Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sonder-Edition - drei Romane (Das Mondgeheimnis, Die Gestoßenen, Den Teufel am Hals) (German Edition)

Sonder-Edition - drei Romane (Das Mondgeheimnis, Die Gestoßenen, Den Teufel am Hals) (German Edition)

Titel: Sonder-Edition - drei Romane (Das Mondgeheimnis, Die Gestoßenen, Den Teufel am Hals) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan M. Fischer
Vom Netzwerk:
von Falkenthal und warf einen kurzen Blick auf Vincent. Vielleicht will sie mich absichtlich ignorieren, dachte Tarabas und freute sich auf den Moment, wo sie den Blick nicht mehr von ihm nehmen konnte. Die alte Hexe setzte sich neben den Zwerg, worauf die Elfe tiefer in seinen Schoß rückte und ihr einen bösen Blick zuwarf, als wollte sie sagen, dass sie sich von Goncko fernhalten sollte. Gemurmel setzte ein.
    »Spiel weiter«, rief Vincent zu Birinus.
    »Warte noch«, entgegnete Tarabas. Er rieb sich die Hände und sagte dann: »Bilidris! Olimero!«
    Der Blätterberg zitterte, dann flatterten die Blüten empor, drehten um ihn eine Schleife wie ein Schwarm Schmetterlinge und entflammten über dem Lagerfeuer.
    Tarabas spielte die Flöte und die herunterrieselnde Asche der Blütenblätter nahm die Gestalt einer Schattenfigur an, die über den Flammen zur Melodie tanzte.
    »Du kannst nicht nur traumhaft Flöte spielen«, hörte er Saxo von Falkenthal murmeln. Bestärkt von diesem Lob sah Tarabas während des Spiels zu Rodelinda. Sie aber schenkte seinem Zauberschatten keine Beachtung und schien mit den Gedanken ganz woanders zu sein. Augenblicklich unterbrach er sein Spiel, der Schatten zerfiel und er konnte sich auch nicht mehr am Applaus erfreuen, den er für seine Darbietung erntete.
    Birinus spielte eine Weile, dann folgten belanglose Gespräche und Tarabas überlegte, wie er endlich Rodelindas Aufmerksamkeit auf sich lenken konnte. »Ich muss euch etwas beichten.«
    Alle sahen auf. »Was denn?«
    »Es ist Zeit für die Wahrheit.«
    »Wahrheit?«, fragte die Elfe.
    »Damit hast du es nicht so«, erwiderte Goncko und grinste.
    »Haha! Du Arschel!«
    »Was meinst du damit?«, fragte Saxo von Falkenthal und Vincent murmelte, dass er es nicht sagen solle.
    Für einen Moment überlegte Tarabas, es doch für sich zu behalten. Als er bemerkte, dass Rodelinda ihn angespannt ansah, blieb ihm keine Wahl. »Der Hornissengeneral Uldin wird hier mit einem tausend Mann starken Heer einmarschieren. Er hat den Auftrag, die Abandonier zu töten. Alle.«
    »Das ist ein Veraschungsscherz, wie ich ihn liebe, nicht wahr?«, fragte die Elfe mit zittriger Stimme. Die alte Hexe hielt sich die Hand vor den Mund.
    »Es stimmt«, bestätigte Vincent und sie erzählten abwechselnd, was die Oberen beschlossen und dass sie dem Heer angehört hatten, welches dieser Sache diente.
    »Wir werden niedergemetzelt«, stellte Mazelina geschockt fest und keiner wollte widersprechen.
    »Wie lange haben wir?«, fragte der Ork.
    »Ein paar Wochen, vielleicht auch weniger«, erwiderte Tarabas. Ihm war unwohl zumute, dass er die ausgelassene Stimmung zerstört hatte. Es wäre besser gewesen, auf Vincent zu hören.
    »Dann werden wir die Zeit noch nutzen, die uns bleibt«, rief Saxo von Falkenthal und forderte Birinus zum Spielen auf.
    »Aber«, unterbrach Tarabas. »Ich weiß, wie wir fliehen können.«
    »Fliehen? Nach Samata? Um uns wieder verstoßen zu fühlen?«, fragte Mazelina und Tränen tropften von ihrem Kinn ins Wasser.
    »Und wenn wir verhandeln?«, fragte Waldipert in die Runde. »Wir sind doch keine bösen Monster und wir sind auch nur wenige. Sie haben doch nichts zu befürchten.«
    »Mit Uldin kann man nicht verhandeln«, sagte Tarabas. »Uns bleibt nur die Flucht.«
    »Und wenn wir kämpfen?«, fragte Goncko und die Elfe sah ihn an, als wäre er nicht ganz bei Trost.
    »Das ist doch Blödsinn«, entgegnete Tarabas.
    »Man muss sich den Konflikten stellen«, war die Meinung des Orks.
    »Ja«, stimmte Waldipert zu.
    »Ihr wisst nicht, zu was Uldin in der Lage ist«, rief Mazelina. In ihrer Stimme war große Furcht zu spüren. Sie erzählte, dass er es war, der sie so entstellt hatte. Betretene Stille setzte ein. Sie tauchte ab.
    »Den Konflikten stellen?«, fragte Tarabas leise. »Er befehligt ein tausend Mann starkes Heer.«
    »Fliehen hat nichts mit Größe zu tun«, warf Rodelinda ein, anscheinend wieder gefasst, und Tarabas musste an seinen Vater denken, der geflohen war. Nur standen er und seine Kameraden keiner solchen Übermacht an Orks gegenüber. Doch als einer, der keine Größe hatte, wollte er auch nicht dastehen, auch nicht vor Narren. »Was schlägst du denn vor?«
    »Du kannst doch zaubern. Auch ohne Zauberstab. Die Bäume sollen uns beistehen. Und die Felsen. Und es wäre doch möglich, die Fische im See in fleischfressende Bestien zu verwandeln.«
    »Aber natürlich. Super Ideen! Warum bin ich nicht gleich darauf gekommen?

Weitere Kostenlose Bücher