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Sommermond

Titel: Sommermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. Hart
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bestens angepasst.“
    „Was hat Alex denn jetzt damit zu tun?“
    Nick fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Er sah angespannt aus.
    „Als ich vor ein paar Wochen hier war … Ja, da wollte ich Sex. Sex mit dir. Ist das so schlimm?“
    „Du kapierst echt nichts!“, gab Ben wütend zurück.
    „Dann erklär’s mir doch!“
    Ben hob seine Hände, gestikulierte verzweifelt und ließ sie anschließend wieder schlaff neben sich auf die Matratze fallen. „Ich hab‘ dir so lange hinterher getrauert, Nick. Aber jetzt ist es zu spät. Kapier das endlich!“
    Wieder schüttelte Nick kaum merklich den Kopf und demonstrierte sein Unverständnis auf diese Weise nur allzu deutlich.
    „Was findest du nur an dem ?“, fragte er. Seine Augen wirkten gekränkt.
    „Eine Menge“, gab Ben selbstsicher zurück.
    „Und was, wenn du wieder in Flensburg bist? Wie soll das dann mit euch weitergehen?“ Er stockte und seufzte laut. „Mann, Ben! Wegen dem Arsch wärst du fast draufgegangen. Der Kerl lügt, wenn er den Mund aufmacht. Oder wieso verheimlicht er der Polizei irgendwelche wichtigen Details? Vielleicht hängt er ja sogar mit den ganzen Typen unter einer Decke.“
    Daraufhin lachte Ben stumpf auf.
    „Du weißt doch nicht mal, was gestern vorgefallen ist!“, gab er zurück. „Und dass er mit zu den Typen gehört, ist ja wohl total an den Haaren herbeigezogen! Aber das weißt du sicher selbst …“
    Sein Herz hämmerte wie wild gegen seine Brust. Mit aller Mühe versuchte er sich zu beruhigen, um die Schmerzen nicht wieder zu verschlimmern. Er konnte keine Aufregung gebrauchen und das sollte Nick eigentlich wissen.
    „Dann nimm meinen Rat jedenfalls als den eines guten Freundes“, fuhr Nick fort. Auch er war wieder ruhiger geworden. „Lass die Finger von Alex! Der Typ ist es echt nicht wert!“
    Ben schwieg wütend.
    „Du hast echt was Besseres verdient!“, fügte Nick noch hinzu.
    Mit diesen Worten trieb er Ben schließlich auf die Palme. Er holte tief Luft und machte sich dafür bereit, gleich loszuschreien, riss sich aber im allerletzten Moment zusammen.
    „Nick!“, schnaufte er stattdessen. „Du hast keine Ahnung! Und jetzt lass mich bitte allein!“
    Der Angesprochene blieb nahezu apathisch sitzen. Jegliche Emotionen waren aus seinen Augen verschwunden. Er sah fast krank aus, wie er dasaß und sich keinen Millimeter rührte. Ben beobachtete ihn verärgert. Er schaffte es nicht, sich zu beruhigen. Sein Puls raste und die hormonbedingte Adrenalinbombe in seinem Inneren schien jeden Moment zu explodieren.
    Erst nach einer ganzen Weile richtete Nick sich schließlich auf und zog sich seine Jacke über.
    „Ich wollte nur helfen …“, murmelte er noch, bevor er sich von Ben abwandte.
    Dieser erwiderte nichts mehr und wartete darauf, dass Nick aus dem Zimmer verschwand. Als die Tür dann endlich zu fiel, stöhnte er erleichtert auf. Ein Streit mit Nick war wirklich das Letzte, was er im Moment gebrauchen konnte. Er hatte genügend andere Sorgen. Umso dankbarer war er, endlich wieder allein zu sein. Nun bekam er die Folgen der psychischen Strapazen zu spüren. Sein Kopf schmerzte und das unaufhörliche Pochen an seinen Schläfen machte ihn wahnsinnig. Er fühlte sich leer und ausgelaugt und schaffte es nicht mehr, einen klaren Gedanken zu fassen. Sein Körper wehrte sich mit allen verfügbaren Mitteln gegen jegliche Anstrengung. Zudem war er völlig übermüdet. Übelkeit stieg in ihm auf und ließ ihn all die Nachwehen der letzten Wochen auf einmal spüren. In jenem Moment fühlte er sich so miserabel, dass er sich ein Mittel wünschte, das ihm zum Schlafen zwang. Und plötzlich kam ihm sogar ein Gedanke, den er kaum zu denken wagte. Dennoch drang er in seinen Verstand und bohrte sich bis in seinen erschöpften Geist. Der Gedanke hielt nur ein paar Sekunden, hinterließ jedoch einen herben Nachgeschmack.
    Für einen Moment wünschte er sich nur eines, für einen Moment schaltete sich sein rationales Denken aus, und in genau diesem Moment bereute er es, am besagten Abend überlebt zu haben.

6
    Alex kam aus dem Bad. Das nasse Handtuch hing über seinen Schultern und fing die restlichen Wassertropfen seiner Haare auf. Nach dem Duschen fühlte er sich besser. Trotzdem war er froh, bisher niemandem in der Villa begegnet zu sein. Es war noch früh. Vermutlich schliefen Nick und Bens Eltern noch.
    Er schritt zurück zu seinem Zimmer, drückte die Tür hinter sich zu und ließ sich aufs Bett sinken. Das Handtuch

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