe eine Anthologie aus 8 sinnlich-romantischen, humorvollen und erotischen Gay -Love -Storys (German Edition)
und strich sich noch einmal zufrieden über die Brust. „Was ist, wenn ich Fragen habe, wegen – dem hier? Ist da auch jemand wie Sie?“, wollte er wissen.
„Ja, auch dort arbeiten Psychologen und Therapeuten. Aber da ich Sie nach dorthin überweise, kann ich auch ein Auge auf Sie behalten. Ich werde den Zuständigen dort sagen, dass sie mich anrufen und informieren sollen“, erwiderte Wilhelm, nicht recht wissend, was er da tat. Er war ja kein Privattherapeut, aber dieser Fall war streng wissenschaftlich höchst faszinierend! Selbstbetrug ersparte einem so manchen Kopfschmerz ... oder war das reiner Masochismus?
„Anrufen?!“, fragte Lorbeerblatt verwirrt.
„Das erklären die Ihnen da, keine Sorge. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg in der Menschenwelt, Herr Lorbeerblatt!“, erwiderte er und erhob sich. Noch mehr davon würde er heute nicht verkraften, ohne auf der eigenen Couch zu landen.
„Machen Sie jetzt auch gleich Selbstbefriedigung, Sie sind da unten immer noch hart, das tut doch bestimmt weh?“, fragte der Angesprochene teilnahmsvoll und zeigte ungebremst auf Wilhelms Schritt.
„Öhm… Mal sehen. Immer dran denken: draußen fragt man andere Leute so etwas nicht, das mögen die meisten nicht!“, schärfte Wilhelm ihm ein wenig peinlich berührt ein.
„Verstanden!“, nickte der andere und lächelte ihn weiter voller Dankbarkeit an, dass es kaum zum Aushalten war. „Sie dürfen auch gerne an meinen Hintern dabei denken, wenn Sie möchten, das ist nur gerecht“, bot er an.
Wie schön, er besaß Gerechtigkeitsempfinden…
„Das ist sehr ... nett. Danke, Herr Lorbeerblatt“, erwiderte er und trat jetzt doch auf ihn zu; sicher, dass das wohl keine Panikattacke bei dem anderen auslösen würde. Normal behandeln ... alles völlig in Ordnung hier ... schön souverän bleiben, auch wenn das Untergeschoss dagegen ist, das hat schließlich nicht Psychologie studiert.
„Gerne, Herr Wagner!“, strahlte der Elf, ignorierte die ihm hingehaltene Hand und machte einen raschen Schritt vorwärts. Ehe Wilhelm es sich recht versehen konnte, traf ihn ein feuchter Kuss auf den Mund, der anscheinend die elfische Verabschiedung darstellen sollte. „Bis bald!“, winkte Lorbeerblatt beim Hinausgehen, offensichtlich voll neuem Lebensmut. Als die Tür zuschlug und sein Besucher vorerst wieder von dem Petunien tragenden Ulrich in Verwahrung genommen wurde, solange er den Papierkram erledigen würde, ließ sich Wilhelm ächzend zurück auf den Sessel fallen.
Nein, Lilian Lorbeerblatt mochte zwar eine Wahrnehmungsstörung haben und in sexueller Hinsicht ein Defizit, aber gemeingefährlich wirkte er nicht, eher wie jemand mit Kaspar-Hauser-Syndrom. Die Gründe herauszufinden lag jetzt in der Hand der Ermittler und der Therapeuten der Anlage für betreutes Wohnen. Er mochte zwar keine voreiligen Schlüsse ziehen, aber aus dem Bauch heraus schätzte er die Chancen, dass der Herr Elf sich einigermaßen zurechtfinden würde, nicht schlecht ein. Wer weiß, vielleicht war es auch ganz gut für ihn, dass er sich für ein Fabelwesen hielt – besser ein wenig verdreht als etwas darunter gewaltsam ans Tageslicht zu zerren, das ihn zerstören könnte. Solche Konstrukte dienten manchmal auch dem Selbstschutz nach einer traumatischen Erfahrung. Vielleicht würde er eines Tages selbst an den Punkt kommen, die Türen aufstoßen zu wollen, aber durch äußeren Zwang konnte man ihm da wohl nur schaden. Er schien auf jeden Fall willens, die Sache anzupacken, das war doch schon mal etwas.
Alles schön und gut, das änderte allerdings nichts an der Tatsache, dass er die wahrscheinlich erotischste Erfahrung war, die Wilhelm je zuteilgeworden war. Er erhob sich und kniete sich auf das Sofa, auf dem das Spektakel stattgefunden hatte. Ein wenig fühlte er sich wie der letzte Idiot, als er seine Nase gegen einen der feuchten Flecken drückte – aber Sexualität funktionierte nicht ohne Akzeptanz der eigenen zeitweiligen Verblödung. Er sog den Geruch ein, männlich, frisch, mit einem Hauch von… Blumen? Stöhnend rupfte er seine Hosenknöpfe auf und befreite endlich sein geschundenes Geschlecht. Bilder tanzten vor seinen Augen, Lorbeerblatts gespreizte Schenkel, der genüsslich geöffnete Mund mit den vor Erregung geröteten Lippen, der üppige Schwanz mit den feinen Adern und der rosigen Spitze, die Ranken zwischen seinen Hinterbacken und ihr Ursprung in einem Kranz rund um seine jungfräuliche Öffnung, in der ein Finger
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