Sommerzauber
halfen noch kurz beim Abräumen und gingen dann mit Hannahs Reisetasche nach oben.
„Hier ist dein Bett“, erklärte Laura. „Den Blumenstrauß habe ich extra heute Morgen noch für dich gepflückt.“
„Das ist aber nett“, erwiderte Hannah. Sie nahm ihr Nachthemd und einen kleinen Kulturbeutel aus der Reisetasche. „Ich putze mir dann schnell mal die Zähne.“
Als sie wieder aus dem Bad kam, hatte sie ihr Nachthemd bereits angezogen. Rasch schlüpfte sie ins Bett.
„Ich mache mich auch fertig“, sagte Laura. „Und dann können wir noch gemütlich reden.“
„Hmmh“, murmelte Hannah und kuschelte sich in ihr Kissen. Doch als Laura aus dem Bad kam, war Hannah schon tief und fest eingeschlafen. Enttäuscht löschte Laura das Licht.
3
Als Laura am nächsten Morgen erwachte, war das Bett neben ihr leer. Es war noch ziemlich früh. Laura ging rasch ins Badezimmer, zog sich an und lief nach unten. Als sie in die Küche kam, saß Hannah dort mit Lauras Mutter vor einer Tasse Tee. Mrs Foster hatte ihre Hand auf Hannahs Arm gelegt und sprach mit gesenkter Stimme. Sie verstummte jedoch sofort, als sie Laura sah.
„Guten Morgen, mein Schatz“, begrüßte sie sie. „Hast du gut geschlafen?“
„Ja, sehr gut“, bestätigte Laura. „Wohl sogar besser als du“, sagte sie zu Hannah gewandt. „Du warst vor mir auf, obwohl du so müde warst.“
„Ja, ich bin früh aufgewacht“, erwiderte Hannah. „Irgendwie habe ich schlecht geträumt.“
Mrs Foster warf ihr einen mitfühlenden Blick zu.
„Ich glaube, es ist Zeit für ein richtiges Sonntagsfrühstück“, sagte sie. „Warum versorgt ihr nicht kurz die Pferde? Und ich mache in der Zwischenzeit eine große Portion Rühreier für alle.“
„Das ist eine sehr gute Idee“, bemerkte Lauras Vater, der gerade in die Küche kam. „Genau die richtige Stärkung vor meiner Reise.“
„Es ist wirklich schade, dass du gehen musst“, stellte Hannah fest.
„Vor allem, wo ich doch morgen an der Ponyparty teilnehme“, fügte Laura hinzu.
„Das tut mir auch leid, aber es ließ sich nun mal nicht anders regeln“, entgegnete ihr Vater. „Die Gespräche mit den Firmen wegen der Getreidepreise für die kommende Ernte gehen leider vor.“
Laura seufzte.
„Jetzt komm“, sagte ihr Vater und legte einen Arm um sie. „Am Samstag bin ich doch schon wieder da. Und ich wette, Hannah und du werdet sowieso die ganze Zeit mit den Pferden unterwegs sein.“
„Jetzt bringen wir ihnen auf jeden Fall erst einmal ihr Fressen“, erwiderte Laura.
Als die Mädchen wieder ins Haus zurückkamen, stand bereits eine große Platte mit dampfenden Rühreiern auf dem Tisch. Sie ließen es sich alle schmecken, und Hannah bekam das letzte Stückchen Kuchen vom Vortag. Laura war ein bisschen eifersüchtig, dass ihre Mutter sie gar nicht gefragt hatte. Aber dann sagte sie sich, dass es nur ein Stück Kuchen war.
Nach dem Frühstück brachte Mr Foster seine große Reisetasche zum Auto. Er verabschiedete sich von allen, während Buddy laut bellend um sie herumsprang.
„Buddy würde wohl am liebsten mit dir mitkommen“, bemerkte Max.
„Da würde er sich schön langweilen“, erwiderte Mr Foster. Er drückte Laura noch einmal fest an sich. „Pass gut auf deine Mutter auf, während ich weg bin“, flüsterte er ihr ins Ohr. „Du weißt ja, sie soll sich schonen.“
„Ich werde mein Bestes geben“, versprach Laura.
Etwas bedrückt blickte sie dem davonfahrenden Auto hinterher. Da wieherte Sternenschweif von der Koppel.
„Ich glaube, hier freut sich schon jemand auf den nächsten Ausritt“, bemerkte ihre Mutter mit einem Schmunzeln.
„Genau wie wir“, erwiderte Hannah und hakte sich bei Laura unter. „Komm, lassen wir die beiden nicht länger warten.“
Am nächsten Tag brach Laura mit Hannah schon früh auf zur Ponyparty. Ihre Mutter wollte später mit Max im Auto nachkommen. Als sie den Reiterhof erreichten, herrschte dort bereits reger Betrieb. Über die Wiese erstreckte sich ein großer Parcours mit verschiedenen Übungen. Es gab blaue Wassertonnen, in denen Erdbeeren schwammen, die die Reiter herausfischen mussten. Zum Sackhüpfen türmten sich alte Kartoffelsäcke auf dem Boden, und auf einem langen Tisch lagen Löffel und Eier für den Eierritt. Nach und nach erschienen alle Teilnehmer und machten ihre Pferde fertig.
„Willst du wirklich nicht mitmachen?“, fragte Laura ihre Cousine. „Ich könnte dich immer noch anmelden.“
„Nein danke, ich schaue
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