Sommermaerchen
küsste er sie, und sie öffnete sich ihm, als er den Kuss voller Verlangen vertiefte. Sie spürte seine Hand an ihrem Hals, dann auf ihrer Schulter und hatte das Gefühl, dass ihre Haut unter seinen Liebkosungen zu glühen begann. Eloise erinnerte sich an die Sinnesfreuden mit ihm, und sie brannte darauf, die Erfahrung zu wiederholen. „Wenn wir in der Dover Street ankommen“, flüsterte sie atemlos,
„wollen Sie dann hereinkommen und ein Glas Madeira mit mir trinken, Major Clifton?“
Er hielt einen Moment inne, und selbst im schwachen Licht konnte Eloise das leidenschaftliche Funkeln seiner Augen sehen. Er antwortete feierlich: „Es wäre mir ein Vergnügen, Mylady.“
Die Stimme der Vernunft blieb ungehört. Eloise wusste, dass morgen die Heiratsanzeige in allen Zeitungen erscheinen würde. Jeder würde erfahren, dass sie Deforges Frau werden wollte. Doch heute ... Sie schloss die Augen. Heute wollte sie eine letzte Nacht mit Jack genießen, bevor sie ihn für immer verlor.
15. KAPITEL
In der Dover Street angekommen, übergaben Eloise und Jack ihre Umhänge dem Butler, und sie bat um Erfrischungen. Jack schritt ungeduldig im Salon auf und ab, während sie auf die Rückkehr des Butlers warteten. Er wusste, dass er sich nicht in der Gewalt haben würde, wenn er ihr zu nahe kam. Die Erregung, die ihn ergriffen hatte, war fast schmerzhaft, so sehr sehnte er sich danach, sie zu lieben. Doch er durfte nicht vergessen, dass Eloise noch unerfahren in der Liebe war und er langsam vorgehen musste. Er sah ihr dabei zu, wie sie an den Kamin trat und ihre Handschuhe abstreifte. Ein seltsam melancholischer Ausdruck lag auf ihrem schönen Gesicht.
„Wenn ich gehen soll ...“
Sie sah auf und lächelte flüchtig. „Nein. Wirklich, ich möchte, dass du bleibst.“
Noyes’ Eintreten unterbrach sie.
„Danke, das wäre alles. Ach ja, Noyes?“
„Ja, Mylady?“
„Sie können sich zurückziehen. Major Clifton wird allein hinausfinden.“
„Aber die Türriegel, Mylady.“
Sie winkte ungeduldig ab. „Ich bin sehr wohl in der Lage, die Riegel vorzuschieben.
Und jetzt gehen Sie bitte zu Bett. Und sagen Sie Alice, dass ich sie heute nicht mehr brauche.“
Der Butler konnte sein Entsetzen nicht ganz verbergen, so sehr er sich bemühte.
Doch er folgte natürlich ihren Anweisungen und schloss die Tür hinter sich.
Eloise erhaschte Jacks Blick und errötete. Sie schenkte ihnen Wein ein und trat damit zu ihm. Jack fiel der Schwung ihrer Hüften auf, während sie ging. Ein Lächeln erschien um seine Mundwinkel.
„Das Kleid steht dir, aber es gefällt mir nicht, wie du das Haar aufgesteckt hast.“
Sie blieb vor ihm stehen und reichte ihm sein Glas, doch er achtete nicht darauf, sondern machte sich zuerst daran, sie von dem hohen Kopfschmuck zu befreien und ihn auf einen Sessel zu werfen.
„Was tust du?“
„So ähnelst du der Mätresse eines Königs weit mehr.“
Geschickt entfernte er die vielen Haarnadeln, bis ihr schimmerndes goldblondes Haar über ihre Schultern herabfiel. Jack nickte zufrieden. „Viel besser.“
Sie lächelte. „Ich glaube nicht, dass Nell Gwynn sich jemals mit offenem Haar gezeigt hat.“
„In der Öffentlichkeit vielleicht nicht, aber für ihren Liebhaber schon.“
Heiße Röte stieg ihr in die Wangen. Jack nahm ihr die Gläser ab und stellte sie auf einen Tisch. Dafür würde später noch Zeit genug sein. Eloise nahm den Blick nicht von seinem Gesicht, als er begann, ihr Kleid aufzuschnüren. Ihre Brüste hoben und senkten sich verführerisch, so unruhig atmete sie, doch Jack widerstand dem Drang, sie zu streicheln. Regungslos ließ Eloise zu, dass er sie auszog. Das Kleid sank raschelnd auf den Boden, und Jack fuhr mit leicht zitternden Händen fort, bis sie nur in ihrem Unterkleid und einem Paar zart bestickter cremefarbener Strümpfe vor ihm stand.
„Jetzt bist du an der Reihe“, sagte er lächelnd.
Fast schüchtern fing sie an, seine Weste aufzuknöpfen. Obwohl noch so viel Stoff zwischen seiner Haut und ihren Fingern lag, erschauerte Jack, und Hitze stieg in ihm auf. Als sie die Knöpfe an seiner Hose suchte, war er nicht mehr in der Lage, sich zurückzuhalten, zog sie an sich und küsste sie voller Leidenschaft. Ohne genau zu registrieren, wie es geschah, entkleideten sie sich, während sie auf die Chaiselongue zustolperten. Bald lagen sie nebeneinander im flackernden Licht der Kerzen.
Eloise sah ihn so vertrauensvoll an, dass Jack sein drängendes Verlangen
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