Sommersehnsucht - Sommersehnsucht - Bed of Roses (Bride Quartet 2)
so groß, so tief ist, gilt das Gleiche.« Aus Parkers Augen, warm und blau, strahlte das Mitgefühl. »Das Trauern gehört dazu.«
»Warum kann ich nicht einfach wütend sein? Oder sauer? Der Dreckskerl, der Vollidiot, was auch immer. Kann ich das mit der Trauer nicht überspringen und ihn einfach hassen? Wir könnten alle ausgehen, uns besaufen und kein gutes Haar an ihm lassen.«
»Nicht du, Emma. Wenn ich dächte, du könntest das und es würde dir helfen, würden wir heute alles absagen, uns die Kante geben und sofort auf Jack herumhacken.«
»Das glaube ich gern.« Endlich schaffte Emma es, sich ein Lächeln abzuringen. Sie setzte sich auf, lehnte sich an die Kissen und sah ihre Freundin forschend an. »Weißt du, was ich gedacht habe, als ich hier in meinem Meer aus Selbstmitleid lag, bevor du reinkamst?«
»Was?«
»Dass ich Adeles Angebot annehmen sollte. Ich könnte nach Jamaika gehen, woanders hinziehen, ihr beim Start ihres Betriebs helfen. Das würde mir liegen. Ich weiß, wie man so was aufzieht und in den Griff bekommt. Oder zumindest könnte ich die richtigen Leute auftreiben, um die verschiedenen Zügel in der Hand zu halten. Es wäre ein
Neuanfang für mich, und ich könnte dafür sorgen, dass der Laden läuft. Dass er brummt.«
»Das könntest du.« Parker ging erneut zum Fenster und rückte die Vorhänge zurecht. »Eine schwere Entscheidung, vor allem, solange du so aufgewühlt bist.«
»Ich habe mich gefragt, wie um alles in der Welt ich damit klarkommen soll, Jack andauernd zu sehen? Hier, in der Stadt, bei Veranstaltungen. Er ist ungefähr jeden Monat einmal zu einer unserer Feiern eingeladen. Wir alle haben so viele gemeinsame Bekannte, unsere Leben sind so miteinander verflochten. Selbst wenn ich an den Punkt komme, dass ich wieder an ihn, an uns denken kann, ohne …«
Emma musste innehalten und rang um Fassung. »Ohne sofort losheulen zu wollen - wie soll ich das alles schaffen? Ich wusste, dass es so kommen könnte, ich wusste es von Anfang an, aber …«
»Aber.« Parker nickte, wandte sich wieder um.
»Also habe ich hier gelegen und überlegt, das Angebot anzunehmen, ganz neu anzufangen, mir was Neues aufzubauen. Der Strand, das Wetter, eine neue Herausforderung. Ungefähr fünf Minuten habe ich darüber nachgedacht. Nein, wahrscheinlich eher nur drei. Aber das hier ist mein Zuhause, meine Familie, das seid ihr, das sind wir. Das bin ich. Also muss ich zusehen, wie ich damit klarkomme.«
»Ich könnte es Jack echt übelnehmen, dass er dich so weit gebracht hat, auch nur drei Minuten darüber nachzudenken.«
»Aber wenn ich beschlossen hätte, es wäre das Beste für mich, hättest du mich gehen lassen.«
»Ich hätte versucht, es dir auszureden. Ich hätte Tabellenkalkulationen, Stichpunkte, Graphiken, Schaubilder und viele, viele Listen gemacht. Mit einer DVD.«
Emma strömten wieder die Tränen über die Wangen. »Ich habe dich so lieb, Parker.«
Parker setzte sich wieder, legte den Arm um Emma und hielt sie fest.
»Jetzt stehe ich auf, dusche, ziehe mich an. Und dann fange ich an zu überlegen, wie ich damit klarkomme.«
»Okay.«
Emma überstand diesen Tag und den nächsten. Sie fertigte Blumenarrangements an, band Sträuße, traf sich mit Kunden. Sie weinte, und als ihre Mutter vorbeikam, um ihr beizustehen, weinte sie noch ein bisschen mehr. Doch sie trocknete die Tränen wieder und stand den Tag durch.
Sie wurde mit Krisen fertig, auch mit dem ausgesprochenen und unausgesprochenen Mitgefühl ihres Teams, als sie die Dekoration für eine Feier anbrachten. Sie schaute zu, wie Bräute mit ihren Blumen in der Hand zu den Männern gingen, die sie liebten.
Sie lebte und arbeitete, lachte und aß, lief herum und redete.
Obwohl in ihr eine Leere war, die nichts auszufüllen vermochte, verzieh sie Jack.
Zur Besprechung in der Wochenmitte kam sie ein paar Minuten zu spät. »Tut mir leid. Ich wollte die Lieferung für die Feier am Freitagabend abwarten. Tiffany versorgt die Pflanzen, aber ich wollte die Callas anschauen. Wir verwenden viele der Sorte Green Goddess, und bevor Tiffany anfängt, wollte ich schauen, ob der Farbton zu den Orchideen passt.«
Sie ging zur Anrichte und nahm sich eine Diät-Pepsi. »Was habe ich verpasst?«
»Noch nichts. Du kannst sogar anfangen«, sagte Parker.
»Da Freitag unsere größte Veranstaltung für diese Woche ist und die Blumen gerade eingetroffen sind. Irgendwelche Probleme?«
»Mit den Blumen nicht. Alles ist gekommen und
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