Sonea 3 -
Parade getrieben wurden, hatte sich ihre Zahl bereits auf ein Drittel ihrer ursprünglichen Stärke vermindert.
Keine magische Schlacht, über die er je gelesen hatte, ähnelte dieser. Die Grundlagen magischen Kämpfens haben sich verändert. Edelsteine haben es zu etwas vollkommen Neuem gemacht. Die Gilde weiß, dass sie Edelsteine zur Verteidigung braucht, aber sie hat keine Ahnung, wie dringend sie sie braucht. Wenn sie sich nicht anpasst, wird sie ihre Bedeutung verlieren.
Trotzdem, die Schlacht war noch nicht vorüber. Er war sich nur allzu sehr darüber im Klaren, dass er nicht der einzige Verräter war, dem die Steine ausgegangen waren. Ihre Methode des Kämpfens sorgte dafür, dass – Überraschungsangriffe einmal ausgenommen – alle geschützt waren, bis die gesamte Armee sich erschöpft hatte. Einzig Savara wusste, wie stark die Armee jetzt war, durch ihre Kommunikation mit den anderen Sprecherinnen, die Berichte von jedem Verräter bekamen, wenn er oder sie die vorderste Kampfreihe verließ. Wir könnten bei unseren letzten Steinen angekommen sein oder immer noch vor Macht bersten, ging es Lorkin durch den Kopf. Savara hat keine Anzeichen von Sorge gezeigt, aber andererseits ist sie sehr gut darin, gelassen und zuversichtlich zu wirken.
Er sah sie abermals an. Sie nahm die Szene mit schmalen Augen in sich auf. Dann straffte sie sich, hob einen Arm, die Handfläche nach außen gedreht – das Signal aufzuhören.
Sofort brachen die Angriffe der Verräter auf die Ashaki ab. Das Summen von Macht in der Luft endete. Das Schlurfen von Füßen verstummte. Was noch zu hören war, klang gedämpft wie durch dicke Teppiche.
Ein Kreis von Verrätern umringte die verbliebenen Ashaki, die die Blicke ihrer Feinde trotzig erwiderten. Lorkin schaute von ihnen zu Savara.
Was wird sie tun? Bisher war der Befehl, alle Ashaki zu töten. Ich habe keinen Ashaki gesehen, der versucht hätte zu kapitulieren. Die wenigen, von denen wir hörten, dass sie Mitgefühl mit den Sklaven hatten und nicht gegen die Verräter kämpfen wollten, haben das Land verlassen.
Der Befehl, alle Ashaki zu töten, hatte den Hintersinn gehabt, ihre Niederlage sicherzustellen. Jetzt, da sie besiegt waren – würden sie verschont werden, wenn sie sich ergaben? Er dachte an die Steine, die das Ödland leblos hielten. Die Verräter konnten skrupellos sein …
Savara machte einen Schritt vorwärts, dann noch einen. Lorkin sah, wie Tyvara sich anspannte. Er drehte den Ring mit dem Lagerstein so, dass er die Finger darum legen konnte, bereit, Macht in sich hineinzuziehen, wenn er sie brauchte. Savara hielt inne.
»König Amakira«, rief sie.
Die Ashaki rührten sich nicht. Lorkin suchte unter ihnen nach dem König. Das Schweigen zog sich in die Länge.
»Ihr seid besiegt«, fuhr Savara fort. »Tretet vor, oder seid Ihr zu feige, Euer Gesicht zu zeigen?«
Jetzt waren leise Stimmen von den Ashaki zu hören, und einen Moment später sah Lorkin eine Bewegung.
»Ihr erwartet von mir, dass ich mich ergebe ?«
Lorkin schauderte, als er die Stimme hörte. Eine Erinnerung an einen alten Mann auf einem Thron stieg in ihm auf, gefolgt von dem Palastgefängnis, dem Sklavenmädchen … Er blinzelte die Erinnerungen weg und konzentrierte sich auf das, was vor ihm passierte. Die Ashaki machten Platz, und der König trat vor.
»Wir ergeben uns keinem Verräter«, sagte er.
Während er sprach, ließ er die Hand zu seinem Gürtel sinken und schloss sie um den Griff eines Messers. Juwelen glitzerten im Sonnenlicht, als er die Klinge zog. Er streckte den Arm aus und deutete auf Savara. Dann ließ er das Messer los. Es schwebte in der Luft. Sein Arm fiel herunter.
Im nächsten Moment, in einer Bewegung, die beinahe zu schnell war, um sie zu verfolgen, drehte sich das Messer um, schoss rückwärts und bohrte sich in seine Brust.
Lorkin schnappte nach Luft und hörte Aufkeuchen überall um sich herum. Nun, das habe ich nicht erwartet, dachte er, als der König fiel und von den Ashaki hinter ihm aufgefangen und zu Boden gelegt wurde. Hat er gerade Selbstmord begangen, oder hat er einen der Ashaki gebeten …?
Die übrigen Ashaki traten hastig zurück, während helles Licht den Körper des Königs einhüllte. Ein scharfes Krachen, gefolgt von einem Tosen wie ein Feuer, das von einem Windstoß aufloderte, hallte zwischen den Gebäuden wider. Die verbliebene Macht des Königs, freigelassen, als seine Kontrolle versagte. Lorkin schauderte.
Das Licht verschwand, und
Weitere Kostenlose Bücher