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Sommermond

Titel: Sommermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. Hart
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Lauf der Pistole an seinem Kopf. Doch das war ihm egal.
    „Fick dich doch!“, fauchte er stattdessen.
    In einer ruckartigen Bewegung riss er sich los, fiel dabei nach hinten und trat dem Kerl brutal zwischen die Beine. Dieser kippte sofort mit dem Oberkörper nach vorn und schrie schmerzerfüllt auf. Aus seiner gebeugten Haltung warf er Alex einen finsteren Blick zu. Alex funkelte wütend zurück.
    „Das hättest du besser lassen sollen …“, flüsterte der Kerl und klang bedrohlich. Zwischendurch ächzte er vor Schmerz. Er taumelte zur Wand und lehnte sich gegen sie. Er zog seine Hose hoch und schloss seinen Gürtel. Hasserfüllt schielte er in Alex‘ Richtung. Er nahm die Pistole in beide Hände und fuhr mit seinen Fingern über ihren Lauf.
    „Lieber lass ich mich erschießen, als ‘nen dreckigen Schwanz in den Mund zu nehmen!“, zischte Alex.
    Der Kerl blieb regungslos stehen, fasste sich noch einmal in den Schritt und humpelte anschließend ein paar Schritte Richtung Tür. Dort lehnte er sich gegen, nahm seine Hände herunter und hielt die Waffe nur noch locker in der linken Hand. Er würdigte Alex keines Blickes.
    „Macht ihn fertig!“, befahl er trocken.
    Alex starrte ihn an. Der Kerl übertrieb mit seinen Schmerzen. Er schickte seine Komplizen nur vor, um sich nicht selbst die Hände dreckig machen zu müssen. Doch die beiden blieben bewegungslos stehen. Besonders der Jüngere wirkte verunsichert.
    „Habt ihr nicht gehört?“, wurden sie daraufhin angefaucht. „Ihr sollt ihn fertigmachen!“
    Alex‘ Puls beschleunigte sich. Der kräftige Komplize trat nun auf ihn zu und blieb wenige Zentimeter vor ihm stehen. Alex krabbelte rückwärts bis zur Wand, presste seinen Rücken gegen sie und zog seine Beine an. Sein Knöchel brannte, sein Rücken schmerzte. Er wusste nicht, wie viel er noch aushalten würde. Der muskulöse Mann beugte sich vor und krallte seine fleischigen Finger in Alex‘ Jacke. Dann riss er ihn hoch, zog ihn an sich heran und schubste ihn anschließend brutal gegen die Wand. Alex stürzte sofort zu Boden. Der Aufprall an seinem Rücken jagte ein blitzartiges Gefühl von Übelkeit durch seinen Magen. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er um sich. Der junge Typ stand bewegungslos da. Der andere riss ihn erneut nach oben und schubste ihn ein weiteres Mal so kräftig gegen die steinerne Wand, dass Alex für ein paar Sekunden schwarz vor Augen wurde. Als er wieder zu sich kam, krümmte er sich vor Schmerz, winkelte seine Beine an und umklammerte schützend seinen Oberkörper. Doch der Typ hörte nicht auf. Er trat Alex so kräftig gegen die Knie, dass der Blonde vor Schmerz aufschrie. Er hatte das Gefühl, seine Kniescheiben wären zertrümmert worden. Er spürte seine Beine kaum noch und betete unentwegt, dass der Kerl aufhören würde. Doch das tat er nicht. Erneut zerrte er Alex auf seine Augenhöhe und presste ihn gegen die Wand. Er hielt Alex fest, damit dieser nicht zurück zu Boden rutschte. Alex‘ Beine gaben unter ihm nach, seine Knie zitterten. Der Typ funkelte ihn an. In seinem breiten Gesicht wirkten seine Augen übertrieben schmal. Alex japste nach Luft. Er setzte einen flehenden Blick auf und predigte an das letzte bisschen Mitleid im Menschen. Doch vergebens. Der kräftige Kerl hob seinen fetten Arm, holte aus und schlug ihm ins Gesicht. Alex knallte mit seinem Hinterkopf gegen die Steinwand. Er glaubte, erneut ohnmächtig zu werden. Doch sein Körper schien stärker als bislang angenommen. Schlaff hing er im festen Griff des Kriminellen und gab es schließlich auf, sich zu wehren. Er entspannte seine Muskeln, schützte sich nicht mehr mit seinen Händen und starrte wortlos vor sich ins Leere. Im Augenwinkel sah er, dass der Kerl ein weiteres Mal ausholte.
    „Genug jetzt!“, rief da der Typ hinter ihm. Er schien sich von Alex‘ Tritt erholt zu haben. „Wir brauchen ihn noch.“
    Die Worte hallten bedeutungslos in Alex‘ Kopf wider. Er regte sich nicht, wartete nur darauf, dass man von ihm abließ. Schließlich löste sich der Griff von seiner Schulter. Durch die fehlende Körperspannung rutschte Alex sofort zu Boden und schlug hart mit seinem Hintern auf.
    „Guckt mal!“, meinte der Typ, der ihn zusammengeschlagen hatte. „Der hat sich vollgepisst.“
    Alex nahm die Worte auf. Ein letztes Mal verzog er sein Gesicht. Statt sich mit einem kurzen Blick zu vergewissern, führte er lediglich eine Hand zwischen seine Beine und ertastete daraufhin die warme Nässe.

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