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Sommermaerchen

Sommermaerchen

Titel: Sommermaerchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Elliott , SARAH MALLORY
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Woche.“
    Beatrice wusste nicht, was sie sagen sollte. Sie hatte keine Erfahrung darin, mit einem solch großen Verlust umzugehen, aber sie verstand, wie er fühlte. Auch sie hatte den Tod ihrer Mutter nie ganz verwunden. Sie glaubte auch nicht, dass ihr das je gelingen würde.
    Sie spürte seine Hand auf ihrer Schulter und sah zu ihm auf. Unvermittelt wurde ihr bewusst, wie versunken sie in ihre Gedanken gewesen war.
    Besorgt blickte er sie an. „Es tut mir leid, wenn ich Sie betrübt habe. Ich weiß auch nicht, warum ich dieses Thema zur Sprache brachte.“
    „Sie müssen sich nicht entschuldigen. Vielleicht wollten Sie darüber sprechen.“
    Er schüttelte den Kopf. „Nein, ganz gewiss nicht.“
    Beatrice sah verlegen zum Parktor, das auf die Straße führte. „Ich muss jetzt gehen.
    Tante Louisa wird sich fragen, wo ich bleibe.“
    Charles nickte. „Wir wollen ihren Zorn nicht hervorrufen.“
    Sie gingen durch das Tor und überquerten die Straße.
    „Möglicherweise werde ich Sie heute Abend wiedersehen“, sagte er, als sie die andere Straßenseite erreichten.
    Sie wandte sich um. Sie standen vor Lady Sinclairs Haus, und Beatrice wollte sich nicht lange aufhalten. Sie hoffte, dass ihre Stimme ihr Unbehagen nicht verriet, als sie fragte: „Heute Abend?“
    „Ich nehme an, Sie gehen zur Dinnerparty der Dalrymples?“ Man hatte ihn bereits vor Wochen eingeladen, aber er hatte nicht geplant, an der Gesellschaft teilzunehmen, bis zu diesem Augenblick.
    „Oh, ach so. Ja.“
    „Also, dann bis später.“

8. KAPITEL
    Beatrice atmete erleichtert auf. Das Dinner war serviert und beendet worden, doch Lord Pelham war nicht erschienen. Offenbar hatte er es sich anders überlegt. Sei froh darüber, sagte sie sich. Insgeheim aber musste sie sich eingestehen, dass ihr die Gesellschaft ohne ihn langweilig erschien und die Enttäuschung über sein Nichterscheinen die Sorge, er könne womöglich doch noch auftauchen, bei Weitem übertraf.
    Inzwischen war es beinahe zehn Uhr. Die Damen hatten sich in den Salon zurückgezogen, um die Herren ihrem Portwein zu überlassen.
    Beatrice ließ den Blick durch den Raum schweifen und entdeckte Lady Pelham, die mit ihrer Tochter auf sie zustrebte.
    „Beatrice, ich möchte Ihnen gern meine Tochter Lady Lucy Summerson vorstellen.
    Lucy, das ist die Ehrenwerte Miss Beatrice Sinclair. Sie ist derzeit bei Lady Sinclair zu Gast.“
    „Es freut mich, Sie kennenzulernen, Lady Lucy. Ich hoffe, Sie genießen den Abend“, grüßte Beatrice. Aus der Nähe betrachtet sah Lucy ihrem Bruder noch ähnlicher.
    „Oh, bitte sagen Sie doch Lucy und du. Und ich hatte schon schönere Abende.
    Kennst du Lord Dudley?“
    „Hat er dir bereits seine unsterbliche Liebe erklärt?“
    Lucy verdrehte theatralisch die Augen. „Ich fühle mich zutiefst verletzt. Soll das etwa heißen, ich bin nicht die Einzige?“, sagte sie scherzend.
    Beatrice lachte, zum ersten Mal an diesem Abend genoss sie es, hier zu sein.
    „Ah, das Leben einer ledigen jungen Dame ist nicht leicht, nicht wahr? Auch ich hatte einige hartnäckige Verehrer“, meinte Lady Pelham lächelnd.
    Lucy verdrehte erneut die Augen.
    Ihre Mutter tätschelte ihre Hand und fuhr fort: „Auch wenn meine Tochter das offenbar nur schwer glauben kann. Ich hatte gehofft, Beatrice, Sie auch meinem missratenen Sohn vorstellen zu können. Er ist jedoch noch nicht erschienen.“
    „Vielleicht hat er andere Verpflichtungen?“ Beatrice hoffte, dass ihre Stimme ihre Beklommenheit nicht verriet.
    Lady Pelham seufzte. „Ja, möglicherweise. Allerdings denke ich, er wird gewiss noch kommen. Er ist seit ewigen Zeiten mit Lord Dalrymple befreundet.“
    Beatrice nickte und gab sich uninteressiert. Vermutlich hätte sie Lady Pelham darüber aufklären sollen, dass sie mit ihrem Sohn bereits Bekanntschaft geschlossen hatte, aber sie wusste nicht, wie sie diese Information ins Gespräch einflechten sollte. Weitere Überlegungen wurden ihr jedoch erspart, denn Lady Dalrymple kündigte an, dass die Herren ihren Portwein beendet hätten, und bat zum Tanz in den Ballsaal.
    Lady Pelham eilte davon, um eine Freundin zu begrüßen, und Lucy hakte sich bei Beatrice unter. „Sollen wir?“
    Beatrice nickte. Während sie gemütlich zum Ballsaal schlenderten, fragte sie: „Ist deine Saison bisher erfolgreich gewesen?“
    Lucy seufzte abgrundtief. „Offen gestanden ist es nicht so, wie man mir das als Mädchen glauben machen wollte. Ich weiß nicht, wie du diese Tortur so

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