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Sommerzeit

Titel: Sommerzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Jungstedt
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Ort, den es überhaupt gab. Jetzt aber war ihre Beziehung unwiderruflich zu Ende.
    Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als sie den Campingplatz erreichten. Die Zufahrt zum Platz war abgeriegelt. Überall standen Polizisten, aber es gab keinen Pressebeauftragten. Weder Karin Jacobsson noch der Pressesprecher Lars Norrby meldeten sich unter ihren Mobilnummern, und Knutas machte mit seiner Familie Ferien in Dänemark.
    »Typisch.« Johan starrte wütend zum Campingplatz hinüber, als sie vor den Absperrbändern standen. »Was jetzt?«
    »Ich weiß schon«, sagte Pia, als sie eine letzte Panoramaaufnahme abgeschlossen hatte. »Komm mit.«
    Sie setzten sich wieder ins Auto. Pia fuhr zurück zur Kreuzung und nahm die Abfahrt nach Sudersand Östra, zu den Ferienhütten. Dann bog sie in einen kleinen Weg ab, kaum breiter als ein Trampelpfad, bog abermals ab, und der Wagen ruckelte durch das Unterholz und quer über eine Wiese mit hohen Blumen und Gräsern.

    Mehrmals glaubte Johan, dass sie jetzt stecken geblieben waren, aber immer wieder konnte Pia den Wagen frei bekommen. Als sie endlich bei einem großen Gestrüpp hielten, das vor ihnen den Weg versperrte, hörten sie das Meer. Es war halb vier. Sie hatten noch immer eine gute Stunde. Johan klopfte Pia auf die Schulter.
    »Du bist verdammt gut.«
    Sie brauchten zwei Minuten für den restlichen Weg zum Strand. Auf der einen Seite war die sandige Landspitze zu sehen, die das Ende der Sudersandsvikener Bucht anzeigte, auf der anderen lag der Campingplatz. Unten am Wasser war ein kleines Zelt aufgestellt worden, und eine Gruppe von Menschen hatte sich davor versammelt. Plötzlich war in der Luft ein tiefes Dröhnen zu hören. Der Polizeihubschrauber aus Stockholm war im Anflug, vermutlich mit dem Gerichtsmediziner an Bord.
    Pia begann sofort zu filmen. Obwohl Johan sehr wohl wusste, dass er sich im abgesperrten Gelände aufhielt, ging er auf den Helikopter zu, sobald der gelandet war. Er musste es einfach darauf ankommen lassen. Ein Mann stieg aus und lief zum Zelt hinüber. Das war vermutlich der Gerichtsmediziner.
    »Wir sind vom Schwedischen Fernsehen«, rief Johan dem Piloten zu. »Haben Sie da den Gerichtsmediziner gebracht?«
    »Richtig. Wir kommen geradewegs vom Hubschrauberlandeplatz des Karolinska-Krankenhauses.«
    »Wann fliegen Sie zurück?«
    »Wir sollen in einer halben Stunde starten, länger kann ich den Hubschrauber hier nicht halten. Der muss weiter nach Berga.«
    »Alles klar.«

    Johan winkte dem Piloten dankbar zu. Er hatte erfahren, was er hören wollte. Jetzt musste er sein Glück bei der Polizei versuchen. Er entdeckte den Kriminaltechniker Erik Sohlman, der sich gerade eine Tasse Kaffee holen wollte.
    »Hallo, Erik, was ist denn passiert?«
    Sohlman nickte Johan zu. Da Johan schon seit längerer Zeit als Kriminalreporter auf der Insel tätig war und in mehreren Fällen der Polizei sogar hatte helfen können, hatte Sohlman das Gefühl, in seiner Schuld zu stehen. Er zögerte mit der Antwort, schien in Gedanken abzuwägen. Dann kam er auf Johan zu.
    »Ein Mann ist tot aufgefunden worden, und wir vermuten ein Tötungsdelikt. Der Gerichtsmediziner verschafft sich jetzt einen ersten Eindruck, danach wird der Leichnam nach Visby in die Leichenhalle gebracht, dann geht es weiter mit der Fähre zur Gerichtsmedizin in Solna.«
    »Das ist klar, aber…«
    »Mehr kann ich leider nicht sagen. Ihr haltet euch auf dem abgesperrten Gebiet auf, ich muss euch also bitten, den Bereich zu verlassen.«
    Johan und Pia gingen zu ihrem Auto zurück. Beide waren überaus zufrieden. Jetzt brauchten sie nur noch auf dem Campingplatz einige spontane Reaktionen einholen.
    Ihr Sendebeitrag war damit unter Dach und Fach.

    A m späten Nachmittag versammelte die Ermittlungsleitung sich zu einer Besprechung im Polizeigebäude. Neben Karin Jacobsson, Thomas Wittberg und Erik Sohlman waren noch der Pressesprecher Lars Norrby und der Staatsanwalt Birger Smittenberg anwesend.
    Karin ergriff das Wort.
    »Es sieht aus, als ob wir es schon wieder mit einem ungewöhnlich brutalen Mordfall zu tun hätten. Wir könnten von einer glatten Hinrichtung sprechen. Das Opfer wurde am Strand bereits von seiner Frau identifiziert. Peter Bovide, geboren 1966, verheirateter Vater zweier kleiner Kinder aus Slite, seit Samstag mit seiner Familie hier auf dem Campingplatz Sudersand – seit drei Tagen also. Heute frühmorgens, nach Aussage seiner Frau schon um halb sechs, wollte er joggen gehen. Offenbar

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