Sommerliebe eine Anthologie aus 8 sinnlich-romantischen, humorvollen und erotischen Gay -Love -Storys (German Edition)
zu bearbeiten, den frischen Duft jeden Tag einzuatmen, das gefiel ihm noch immer, selbst im letzten Lehrjahr. In drei Monaten würde er seine Gesellenprüfung machen und sein Chef hatte ihm schon zugesichert, ihn danach zu übernehmen. Neben Rob gab es noch zwei Lehrlinge und weitere Mitarbeiter, mit denen er sich gut verstand. Niemand von denen wusste, dass er mehr auf Kerle stand, weil er es keinem erzählte. Das war nichts, was irgendjemanden etwas anging, außer seinen Eltern und seinem engsten Freundeskreis. Seine Eltern hatten es immerhin einigermaßen gelassen aufgenommen, auch wenn seine Mutter ihre Enttäuschung, dass sie von ihm nie Enkelkinder haben würde, nur sehr schwer verbergen konnte und wohl insgeheim immer noch hoffte, er würde sich eines Tages doch „um-entscheiden“.
Es war am Mittwoch nach der Party, als kurz vor Feierabend einer der anderen Lehrlinge Rob, der beim Zusägen war und folglich Ohrschützer trug, mit Gesten auf sich aufmerksam machte. Rob schaltete die Maschine aus, nahm Schutzbrille und Ohrschützer ab, als er Manu fragend ansah.
„Da ist Besuch für dich“, informierte ihn dieser. „Hat nach dir gefragt. So ein dicker Junge mit hellbraunen Haaren. Hat mir seinen Namen nicht verraten.“ Er nickte in Richtung Büro. Rob starrte ihn verblüfft an. Wer wollte denn hier was von ihm? Die Beschreibung traf auf keinen seiner Geschwister oder Freunde zu und ansonsten fiel ihm niemand ein, der ihn kennen würde oder gar seinen Arbeitsplatz. Er zog die dicken Handschuhe aus und machte sich auf den Weg nach vorne. Als er sah, wer da stand, stockte sein Schritt und ungewollt fühlte er sein Herz stärker schlagen. Es war der Kleine von der Party. Elliot.
Etwas verloren stand er herum, seine Hände fest um den Träger seines Rucksacks geklammert. Rob musterte ihn lächelnd genauer, als er herankam. Elliot warf immer wieder nervöse Blicke zur Straße hin. Er trug eine einfache Jeans und ein weites, graues T-Shirt darüber, welches bis über den Gürtel reichte, dazu einfache Turnschuhe. Seine kurzen Haare lockten sich frech in der Stirn und an den Enden. Er sah einfach schnuckelig aus, bemerkte Rob verzückt.
„Hey, El!“, begrüßte er ihn freudig. Augenblicklich drehte dieser sich um, seine grünen Augen weiteten sich und er lächelte scheu. „Hallo, Roberto!“, begrüßte er ihn recht leise, blickte ihn nur kurz an, dann huschte sein Blick zu Robs Kollegen hinüber, die ihre Arbeit beendeten und nun an ihnen vorbei gingen. Rob nickte ihnen zu, beobachtete genau, wie Elliot etwas unruhig hin und her trippelte und sich dennoch neugierig in der Tischlerei umsah. „Rob“, korrigierte er, als Elliots Blick zu ihm wanderte. „Alle nennen mich Rob.“ Breit lächelte er Elliot an. Wie hatte es El wohl hierher verschlagen? War er womöglich doch ein wenig an ihm interessiert? Na, das konnte ja spannend werden. Augenblicklich beschleunigte sich sein Herzschlag und in seinem Unterleib begann es freudig ziehen. Ohne Zweifel, der Kleine da zog ihn mächtig an. Er brauchte nur an das lustverzerrte Gesicht denken ...
„Rob“, berichtigte Elliot lächelnd und wich ein wenig zurück, als Manu an ihm vorbeiging, sich dabei von Rob verabschiedete und Elliot einen etwas abschätzigen Blick zuwarf. „Wie hast du mich denn hier gefunden?“, erkundigte sich Rob und wandte sich Elliot zu. Es hieß ja wohl eindeutig, dass Elliot was von ihm wollte. Sonst hätte er sich ja kaum die Mühe gemacht, hierher zu kommen. Elliot zuckte zusammen, wirkte beinahe ertappt und seine Ohren waren nun eindeutig erneut herrlich rot geworden.
„Jason“, brachte er hervor, wartete, bis der nächste Kollege sich von Rob verabschiedet hatte, bevor er fortfuhr: „Jason hat dich mal hier abgesetzt, hat er gesagt. Und auch, dass du hier arbeitest.“ „Oh“, machte Rob nur verstehend. So, da hatte Elliot also seinen großen Bruder gefragt, wo er ihn finden könnte? Dann hatte er ja wohl Eindruck auf den Kleinen gemacht. Abermals überkam Rob ein beinahe schon selbstgefälliges Grinsen.
„Bis dann, Rob“, verabschiedete sich der nächste Kollege von ihm. „Tschüß, Peter!“, gab Rob zurück. „Bin auch gleich weg.“ Elliot wartete, bis die Kollegen außer Sicht waren, dann holte er tief Luft und Rob fühlte seine eigene innere Anspannung augenblicklich freudig steigen.
„Ich ...“, begann Elliot, brach aber sofort ab. Unruhig huschten seine Augen über Rob und weiter durch die Werkstatt. Es
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