Sonea 3 -
sich daran zu gewöhnen.«
»Wir haben es so gemacht.« Kai zuckte die Achseln. »Es war das, wofür wir ausgebildet wurden. Aber nicht mehr.«
»Nein.« Dannyl lächelte. »Ich hoffe, die Verräterinnen werden Erfolg haben.«
»Ich hoffe, dass Ihr sicher und am Leben bleiben werdet.« Der Sklave machte einen Schritt zurück, dann zögerte er. »Habt Ihr jemals die Teile des Hauses erkundet, die die Sklaven bewohnt haben?«
»Nicht zur Gänze«, gab Dannyl zu.
»Tut es«, riet ihm Kai. »Mehr als nur die Küche, wenn Ihr Hunger bekommt. Es gibt Orte, wo Ihr Euch verstecken könnt, und andere Ausgänge. Sie könnten Euch retten.«
Dannyl nickte. »Das werde ich tun. Danke.«
Kai grinste. Dann trat er von der Tür zurück und verließ mit durchgedrückten Schultern den Raum.
Dannyl starrte noch lange auf die leere Tür, dann senkte er den Blick auf seine Füße. Es hat keinen Sinn, Zeit oder Kais Rat zu verschwenden. Er hat nicht gesagt, wann die Verräterinnen morgen eintreffen werden. Es könnte gleich in aller Frühe passieren. Oder die Ashaki könnten über Nacht angreifen. Ich kann nicht umhin zu denken, dass wir tatsächlich in Gefahr sind, wenn sowohl Achati als auch die Sklaven das vermuten. Am besten, wir machen Pläne, wie wir von hier wegkommen, wenn es sein muss.
Er verließ seine Räume und begab sich auf die Suche nach Tayend und Merria.
25 Vor der Schlacht
A ls Lilia sich der Tür zu Soneas Räumen näherte, beschleunigte sie ihre Schritte. Die Tage, seit Skellin Anyi entführt hatte, waren unerträglich lang gewesen. Es war hart, so zu tun, als sei nichts geschehen. Hart, sich so zu benehmen, als spielten ihre Lektionen noch eine Rolle. Noch härter, sich genug zu konzentrieren, um irgendetwas zu lernen. Am härtesten von allem war es, in Kallens Nähe zu sein, wenn sie nicht umhinkonnte zu denken, dass Cery, wenn Kallen Skellin gefunden hätte, wie er es hatte tun sollen, noch am Leben wäre und Anyi in Sicherheit.
An der Tür angekommen griff sie eifrig nach der Klinke. Sobald sie in ihrem Zimmer war, konnte sie aufhören, den Schein zu wahren. Schon jetzt spürte sie das Prickeln von Tränen kommen. Jeden Tag hatte sie sich, sobald die Notwendigkeit, ihre Gefühle zu verbergen, nicht länger bestand, auf ihrem Bett zusammengerollt und geweint.
Es ist alles meine Schuld. Wenn ich früher gekommen wäre, hätte ich Cery vielleicht retten können. Ich hätte Skellin daran hindern können, Anyi mitzunehmen.
Gol und Jonna behaupteten etwas anderes. Gol hatte die Minenfeuerfalle erklärt, die er und Cery eingerichtet hatten. Sobald sie seine Knochen geheilt hatte, und trotz ihrer Warnung, dass er sie noch nicht belasten solle, war er aufgestanden und zu den Wänden auf beiden Seiten gegangen, um Pulverrohre aus Löchern zu ziehen und zu fluchen.
»Warum hat es nicht funktioniert?«, hat er gesagt, wieder und wieder, erinnerte sie sich. Dann hat er mich gebeten, meine Lichtkugel näher heranzubringen. Hat mir gezeigt, dass das Papier nasse Flecken hatte. Feuchtigkeit war in die Mauern eingedrungen und hatte die Fallen ruiniert. Nicht alle, aber er und Cery hatten nur zwei von ihnen angezündet, und sie hatten sich zwei von den nassen ausgesucht.
Lilia vermutete, dass Cerys Herz schon seit langem schwach gewesen war. Es hätte jeden Moment stehen bleiben können. Wenn sie da gewesen wäre, um zu helfen, als es geschah, hätte er überlebt. Sie hatte Gol das gesagt und gehofft, dass er sich dann etwas weniger schuldig fühlen würde.
Jonna hatte lamentiert, dass sie Lilia nicht schnell genug gefunden hatte. Sie hatte erzählt, dass ein Magier sie aufgehalten hatte, besorgt, weil sie so erregt gewirkt hatte. Als sie ihm gesagt hatte, dass sie nach Lilia suche, hatte er sie in das falsche Klassenzimmer geschickt. Es war leicht, so einen Fehler zu machen. Lilias Stundenplan hatte sich in letzter Zeit häufig geändert. Er hatte wahrscheinlich eine Vermutung angestellt, in der Hoffnung, helfen zu können.
Lilia drehte den Griff, öffnete die Tür und trat hindurch. Als sie Rothen im Raum stehen sah, blinzelte sie die drohenden Tränen weg und schluckte hörbar.
»Lord Rothen«, sagte sie und verneigte sich. Gol saß auf einem der Stühle; Jonna stand hinter ihm. Sie und Jonna hatten Cerys Leibwächter, verkleidet als Dienstbote, in Soneas Räume hinaufgeschmuggelt, in der Nacht nach Skellins Angriff.
Jonna hatte Lilia dazu überredet, Rothen alles zu erzählen. »Ihr braucht einen Magier als
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