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Sommermaerchen

Sommermaerchen

Titel: Sommermaerchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Elliott , SARAH MALLORY
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und grinste unbekümmert. „Das ist eine verflixt langweilige Veranstaltung, Beatrice, und ich habe dir bereits einen Gefallen getan.
    Niemand sollte gezwungen sein, mit dem Teasdale-Drachen in einem Raum zu weilen. Du würdest selbst nicht gehen, wenn du keine Angst vor Tante Louisa hättest.“ Er zwinkerte ihr zu.
    „Ich habe keine Angst vor ihr! Du hast Glück, du musst nicht bei ihr wohnen. Stell dir nur vor, wie es ist, mit ihr das Haus zu teilen, wenn sie vor Wut brodelt.
    Außerdem ...“ Beatrice hielt einen Moment inne, auf der Suche nach den richtigen Worten. „Ich habe es ihr versprochen.“
    „Nun, ich jedenfalls habe noch andere Pläne für den Abend und sollte allmählich aufbrechen. Ist es dir recht, wenn John mich in der Kutsche nach Hause fährt? Bis du dich umgezogen hast, wird er sicher zurück sein.“
    Beatrice nickte. „Ja, das ist mir recht, Ben. Hab einen schönen Abend.“ Ich werde ihn nicht haben, fügte sie traurig in Gedanken hinzu, während sie aus der Kutsche stieg und zunächst zögernd auf das Haus zuging. Der Gedanke an den Zorn der Tante machte ihr indes Beine. Wie der Wind stürmte sie zur Eingangstür hinauf.
    Humphries, der Butler, erwartete sie bereits und hielt ihr lächelnd die Tür auf.
    „Guten Abend, Miss Sinclair.“
    „Guten Abend, Humphries“, grüßte sie, während sie an ihm vorbeihastete und die Treppe hinauflief. Der Butler zuckte nicht einmal mit der Wimper. Inzwischen war er daran gewohnt, dass sie immer in Eile war.
    In ihrem Zimmer klingelte Beatrice nach ihrer Zofe Meg und begann unverzüglich, sich auszukleiden, um keine Zeit mit Warten zu vergeuden. Dummerweise reichte sie nicht an die Knöpfe ihres Kleides heran, und so beschloss sie kurzerhand, sich einfach aus dem Kleid herauszuwinden. Ein Ding der Unmöglichkeit. Als Meg eintraf, hatte sie das Kleid halb über den Kopf gezogen und steckte mit hoch erhobenen Armen fest.
    „Brauchen Sie Hilfe, Miss Beatrice?“, fragte die Zofe schmunzelnd.
    „Das ist wohl offensichtlich. Zieh!“, befahl Beatrice mit erstickter Stimme und zappelte wie ein Fisch im Netz.
    „Halten Sie einen Augenblick still. Wir versuchen es auf die althergebrachte Art.“
    Meg zog das Kleid wieder herunter, lächelte die errötende Beatrice an und öffnete die Knöpfe.
    „Meg, du hast mir das Leben gerettet. Ich wüsste nicht, was ich ohne dich täte. Tante Louisa erwartet mich gewiss schon seit einer Stunde, und du weißt, wie ärgerlich sie wird, wenn sie ...“
    „Verärgert ist?“, fügte Meg hilfreich hinzu. Nur wenige Menschen wagten es, über Lady Sinclair zu spotten, doch Meg war inzwischen schon so lange bei der Familie angestellt, dass sie sich sehr vieles traute. Sie hatte als Beatrices Kindermädchen begonnen und war schließlich ihre Zofe und Vertraute geworden.
    Beatrice lachte. „Ja, Meg. Ist das meine neue Robe auf dem Bett? Ich hoffe, sie wird mich kleiden.“
    Meg lächelte. Beatrice hatte das Ballkleid noch nicht gesehen, da es erst am Abend von der Schneiderin angeliefert worden war. „Es ist wunderschön geworden, Miss Beatrice. Der Stoff hat dieselbe Farbe wie Ihre Augen.“
    „Also braun. Na, ich weiß nicht“, sagte Beatrice.
    „Es ist nicht einfach braun“, antwortete Meg und half ihr in das Kleid.
    Beatrice riss überrascht die Augen auf, als sie ihr Spiegelbild betrachtete. Die Robe war tatsächlich nicht braun. Im Licht betrachtet schimmerte sie bernsteinfarben. Das Dekolleté hatte einen rechteckigen Ausschnitt, und die hohe Taille betonte ihre schlanke Figur vorzüglich.
    Sie wandte sich zu ihrer Zofe. „Meg, das ist das schönste Kleid, das ich je besessen habe. Darf ich einen solch gedeckten Ton überhaupt tragen?“
    „Sicher doch, Pastell haben Sie drei Jahre lang zur Genüge getragen.“
    „Wie sehe ich aus?“
    Meg musterte sie. „Atemberaubend. Hier sind Ihre Handschuhe.“
    „Meg, du bist die Beste.“
    „Und Sie, Miss Beatrice, sind zu spät dran, wie gewöhnlich. Hören Sie auf zu plappern, und nehmen Sie die Beine in die Hand.“
    Winkend lief Beatrice aus der Tür. In der Halle konnte sie Humphries gerade noch ausweichen.
    „Tut mir leid, Humphries, ich bin furchtbar in Eile.“
    „Ich kann verstehen, dass Sie Ihre Tante nicht gern warten lassen, Miss Sinclair. John wird sicher gleich mit der Kutsche zurück sein.“
    Beatrice schaute auf die Straße hinaus. „Ja, da vorne kommt er, glaube ich. Danke Humphries. Gute Nacht.“
    Während der Butler die Tür hinter ihr

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