Sommersehnsucht - Sommersehnsucht - Bed of Roses (Bride Quartet 2)
bringt und bei dem ich Schmetterlinge im Bauch spüre, mit einem, der mir wirklich zuhört und der mich so gut kennt, dass ich ganz ich selbst sein kann, ohne Filter. Und das Gleiche gilt für ihn. Ich weiß, dass er witzig ist und was auf dem Kasten hat, dass er keine Angst vor der Arbeit hat, dass ihm seine Freunde wichtig sind und er sportbesessen ist. Und … na ja, all die Dinge, die man eben weiß, wenn man ein Dutzend Jahre so engen Kontakt zu jemandem hatte wie wir.«
Sie ging voran zu ihrem Arbeitsbereich. »Manche Leute denken vielleicht, dadurch gäbe es nichts mehr zu entdecken und es wäre nicht mehr aufregend, aber das stimmt nicht. Es gibt immer etwas Neues, und es gibt der Sache Stabilität, dass wir einander wirklich verstehen. Bei Jack kann ich gleichzeitig entspannt und erregt sein.« Emma deutete auf die Blumen. »Ich habe mich für die rosa Tulpen und Zwergiris entschieden. Das ist fröhlich, weiblich, frühlingshaft.«
»Ja, perfekt.« Parker wartete, während Emma die Blumen aus der Vase nahm und das hauchzarte weiße Band zurechtrückte.
»Ich könnte noch etwas Lisianthus dazu tun, wenn du es üppiger möchtest.«
»Nein, es ist super. Genau richtig, Emma«, begann Parker, als ihre Freundin den Strauß in Klarsichtfolie einschlug. »Sag mal, weiß einer von euch, dass du Jack liebst?«
»Was? Nein, ich habe ihm nie gesagt … Natürlich liebe ich Jack. Wir alle lieben ihn.«
»Aber wir ziehen nicht alle rote Kleider und sexy Schuhe an, um einen Abend mit ihm zu verbringen.«
»Ach, das ist doch nur … ich gehe eben aus.«
»Es ist nicht nur das, Em. Du gehst mit Jack aus. Du schläfst mit ihm. Was ja auch schon etwas ist, dachte ich zumindest. Aber ich habe dir eben zugehört und dein Gesicht beobachtet. Und ich kenne dich, Schätzchen. Du bist ernsthaft verliebt.«
»Warum musst du das sagen?« Aus Emmas Miene sprach Verzweiflung. »Genau so etwas macht mich befangen, und dann wird das Ganze zäh und unangenehm.«
Mit hochgezogenen Brauen legte Parker den Kopf schräg. »Seit wann denkst du, verliebt zu sein wäre zäh und unangenehm?«
»Seit Jack. Mir geht es gut damit, wie es gerade läuft. Es geht mir sogar besser als gut. Ich habe eine aufregende Beziehung zu einem aufregenden Mann, und ich … ich erwarte überhaupt nichts anderes. Weil das nicht Jack wäre. Er ist nicht der Typ, der darüber nachdenkt, was wir in fünf Jahren wohl machen. Oder in fünf Wochen. Es ist … nur das Hier und Jetzt.«
»Irgendwie komisch, dass du und Del, die ihr ihm näher
steht als irgendjemand sonst, beide so wenig Vertrauen in ihn habt.«
»Das ist es nicht. Es ist nur, dass Jack gerade in dem Punkt … nichts Dauerhaftes anstrebt.«
»Was ist mit dir?«
»Ich will den Augenblick genießen«, sagte Emma mit entschiedenem Nicken. »Ich verliebe mich nicht in ihn, weil wir beide wissen, was sonst passiert. Dann sehe ich alles in romantischem Licht - unsere Beziehung, ihn, uns - und wünsche mir, er würde...«
Sie brach ab und presste die Hand auf den Bauch. »Parker, ich weiß, wie es ist, wenn jemand so für mich empfindet, ich aber nicht für ihn. Das ist genauso schlimm für den, der verliebt ist, wie für den, der es nicht ist.«
Sie schüttelte den Kopf. »Nein, da will ich nicht hin. So wie jetzt sind wir erst seit kurzer Zeit zusammen. Und da will ich nicht hin.«
»Ist ja gut.« Beruhigend strich Parker ihr über die Schulter. »Wenn du glücklich bist, bin ich es auch.«
»Bin ich.«
»Ich sollte besser los. Danke für den Strauß.«
»Immer wieder gerne.«
»Wir sehen uns morgen. Folgeberatung für die Seaman-Hochzeit.«
»Steht in meinem Kalender. Ich weiß, dass sie durch die Gärten gehen wollen. Sie möchten sie jetzt sehen, um zu planen, was sie im kommenden April dort haben wollen. Ich bestücke ein paar der Bodenvasen mit blauen Gartenhortensien, die ich im Gewächshaus gehätschelt habe. Sie sind üppig und müssten sich prächtig machen. Außerdem habe ich noch ein paar andere Trümpfe im Ärmel«, fügte Emma hinzu, als sie mit Parker zur Tür ging.
»Wie immer. Viel Spaß heute Abend.«
»Werde ich haben.«
Emma schloss die Tür und lehnte sich von innen dagegen.
Sie konnte sich etwas vormachen, gestand sie sich ein. Jack konnte sie erst recht etwas vormachen. Aber niemals Parker.
Natürlich war sie verliebt in Jack. Wahrscheinlich war sie das schon seit Jahren und hatte sich einfach eingeredet, es wäre Begehren. Das mit dem Begehren war schon schlimm
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