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Sonea 3 -

Sonea 3 -

Titel: Sonea 3 - Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Canavan
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gefolgt, obwohl ich während der letzten Stunden unten festgesessen und mich vor den Leuten dort versteckt habe. Sie sind übrigens gerade gegangen.«
    »Ihr habt mir gesagt, Ihr würdet nicht mit mir kommen. Wir hatten eine Abmachung.«
    »Ich habe gelogen.« Er zuckte abermals die Achseln und ging weiter die Treppe hinauf. »Ich wusste, dass Ihr meine Macht nicht nehmen würdet, wenn ich mich nicht bereitgefunden hätte zurückzubleiben. Außerdem habt Ihr ebenfalls gelogen. Ihr habt gesagt, dass Ihr bleiben würdet, wo Ihr wart.«
    »Das ist etwas anderes. Ich sollte darauf vertrauen können, dass ein anderer Gildemagier sein Wort hält. Und sie sind gegangen, ohne uns Bescheid zu geben.«
    »Ich denke, die Gilde würde es mehr missbilligen, dass Ihr das Risiko eingeht, Euch die Verräter zum Feind zu machen, als dass ich Euch ignoriere. Ich versuche nur, Euch zu beschützen.«
    Sie stemmte die Hände in die Hüften. »Das könnt Ihr nicht. Wenn wir angegriffen werden, werde ich Euch beschützen müssen. Ihr seid lediglich eine weitere Person, um die ich mir Sorgen machen muss. Ihr könntet mit Eurem Verhalten dazu beitragen, dass wir beide getötet werden.«
    Er lächelte. Ihre brutale Aufrichtigkeit machte ihm nichts aus, und sie ertappte sich bei der Frage, ob sie sich zu ihm hingezogen fühlte, weil er nicht im Mindesten von ihr eingeschüchtert war. »Der Schutz zweier Personen wird nicht mehr Macht verlangen als der Schutz von einer.« Sein Blick wanderte zum Fenster, und sie konnte nicht umhin, in die gleiche Richtung zu schauen. »Hat Dannyl seinen Beobachtungsposten schon erreicht?«
    Sonea griff nach Osens Ring in ihrer Tasche. »Ich weiß es nicht.«
    »Ihr habt Euch noch nicht mit Osen in Verbindung gesetzt?«
    »Ich habe es vorhin getan. Es geschah nichts. Ich wollte den Ring nicht anbehalten, für den Fall, dass jemand die Treppe heraufkam und ich zu abgelenkt wäre, um es zu bemerken.«
    »Darüber braucht Ihr Euch jetzt keine Gedanken mehr zu machen. Ich kann Wache halten.« Er lachte leise. »Seht Ihr? Ihr braucht mich doch.«
    Sie verkniff sich eine Erwiderung und schloss die Finger um den Ring. Sie zog ihn heraus, streifte ihn über und suchte den Geist von Osen und Dannyl.
    Dannyl spähte um die Ecke des Gebäudes, suchte die Straße ab und sah zu seiner Erleichterung, dass sie verlassen war. Er gab Tayend und Merria ein Zeichen, dann trat er hinaus und eilte voran. Ihre Schritte und ihre Atmung verrieten ihm, dass sie dicht hinter ihm waren.
    Bisher waren die einzigen Menschen, die sie in der Stadt gesehen hatten, Sklaven und der für einen Sklaven zu gut gekleidete Fahrer einer Kutsche gewesen. Alle hatten sich eilig vom Stadtzentrum entfernt, während Dannyl und seine Begleiter darauf zugingen.
    Bedauerlicherweise machte das, was Ashakis Heim anziehend machte, es auch gefährlich: seine Nähe zu der breiten Parade, der Prachtstraße, die zum Palast führte. Wenn sie nahe genug herankamen, um die Kämpfe zu beobachten, bedeutete das auch, dass sie eben den Menschen nahe waren, von denen er sich fernhalten wollte.
    Aber es sollte alles in Ordnung sein, sobald wir dort ankommen. Sobald wir im Haus sind und außer Sicht.
    Er war sich der prestigeträchtigen Lage von Achatis Haus stets bewusst gewesen, hatte aber nie irgendwelche Räume betreten, die zur Parade hin lagen. Herrenzimmer und private Räume waren im Allgemeinen zentral und hatten keine Fenster. Sachakaner bevorzugten Privatsphäre und hielten sich von der Hitze der Sommersonne lieber fern; das war ihnen wichtiger als eine gute Aussicht.
    Er erreichte eine größere Durchgangsstraße – eine, die zur Parade führte. Achatis Haus lag an der Ecke. Nachdem er sich davon überzeugt hatte, dass die Straße verlassen war, führte er die anderen um die Ecke herum. Er hielt sich dicht an der Mauer und versuchte, sich leise und schnell zu bewegen. Trotzdem hallte das Klopfen seiner Stiefel und der Merrias in der Straße wider.
    Tayends Schuhe machten kaum ein Geräusch, bemerkte er. Wie um das wieder auszugleichen, klimperten und klirrten die Knöpfe und Schließen seiner kunstvollen Höflingsgewandung bei jedem Schritt. Das Geräusch wäre normalerweise nicht wahrnehmbar, aber in der unheimlichen Stille klang es wie … Er runzelte die Stirn, während er versuchte, einen Vergleich zu finden. Wie das Klappern von Besteck, mit dem jemand unsanft umgeht.
    Eine Tür auf der anderen Seite der Straße wurde geöffnet, und Dannyl erstarrte. Er

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