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Sommermaerchen

Sommermaerchen

Titel: Sommermaerchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Elliott , SARAH MALLORY
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viele Jahre ertragen hast.“
    Beatrice errötete, und Lucy hielt sich erschrocken die Hand vor den Mund, entsetzt über ihre Unhöflichkeit. „Es tut mir leid. Ich kann nicht glauben, dass ich das wirklich gesagt habe.“
    Doch Beatrice schmunzelte nur. „Oh, das macht nichts. Diese Tatsache ist allgemein bekannt.“
    „Also ist das wirklich deine vierte Saison? Es ist übrigens nicht allgemein bekannt, wenngleich man es natürlich munkelt. Du musst nicht beschämt sein. Ich bewundere dich vielmehr dafür. Möchtest du denn nicht heiraten?“
    Beatrice beschloss, ehrlich zu sein. „Doch. Ich möchte nur keinen Gatten wie ...
    beispielsweise unseren gemeinsamen Freund Lord Dudley.“
    „Gewiss sind nicht alle Männer wie Lord Dudley, oder?“ Lucy sah ein klein wenig erschrocken aus ob dieser Aussicht. „Kann ich mich denn auf gar nichts freuen?“
    „Nein, das meinte ich nicht. Einige meiner Verehrer waren mir schon sympathisch.
    Doch mit keinem wollte ich den Rest meines Lebens verbringen. Wenn ich nun auf Geld oder einen Titel angewiesen wäre, würde ich womöglich schon längst vermählt sein. Aber ich wurde nie gedrängt, möglichst rasch in den Stand der Ehe zu treten, und daher bin ich, wie du siehst, noch ledig.“
    „Aber du lehnst die Ehe nicht prinzipiell ab?“
    Beatrice schüttelte den Kopf. „Nein. Meine Ansprüche in den vergangenen Jahren waren wohl ein wenig zu hoch. In diesem Jahr aber bin ich fest entschlossen, mir einen geeigneten Gatten zu suchen. Ich wünschte nur, mir würde der Richtige begegnen, denn ich hätte schon gerne Kinder ...“
    „Oh verflixt“, fiel ihr Lucy ins Wort.
    „Was ist denn?“
    „Bitte entschuldige, dass ich dich unterbrochen habe. Mein Bruder ist gerade gekommen. Ich hatte gehofft, ihm heute Abend nicht mehr zu begegnen. Ich liebe ihn aufrichtig, aber er versucht alle Gentlemen, die mit mir tanzen, mit Blicken zu erdolchen.“
    Beatrice ließ den Blick zur Tür schweifen. Als sie Lord Pelham bemerkte, sah sie, dass auch er sich umsah, womöglich war er auf der Suche nach seiner Mutter oder Lucy oder auch Lord Dalrymple.
    Dann aber entdeckte er sie, und Beatrice wusste, sie hatte sich geirrt. Er sah sie unverwandt an, hielt ihren Blick fest, nahm ihn gefangen, und Beatrice fühlte, wie eine Welle der Gefühle sie schier überwältigte. Rasch senkte sie den Kopf.
    Unglücklicherweise war Lucy eine außerordentlich aufmerksame Beobachterin. „Oh, Beatrice, er sollte dich nicht auf diese Weise mustern. Das bleibt gewiss nicht unbemerkt.“
    „Wer denn? Und auf welche Weise?“ Beatrice hoffte, der peinlichen Situation zu entkommen, indem sie Unwissenheit vorschützte. Vergebens.
    „Spiel nicht die Unwissende, Beatrice. Mein Bruder schaut dich an, als wolle er dich gleich wie ein großes saftiges Stück Fleisch verspeisen. Stell dich rasch hinter mich, dann werden alle denken, er hat den Blick auf mich gerichtet.“ Lucy trat rasch vor sie.
    Beatrice war zwar der Ansicht, dass Charles seine Schwester kaum mit solch unverhohlenem Interesse anblicken würde, doch mit Lucy zu streiten, würde nur mehr Aufmerksamkeit auf sie lenken.
    „Ich dachte, du kennst meinen Bruder nicht“, flüsterte Lucy. „Sagte meine Mutter nicht, sie wolle dich ihm vorstellen? Du hast ihr nicht widersprochen.“
    Beatrice stöhnte innerlich auf. Sie mochte sowohl Lucy als auch ihre Mutter sehr und wollte nicht unaufrichtig sein. „Also ...“
    Lucy wartete ihre Erklärung nicht ab, sondern zog sie mit sich. „Wahrscheinlich hat er dich nur angestarrt, weil er dich nicht kennt. Männer sind so. Alles Neue fasziniert sie. Ich habe die perfekte Lösung. Ich werde dir Charles vorstellen.“
    Beatrice versuchte, sich ihr zu entwinden. „Oh, nein, ich bin sicher, er hat Verpflichtungen ...“
    „Unfug.“
    Beatrice hätte zu gerne protestiert, aber ihr fiel keine plausible Ausrede ein. Sie konnte nur hoffen, Charles würde nicht preisgeben, dass sie sich bereits kannten.
    Gleichwohl war bei ihren bisherigen Begegnungen natürlich nichts geschehen, zumindest nichts, wenn man diese nach den Maßstäben eines Lebemannes beurteilte. Gewiss dachte er schon gar nicht mehr an ihre dem Zufall geschuldeten Treffen. Ganz sicherlich hatten diese ihn nicht derart aus der Fassung gebracht wie sie.
    Durch hinter dem Rücken gekreuzte Finger ihr Glück beschwörend, näherte sie sich ihrem gesellschaftlichen Verderben.
    Lucy, die ihre Beklommenheit spürte, drückte ihre Hand, und lächelte ihrem

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