Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sonea 3 -

Sonea 3 -

Titel: Sonea 3 - Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Canavan
Vom Netzwerk:
Verbündeten«, hatte sie gesagt. »Rothen kann man ein Geheimnis anvertrauen. Er hat im Laufe der Jahre viele Geheimnisse Soneas gehütet.« Zu Lilias Erleichterung war Rothen genauso diskret und hilfreich gewesen, wie Jonna es versprochen hatte. Er hatte Kallen ins Vertrauen ziehen wollen, bis Gol Skellins Behauptung wiederholte, er habe Quellen in der Gilde.
    Als Lilia die Tür schloss, verzog Rothen den Mund zu einem mitfühlenden Lächeln. »Lady Lilia.« Er sah Jonna an, dann schaute er auf den Tisch. Als Lilia seinem Blick folgte, machte ihr Herz einen Satz. Ein Stück Papier lag dort, und darauf war ihr Name gekritzelt.
    »Ist es …?«
    »Von Skellin?« Rothen verzog das Gesicht. »Wahrscheinlich. Wir haben es nicht geöffnet. Wir haben vermutet, dass Ihr es als Erste lesen wollt. Setzt Euch hin, bevor Ihr es tut.«
    Sie ließ sich auf einen Stuhl gleiten, und Jonna und Rothen setzten sich ebenfalls. Mit zitternden Händen griff sie nach der Nachricht und drehte sie um. Das Siegel war, bemerkte sie, eine schlichte Krone, die über einem Messer schwebte. König der Diebe. Abscheu und Zorn gaben ihr Halt. Sie brach das Siegel auf und faltete das Papier auseinander. Ihr Blick wanderte über die Worte. Als ihre Bedeutung klar wurde, legte Lilia den Zettel wieder auf den Tisch.
    »Es ist eine Adresse«, berichtete sie. »Da steht ›morgen‹ und eine Uhrzeit. Und er sagt, ich soll es niemandem erzählen und allein kommen.«
    »Keine Überraschungen«, murmelte Gol.
    »Wo ist die Adresse?«, fragte Jonna.
    »Auf der Nordseite.« Cerys altes Territorium. Er reibt es uns unter die Nase. Sie sah Rothen an. »Ich muss gehen. Ich muss versuchen, Anyi zu retten.«
    Er nickte. Seine Zustimmung brachte seltsame Wut mit sich.
    »Solltet Ihr mir nicht sagen, dass ich es nicht tun kann?«, fragte sie. »Ihr wisst, was er will. Es ist schlimm genug, dass wir einen wilden Magier haben, der über die Unterwelt herrscht. Ein wilder schwarzer Magier wird noch viel schlimmer sein.«
    »Es ist vielleicht nicht das, was er will. Er könnte bereits ein Buch über schwarze Magie gefunden und es selbst gelernt haben, obwohl das unwahrscheinlich ist. Falls es weitere Bücher gibt, werden sie gut versteckt sein.« Rothen seufzte. »Trotzdem, wir Höheren Magier haben darüber nachgedacht, was wir tun sollen, falls er doch schwarze Magie erlernt.« Er lächelte verkniffen. »Es wird nicht bedeuten, dass wir ihn nicht einfangen können, es wird nur ein wenig dramatischer abgehen, wenn wir es tun.«
    »Aber bevor Ihr es tut, werden noch viel mehr Menschen sterben. Und wir wissen nicht einmal, ob Anyi noch lebt.« Ihre Kehle schnürte sich zu, und sie musste wieder gegen Tränen ankämpfen.
    »Er wird sie nicht getötet haben«, versicherte Gol ihr. »Er weiß, dass Ihr verlangen werdet, sie zu sehen, bevor Ihr ihm irgendetwas beibringt.«
    Lilia atmete einige Male tief durch, um sich zu fassen. »Selbst wenn sie noch lebt, woher weiß ich, ob er sie gehen lassen wird, nachdem ich ihn unterrichtet habe?«
    »Ihr müsst sicherstellen, dass sie fliehen kann, bevor Ihr ihm irgendetwas beibringt«, sagte Rothen.
    »Es wäre einfacher, wenn ich einen weiteren Magier mitnehmen könnte.«
    »Das wird er Euch niemals erlauben«, warf Jonna ein. »Ihr könnt nicht einmal einen als Diener verkleideten Magier mitnehmen. Er hat gesagt, Ihr müsst allein sein.«
    Rothen nickte. »Wenn er hier Quellen hat, würde eine Verkleidung vielleicht ohnehin nicht funktionieren.« Er seufzte. »Wären diese Quellen nicht, würde ich vorschlagen, dass wir zu den Höheren Magiern gehen. Sie könnten Kallen einen Blutring machen lassen, damit wir Lilia mit seiner Hilfe im Auge behalten können. Wenn die Begegnung einen schlimmen Verlauf nimmt, werden wir nahe genug sein, um zu helfen.«
    Lilia schaute überrascht zu ihm auf. Ein Blutring! Warum ist mir das nicht eingefallen? »Ich kann selbst Blutringe machen. Kallen hat es mir beigebracht.«
    Seine Augen weiteten sich. »Wirklich? Nun, dann …« Er richtete sich auf und rieb sich die Hände. »Wir könnten den Ansatz eines Plans haben.«
    Gol wandte den Blick ab. »Bittet mich nicht zu helfen. Der letzte Plan, den ich gemacht habe, war nicht sehr gut.«
    »Du hast getan, was du mit den wenigen Mitteln, die dir zur Verfügung standen, tun konntest«, entgegnete Rothen. »Es war beeindruckend kühn. Ich hatte noch nie zuvor von Minenfeuer gehört. Faszinierendes Zeug. Wenn deine Falle funktioniert hätte, hättest du

Weitere Kostenlose Bücher