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Sommernachts-Grauen

Sommernachts-Grauen

Titel: Sommernachts-Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mennings
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während der in aller Ruhe rauchte und mir direkt in die Augen sah. Wollte der etwa was von mir?
    „Also, hör zu“, fing ich an zu reden, „das ist ganz einfach und ich denke, das wirst sogar du hinbekommen. Du kannst bei mir so viel rauchen wie du willst, ist mir echt egal. Aber auf gar keinen Fall rauchst du im Badezimmer.“
    „Das war’s?“
    „Im Prinzip ja.“
    „Und darum machst du so einen Aufstand?“
    „Ich mach doch keinen Aufstand. Das ist meine Regel. Und …“
    „Ich wusste es, jetzt kommt doch noch was. War ja klar, ihr Studenten glaubt, ihr könnt uns intellektuell in die Tasche stecken und wir merken das nicht, oder was?“
    „Jetzt beruhige dich doch mal. Kein Grund bösartig zu werden.“
    „Ach, wer ist denn hier der Blödkopp?“
    „Okay, Tschuldigung, das war nicht nett von mir.“ Ich reichte ihm meine Hand. „Freunde?“
    Überraschenderweise nahm er sie sogar an und drückte sie erst fest, dann auf einmal wurde der Griff sanft und ich spürte, dass seine Hand ganz weich war. Anders, als ich es vermutet hatte.
    „Also, was hast du noch für Regeln?“
    „Ich erwarte, dass du dich regelmäßig an der Reinigung der Wohnung beteiligst, also am Bad und der Küche.“
    „Das ist doch wohl selbstverständlich und keine Regel.“
    Glücklicherweise hatte er meine Hand wieder los gelassen und steckte sich eine neue Zigarette an der Kerze an. Wieder ein Seemann dem Tod geweiht, dachte ich.
    „Wie groß ist denn das Zimmer und was willst du dafür haben?“
    „Leider ist es nicht besonders groß, ich schätze so um die 15 Quadratmeter, hab es nicht nachgemessen. Dafür will ich aber auch nur 200 Mark, inklusive aller Nebenkosten.“
    „Und hat es ein Fenster?“
    „Was ist denn das für eine Frage? Selbstverständlich. Es geht sogar nach hinten raus in den Hof und ist daher sehr ruhig.“
    „Ruhe brauche ich eher weniger. Was wohnen denn für Leute bei dir im Haus?“
    „Alles bunt gemischt. Aber eher jüngere.“
    „Studenten?“
    „Wahrscheinlich auch Studenten. Wäre das ein Problem?“
    „Ich mag sie nicht besonders.“
    „Und warum nicht?“
    „Sie glauben, sie seien was Besseres. Schaun auf alle Anderen herab, als seien wir Abschaum.“
    „Das stimmt doch gar nicht.“
    „Doch.“
    „Glaubst du, dass ich auch so bin?“
    „Weiß ich noch nicht. Siehst eigentlich ganz nett aus.“
    „Danke, ich bin nämlich nicht so. Das ist ein ganz übles Vorurteil. Wie viele Studenten kennst du denn überhaupt?“
    „Genug, dass ich mir ein Urteil erlauben kann und weiß, dass sie mich nerven.“
    Langsam hatte ich den Eindruck, dass es keine gute Idee wäre, mir Claus als Untermieter zu nehmen. Das würde ganz sicher in Stress ausarten.
    „Möchtest du nach dem Essen das Zimmer ansehen?“
    „Das wird nicht nötig sein.“
    „Okay, und bist du mit der Miete einverstanden?“
    „Hab ich was dazu gesagt?“
    „Nein.“
    „Was stellst du dann für dämliche Fragen?“
    Endlich wurde das Essen gebracht und ich war froh, mich nicht mehr mit ihm unterhalten zu müssen. Ich griff mir den Croque und biss beherzt hinein, wohl wissend besser zu warten, bis er etwas abgekühlt war. Sofort riss ich mir den Gaumen auf, ließ mir jedoch nichts anmerken. Alles war besser, als mich weiter mit Claus auseinandersetzen zu müssen, der mit einem Löffel versuchte die Käseschicht zu öffnen und an die dampfende Suppe zu gelangen.
    Ich war froh, dass in der ‚Ecke‘ immer Musik lief, die aber sonst von den Gesprächen der Gäste übertönt wurde. Jetzt hörte ich David Bowie ‚Ashes To Ashes‘ singen und war dankbar mich damit ablenken zu können.
    „Scheiße, ist das heiß“, sagte er, nachdem er den ersten Löffel Suppe im Mund hatte verschwinden lassen.
    „Warum isst du sie, wenn du weißt, dass man sich daran den Mund verbrennt?“
    „Blöde Frage. Warum beißt du in deinen Croque, wenn du weißt, dass du dir den Gaumen aufreißen wirst?“
    „Woher weißt du das?“
    „Hab auch schon mal Croque gegessen.“
    Ich entschied einfach nichts mehr zu sagen.
    „Wann kann ich denn bei dir einziehen?“, fragte er, als er die Suppe so gut wie aufgegessen hatte.
    „Von mir aus sofort. Das Zimmer steht leer.“
    „Gut, dann komme ich morgen. Wir werden schon miteinander auskommen und du wirst gar nicht merken, dass ich da bin.“
    Er reichte mir seine Hand und steckte sich dann eine Zigarette an.
     
     

Kapitel 4: Zeitungsartikel
    Heiße und abgestandene Luft schlug ihr entgegen,

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