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Sommermaerchen

Sommermaerchen

Titel: Sommermaerchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Elliott , SARAH MALLORY
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angekommen, Major. Soll mein Kutscher Sie bis zur Tür begleiten?“
    „Nein, vielen Dank. Die kurze Strecke kann ich allein bewältigen.“ Er trat vorsichtig auf die Straße.
    „Major Clifton!“
    Jack wandte sich um. Eloise hatte sich aus dem Fenster gebeugt. Ihr blasses Gesicht sah wunderschön aus im schwachen Licht der Laternen.
    „Es tut mit sehr leid, dass Sie verletzt wurden. Und ich danke Ihnen von ganzem Herzen für Ihre Anteilnahme.“
    Er griff nach ihren ausgestreckten Händen und spürte den leichten Druck ihrer Finger, bevor sie sich sanft von ihm löste. Gleich darauf setzte die Kutsche sich in Bewegung und verschwand in der Dunkelheit.
    Nach einer unruhigen Nacht, während der Eloise sich ihre Lage klarzumachen versuchte, nahm sie tief in Gedanken versunken das Frühstück ein. Sie hatte hundert Guineas hinterlegt, doch das Tagebuch war immer noch nicht in ihren Händen. Als wäre das nicht genug, hatte sie sich außerdem gezwungen gesehen, Jack Clifton teilweise einzuweihen. Sie fragte sich, ob ihn sein Kopf wohl heute noch schmerzte.
    Vielleicht hatte er die gestrigen Ereignisse vergessen. Aber nein, das konnte nicht sein. So schwer war er nicht verletzt worden. Der Beweis dafür war die Leichtigkeit, mit der er sie übermannt hatte.
    Sie hatte diese Szene noch genau vor ihrem inneren Auge – das verführerische Lächeln um seine sinnlichen Lippen, seine Nähe, die sie selbst jetzt noch vor Erregung erschauern ließ. Erbost gab sie sich einen Ruck.
    Er hat noch nie viel von mir gehalten, dachte sie trocken. Nach gestern Abend hatte er seine Meinung über sie gewiss nicht gebessert.
    Als hätte sie ihn heraufbeschworen, trat Noyes im nächsten Moment ein und kündigte einen Besucher an. „Major Clifton möchte Sie sehen, Mylady. Er wartet auf Sie im Morgenzimmer.“
    Ihr erster Impuls war, sich verleugnen zu lassen, sie entschied sich dann aber doch anders. Immerhin war der Major von einem ihrer Diener angegriffen worden. Es gehörte sich, dass sie eine gewisse Sorge an den Tag legte.
    „Danke, ich komme gleich.“ Sie erhob sich. Es kostete sie einige Überwindung, keinen prüfenden Blick in den Spiegel zu werfen, bevor sie das Morgenzimmer betrat.
    Major Clifton stand am Fenster und sah auf die Straße hinunter. Seine hohe Gestalt und die breiten Schultern blockierten das Licht fast völlig. Als er sich zu ihr umdrehte, störte Eloise sich daran, dass sie seinen Gesichtsausdruck nicht erkennen konnte.
    Er verbeugte sich knapp. „Lady Allyngham.“
    Unentschlossen blieb sie an der Tür stehen und wünschte, sie hätte den Butler gebeten, sie offen zu lassen. „Guten Morgen, Major. Wie geht es Ihrem Kopf?“
    „Schmerzt nur ein wenig. Nichts Ernstes.“
    „Möchten Sie sich nicht setzen?“
    Sie wies auf einen Sessel und nahm selbst auf dem Sofa etwas weiter entfernt Platz.
    Zu ihrer Bestürzung folgte der Major ihr allerdings und setzte sich neben sie. Lieber Himmel, wollte der Mann denn niemals tun, worum man ihn bat? Sie saß angespannt da, sich viel zu sehr seiner Nähe bewusst, um gelassen zu sein. Ein verführerischer Duft nach Zitronen und Gewürzen ging von ihm aus. Eloise fiel es schwer, sich ihren inneren Aufruhr nicht anmerken zu lassen.
    „D...darf ich fragen, warum Sie gekommen sind?“ Sie war erstaunt, wie ruhig ihre Stimme klang.
    „Ich will Ihnen helfen, denjenigen zu finden, der Sie verfolgt.“

    Sie sah ihn verwundert an. „Vielen Dank, Sir, aber ich brauche Ihre Hilfe nicht.“
    „Da bin ich anderer Meinung. Wer steht Ihnen denn sonst zur Seite? Beabsichtigen Sie, einen Bow-Street-Runner zu engagieren, um Ihr Tagebuch zurückzuerlangen?“
    „Das ist unmöglich. Wenn Sie gestern Abend nicht eingegriffen hätten, wäre die Sache vielleicht schon erledigt.“
    „Das bezweifle ich. Dennoch gebe ich zu, dass ich nun in gewisser Weise in Ihre Angelegenheiten verwickelt bin ...“
    „Unsinn! Sie haben nichts damit zu tun.“
    „Ich würde meine Kopfverletzung nicht unbedingt ‚nichts‘ nennen.“
    „Und ich hätte gedacht, gerade die wäre Ihnen Warnung genug und hielte Sie davon ab, sich weiter einzumischen!“, meinte sie verärgert.
    Er lächelte auf seine unnachahmlich charmante Art, sodass Eloise hastig aufstand und sich einige Schritte entfernte, weil sie zu ihrem Kummer in seiner Nähe zu leicht die Fassung verlor.
    „Meine Freunde würden Ihnen bestätigen, wie wenig ich einer Herausforderung widerstehen kann, Mylady.“
    „Und meine Freunde würden

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