Sonea 3 -
misstrauen, und im Moment zu viele Probleme für uns schaffen.
Lorkin dachte an die Warnung seiner Mutter, dann seufzte er.
– Ich hoffe, du hast recht. Wann willst du es tun?
– Jetzt. Es ist unsere beste Chance, sie allein anzutreffen.
Als Tyvara aufstand, folgte Lorkin ihrem Beispiel. Er widerstand der Versuchung, zu Kalia hinüberzuschauen, als sie sich aus dem Raum schlichen. Ich hoffe, ich werde dies nicht bedauern.
Savara war in der Küche; sie saß mit zwei ehemaligen Sklavinnen des Guts an einem langen Holztisch. Sie schickte die Frauen weg und lud ihn und Tyvara ein, ihr gegenüber Platz zu nehmen, dann lauschte sie, während Tyvara erklärte, was Lorkin von Kalia gehört hatte. Savaras Blick war starr auf Lorkin gerichtet, und ihre Augen wurden langsam schmal.
»Also«, sagte sie in einem leisen, aber leicht abgehackten Tonfall, »was habt Ihr uns sonst noch nicht erzählt, Lorkin?«
Lorkin dachte sofort an das Sklavenmädchen. Er zuckte zusammen und bereute es sofort. Er spürte, wie Tyvara von ihm abrückte, und als er sich umdrehte, sah er, dass sie ihn anstarrte.
»Da ist noch etwas?«
Er schaute von ihr zu Savara. Einmütig verschränkten beide Frauen die Arme vor der Brust und fixierten ihn mit einem erwartungsvollen Blick. Es wäre komisch gewesen, wenn ihm nicht ein Eingeständnis bevorstünde, vor dem ihm graute.
Er senkte den Blick, holte tief Luft und zwang die Worte heraus. »Als ich im Gefängnis war, haben sie ein Sklavenmädchen gefoltert, um festzustellen, ob mich das zum Sprechen bringen würde. Ich … ich habe ihr Wasser gegeben, von dem ich wusste, dass es vergiftet war. Es hatte die warnenden Hieroglyphen, von denen Ihr gesagt habt, dass ich danach Ausschau halten soll. Ich dachte, sie sei eine Verräterin und wüsste, was sie tat.«
Er hörte Tyvara nach Luft schnappen, konnte sich aber nicht überwinden, sie anzusehen.
»Ihr wollt wissen, ob sie eine Verräterin war«, stellte Savara fest.
Er zwang sich, ihr in die Augen zu blicken. »Ja.«
»Ihr wisst, dass es keinen Unterschied machen wird.«
Er zuckte die Achseln. »Aber ich werde nicht länger darüber nachgrübeln.«
Sie seufzte und schüttelte den Kopf. »Sie war keine Verräterin, soweit ich weiß. Ihr habt eine harte und schreckliche Entscheidung getroffen, und Ihr könnt niemals wissen, ob sie richtig oder falsch war.« Savara beugte sich über den Tisch, ergriff seine Hand und drückte sie.
»Unsere Spione treffen ständig solche Entscheidungen«, erklärte ihm Tyvara. »Wir können dir das kaum vorhalten.«
Savara ließ seine Hand los und lächelte. »Gibt es sonst noch irgendetwas, das Ihr gestehen wollt?«, fragte sie leichthin.
Er dachte an den Stein, den er bei sich trug. Entweder ich offenbare jetzt, was ich weiß, oder ich konfrontiere sie niemals mit der Wahrheit. Wenn die Verräter später herausfinden, dass ich davon erfahren habe und die Gilde ihr Geheimnis entdeckt hat, werden sie wütend sein. Und wo Kalia versucht, sie dazu zu bringen, mir zu misstrauen, und Savara nun einen Grund hat, sich um mich zu sorgen wegen meiner Fähigkeit, so leicht Gedanken zu lesen …
»Du suchst nicht tatsächlich nach Dingen, die du gestehen kannst, oder?«, fragte Tyvara kopfschüttelnd.
»Nicht direkt«, sagte er. Er wandte sich an Savara. »Es wird Dinge geben, die ich Euch nicht erzählen werde. Dinge, die die Gilde betreffen. Ich mag nicht länger ein Gildemagier sein, aber ich will sie mir auch nicht zum Feind machen. Oder Euch.«
Savara nickte. »Ich verstehe.«
»Ich will auch nicht, dass die Verräterinnen wegen etwas Schaden nehmen, das ich Euch nicht erzählt habe.«
»Es freut mich, das zu hören.«
Er griff in seine Tasche und holte den Stein aus dem Ödland hervor. Als er ihn vor Savara auf den Tisch legte, trat Entsetzen in ihre Züge.
»Ah.«
Er sah Tyvara an. Sie wirkte ein wenig verlegen, wie er zu seiner Freude sah.
»Meine Mutter hat ihn mir gegeben«, berichtete er ihnen.
Tyvara fluchte.
»In der Tat«, stimmte Savara zu. »Aber wir hatten großes Glück, dass zuvor niemand dahintergekommen war. Wir hätten uns noch glücklicher geschätzt, wenn das, was unsere Vorgängerinnen getan haben, niemals entdeckt worden wäre.« Sie schaute zu ihm auf. »Ihr versteht, warum sie es getan haben, nicht wahr?«
»Um zu tun, wessen man die Gilde bezichtigt hatte: das Land zu ruinieren, um Sachaka schwach zu halten.«
Sie nickte. »Nicht dauerhaft. Das Land wird sich erholen.«
»Und
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