Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sonder-Edition - drei Romane (Das Mondgeheimnis, Die Gestoßenen, Den Teufel am Hals) (German Edition)

Sonder-Edition - drei Romane (Das Mondgeheimnis, Die Gestoßenen, Den Teufel am Hals) (German Edition)

Titel: Sonder-Edition - drei Romane (Das Mondgeheimnis, Die Gestoßenen, Den Teufel am Hals) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan M. Fischer
Vom Netzwerk:
zarte, weiße Fleisch einer Elfe.
    Doch er durfte sich seines Gewichtes wegen nicht weiter versündigen. Er musste bis zum Kampf mit den Abandoniern mindestens drei Kilo abnehmen, ansonsten würde ihm der Bombengürtel nicht passen. Und er musste passen, denn Uldin hatte vor, alles und jeden in die Luft zu sprengen, sofern sich eine weitere Niederlage abzeichnen würde. So oder so waren die Abandonier am Ende des Kampfes des Todes. 
    Während er die kalorienarmen Ameisen mampfte, schleifte er seinen Stachel an einem Felsvorsprung scharf. Ein wenig Gift tröpfelte aus der Spitze, dampfte auf dem Stein aus und er erinnerte an die Vorbereitung zu dem letzten Kampf mit den Drachen. Einen seiner Kampfzwerge hatte er gestochen, lahmgelegt und ihn bei lebendigem Leib gefressen, weil der einen Befehl nicht ausführen wollte. Ungehorsam machte ihn rasend und Kampfzwerge waren zu oft ungehorsam. Er dachte, dass er sie dadurch anspornen konnte, denn er ahnte, dass es im Kampf mit den Drachen eng werden könnte, doch ihnen war keine Disziplin beizubringen. Nur deswegen mussten sie sich den Drachen geschlagen geben, Uldins erste Niederlage. Es musste seine einzige bleiben, so eine Schmach würde er kein zweites Mal ertragen. Daher rekrutierte er für den bevorstehenden Kampfeinsatz die magiebegabten Glatzköpfler und die zähen Haarigen. Obwohl sie als verlässlich galten, ließ er zwischen dem Lager und dem angrenzenden Fichtenwald eine Todeskammer errichten, ein mit Baumstämmen zusammengezimmerter Kasten, für den Fall, dass sich doch einer ungehorsam stellte. Er würde dort einen jämmerlichen Hungertod sterben oder sich den Kopf so lange an dem Holz schlagen, bis dieser riss und das Hirn in den Boden sickerte. 
    Er flatterte mit den Flügeln, um die ungeliebte Sonnenwärme abzukühlen, und blickte mit Stolz auf den Stützpunkt. Dort der Truppenübungsplatz, wo sich gerade einige Haarige mit Holzäxten bekämpften. Daneben das Lager, ein ehemaliger Mischwald. Die Baumhäuser dienten den Glatzköpflern als Unterschlupf, unter den Bäumen lebten die Haarigen. Sie hatten die Wurzeln ausgehöhlt und hausten so, wie sie es gewohnt waren.  
    Wenige Wochen noch, und sie sind für den Kampf gerüstet , rechnete er sich aus. Er sah es vor sich, wie sich seine Mannen am Verdammus-Pass aufreihten, um in Abandonien einzufallen und diese missratenen Kreaturen zu vernichten.
    Uldin zerstampfte einige Ameisen. »Zermalmen werden wir sie, diese Unwürdigen. Es wird keine Gnade geben, keine Gnade.«
    Verletzte würde es keine geben, auch nicht in den eigenen Reihen. Die Gegner würden an Ort und Stelle gerichtet – ein Tod für die gute Sache: Makel dürfte zukünftig nicht mehr geduldet werden, so die Vorgabe der Oberen.
    Die Sonne brannte nun zu stark auf ihn herab, der Stachel war spitz genug und er hatte den Ausblick auf sein Heer ausreichend genossen. Also flatterte er in seine Hütte zurück, um sich einen Speiseplan auszudenken. Vorerst würde Elfenfleisch von der Speisekarte gestrichen.
     
    ***
     
    Die halbe Nacht hatte sich Tarabas mit dem Verdenkzauber beschäftigt und ihn verinnerlicht, wie er es Fumè versprochen hatte. Er wollte es hinter sich bringen, um sich auf die weitaus interessanteren Zaubereien konzentrieren zu können. Er sah hoch zu Hölder von Gölder. Es war wenig Platz in dem Baumhaus, aber das Gemälde war wichtig für Moral und gute Träume. Du hast den Verdenkzauber nicht angewandt. Du warst ein furchtloser Magier und hast dich im Kampf bewährt. Die verdammten Hyranias hatten gegen deine Zauberkraft keine Chance.
    Tarabas blickte ehrfürchtig zu seinem Großvater hoch, hoffte, es ihm eines Tages gleichzutun, dann schlug er das Buch zu, in dem der Verdenkzauber nachzulesen war. Er stellte es zurück in das Regal zu den anderen Kriegsbüchern und zog die Ausgabe heraus, die lehrte, wie man Steine in Sonnen verwandeln konnte. Bevor er sich diesem Zauber widmete, hielt er einen Moment inne. Vor wenigen Tagen war ihm, als müsste er all seine Ziele überdenken und nun war es angerichtet. Er hatte den Segen seiner Mutter und Fumès Bücher übers Kriegshandwerk. Vincent hauste wenige Meter unter ihm im ausgehöhlten Wurzelwerk des Baumes und morgen schon würde er von Hexern in der Kriegskunst gelehrt.
    »Maunz?«
    Vincent war bereits bei seinen ersten Übungseinheiten, also passte Tarabas auf Sinibaldo auf, der auf einem Baumstumpf unter dem Fenster lag. Hoffentlich würde ihn der Maulwurf nicht in seiner

Weitere Kostenlose Bücher