Sommerliebe eine Anthologie aus 8 sinnlich-romantischen, humorvollen und erotischen Gay -Love -Storys (German Edition)
bedenklich wackelte. Eigentlich sollte er sich schämen, den netten Kleinen zu schocken, aber die Röte in seinem runden Gesicht sah zu liebenswert aus, die großen, grünen Augen sahen ihn entzückend perplex an. Gehörte ja verboten! Das war Verführung pur und Rob war diesbezüglich kein starker Charakter.
Entschlossen spülte er den bitteren Aspiringeschmack mit dem letzten Schluck Milch hinunter und stand auf. Elliot starrte noch immer verlegen irgendwo auf eine Stelle auf dem Küchenfußboden. Seine Ohren leuchteten rot und er schluckte mehrfach nervös. „Na, du hast ja noch einiges an Erlebnissen vor dir!“, resümierte Rob zuversichtlich, schnappte sich seine Lederjacke und zog sie über seinen blanken Oberkörper. „Ich wünsche dir viel Spaß dabei!“ Lächelnd nickte er Elliot zu und ging Richtung Flur. „Bis dann“, sagte Elliot leise und Rob winkte ihm noch einmal zu, als er in den Flur trat. Elliot sah ihm ernst hinterher und Rob behielt den Ausdruck seiner grünen Augen in Erinnerung.
3
So unfair!
Die Kopfschmerzen wurden tatsächlich in der Stunde, die Rob von Jasons Haus nach Hause brauchte, deutlich besser. Am wenigsten spürte er sie, wenn er sich Elliots pausbäckiges, konzentriertes, lustvolles Gesicht vor Augen führte. Und daran dachte, was der da mit seinen Händen getan hatte. Tief seufzend schloss Rob seine Haustür auf und betrat den Hausflur. Trotz der dicken Lederjacke war ihm kalt geworden und er sehnte sich nach einer warmen Dusche, um alle Nebenwirkungen der Party von sich abzuwaschen. Er ging sofort ins Badezimmer, zog sich aus und stellte sich wohlig grunzend unter den warmen Wasserstrahl. Ein zufriedenes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus.
Diese netten grünen Augen ... zunächst schreckgeweitet, dann nur noch unsicher und verlegen. Elliot war echt zu verführerisch gewesen. Nur zu gerne hätte Rob den Kleinen vernascht, ihn in die Liebe zwischen zwei Männer eingeführt. Nur zu schade, dass der sein Angebot nicht angenommen hatte. Vielleicht hätte er ihm gleich auf dem Sofa ein wenig zur Hand gehen sollen?
Robs Mundwinkel zuckten unablässig in die Höhe, wenn er daran dachte, wie der Kleine dort gelegen hatte, völlig vertieft darin, sich selbst Lust zu bereiten. Die Wärme, die seinen Körper umhüllte, stammte überwiegend vom warmen Wasser, dennoch brauchte er nicht lange, nachdem er die Augen geschlossen hatte, um ihr eine innere Wärme folgen zu lassen, die ihn stöhnend die Stirn an die kalten Fliesen legen ließ, während seine Hand routiniert ihren Job machte. Rob genoss das Nachbeben seines Orgasmus in vollen Zügen, behielt die Augen geschlossen, bis das Wasser alle Spuren von ihm abgewaschen hatte. Dann erst drehte er das Wasser ab und stieg aus der Dusche. Beim Abtrocknen betrachtete er sich kritisch im Spiegel. Er musste dazu nun dichter herangehen, denn er hatte als erstes die Kontaktlinsen herausgenommen, damit seine Augen sich etwas erholen konnten.
Seufzend starrte er sein Spiegelbild an. Wirklich, er war einfach zu gewöhnlich. Wäre da nicht dieser minimal angedeutete südliche Touch, niemand würde ihn je bemerken, dachte er erneut resignierend. Einer unter vielen. Abermals wanderten seine Gedanken zurück zu Elliot. Wäre der Kleine ihm wohl aufgefallen, wenn sie sich auf der Straße begegnet wären? Vermutlich nicht. Meistens hielt Rob da eher nach großen, schlanken Typen Ausschau. Männern, die ohne Weiteres bei Germanys Next Topmodel mitmachen könnten, wenn es denn jemals so etwas für männliche Models geben würde.
Nein, Elliot war der Typ Junge, an dem man vorbeiging, den er vermutlich schon oft an irgendeiner Kasse oder einem Regal achtlos zur Seite geschubst hatte. Der Typ, der im Sportunterricht immer als Letzter noch auf der Bank saß, wenn alle anderen schon in eine Mannschaft gewählt worden waren und der beim 100-Meter-Lauf als Letzter ins Ziel geschnauft kam. Trotzdem ging er ihm gerade nicht mehr aus dem Kopf.
Elliots rundes, nettes Gesicht, seine wenig konturierte Brust mit den dunklen Brustwarzen, die jungenhaft unberührt ausgesehen hatten, begleiteten Rob noch in seine Träume, als er alle Nachteile der Party gleichzeitig mit dem Universalmittel Schlaf bekämpfte.
Als am Montag die Arbeit begann und sich langsam der Alltagstrott einschlich, rückte auch Elliots Gesicht über die Tage immer mehr in den Hintergrund. Rob war in der Lehre als Tischler, ein Job, den er wirklich gerne machte. Holz
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