Sommerzauber
Ich glaube, er freut sich.“
„Hört sich ganz so an“, erwiderte Laura. „Ich bringe ihn dann rechtzeitig zur Ponyparty wieder zurück.“
„In Ordnung“, gab Grace zurück und machte Birdie los. „Puh, bis dahin haben wir wirklich noch einiges zu tun.“
„Das kann ich mir gut vorstellen“, sagte Laura. „Ich bin schon sehr gespannt, was ihr euch alles einfallen lasst.“
„Lauter Sachen, die Spaß machen“, versicherte Grace. „Es wird bestimmt lustig. Über dreißig Kinder haben sich angemeldet.“
„Dann wird ja einiges los sein.“ Laura warf einen Blick auf die Uhr. „Ich muss wieder zurück. In zwei Stunden holen wir meine Cousine vom Bahnhof ab, und mein Zimmer ist noch nicht fertig.“
Die Mädchen verabschiedeten sich, und Laura ritt mit Sternenschweif und Birdie nach Hause. Dort angekommen, nahm sie beiden Sattel und Zaumzeug ab und ließ sie auf der Koppel grasen.
Anschließend stellte sie mit ihrer Mutter ein Gästebett in ihrem Zimmer auf, denn Laura und Hannah wollten unbedingt zusammen schlafen. Als alles so weit vorbereitet war, lief Laura noch schnell nach draußen, um für Hannah einen bunten Wiesenstrauß zu pflücken.
Schließlich machte sie sich mit ihrer Mutter auf den Weg zum Bahnhof. Bereits kurze Zeit später fuhr die Regionalbahn mit lautem Quietschen ein. Laura reckte den Kopf, um die aussteigenden Fahrgäste im Blick zu haben. Da entdeckte sie Hannah.
„Hannah, hier sind wir!“, rief Laura und winkte mit beiden Armen.
Hannah sah sie und winkte zurück. Laura lief ihr entgegen, und die beiden Mädchen umarmten sich herzlich.
„Toll, dass du da bist!“, freute sich Laura.
„Ja, das finde ich auch“, erwiderte Hannah strahlend.
„Und ich erst!“, schaltete sich Mrs Foster ein und drückte ihre Nichte an sich. „Hat alles gut geklappt?“, fragte sie und warf Hannah einen prüfenden Blick zu. Hannah nickte lächelnd.
„Wahrscheinlich bist du jetzt ziemlich erschöpft“, fuhr Mrs Foster fort. „Zu Hause wartet eine kleine Stärkung auf dich. Sahnetorte mit Kirschen.“
„Das klingt toll“, freute sich Hannah.
„Also, worauf warten wir noch?“, fragte Mrs Foster und hakte sich bei den beiden Mädchen ein.
Kaum waren sie zu Hause angekommen, kam ihnen Buddy aus dem Haus entgegengerannt. Er sprang an Hannah hoch und versuchte, ihr übers Gesicht zu lecken.
Lauras Bruder Max kam hinterhergelaufen. „Buddy, sitz“, befahl er seinem ungestümen Berner Sennenhund. Und Buddy setzte sich tatsächlich hin.
„Brav!“, lobte Hannah und streichelte ihn. „Er folgt ja jetzt richtig gut“, meinte sie zu Max gewandt.
„Na ja, manchmal wenigstens“, sagte Max grinsend. „Bis das Baby kommt, müssen wir allerdings noch ein bisschen üben.“
Als Hannah ihre Tasche ins Haus brachte, war Mrs Foster bereits dabei, den Kuchen in der Küche aufzuschneiden.
„Hannah, willst du nicht kurz daheim anrufen, dass du gut angekommen bist?“, fragte sie. „Sonst machen sich deine Eltern Sorgen.“
„Ja, klar, das habe ich sowieso versprochen“, entgegnete Hannah und nahm den Telefonhörer ab. Sie drückte eine Taste und lauschte. Dann drückte sie noch einmal.
„Tante Alice, stimmt etwas mit dem Telefon nicht?“, fragte sie. „Ich höre gar kein Freizeichen.“
In diesem Moment kam Lauras Vater zur Tür herein.
„Hallo, Hannah“, begrüßte er sie. „Wie schön, dass du da bist.“ Er nahm Hannah kurz in den Arm und drückte sie an sich. „Versuchst du etwa zu telefonieren? Da wirst du leider kein Glück haben. Ich habe vorhin in der Stadt erfahren, dass ein großer Sendemast ausgefallen ist. Deswegen sind alle Telefone hier in der Gegend lahmgelegt. Auch Handys funktionieren nicht. Ich habe mich im Laden der Telefongesellschaft erkundigt, wann der Schaden repariert sein wird. Der Mitarbeiter hat gemeint, dass es wohl zwei bis drei Tage dauern kann.“
„Na, das ist ja großartig“, stellte Mrs Foster fest. „Hoffentlich klappt es schneller. Zwei bis drei Tage sind ja ganz schön lang.“ Sie verteilte die Teller auf den Tisch. „Kommt, jetzt lassen wir uns erst einmal den Kuchen schmecken.“
Sie setzten sich alle um den Küchentisch, und Hannah erzählte von ihrer Reise, was sie in der Schule alles erlebt hatte und wie es ihr im Reitstall gefiel.
„Ich bin so froh, dass ich wieder reite“, sagte sie zu Laura gewandt. „Jetzt habe ich einmal in der Woche Unterricht, und dann helfe ich noch einen Nachmittag, die Schulpferde zu
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