Sonea 3 -
aus Schuldgefühl dafür, dass er nicht in der Lage gewesen war, Skellin rechtzeitig zu finden.
Einige Magier lächelten über die Falle, die Cery geplant hatte, um Skellin direkt in ihre Mitte zu bringen. Aber dann verblassten alle Spuren von Erheiterung, als sie schilderte, wie die Falle versagt hatte; sie berichtete von Cerys Tod und Anyis Entführung, und sie sah zu ihrer Befriedigung Missfallen in allen Gesichtern über Skellins Behauptung, er habe Quellen in der Gilde.
Danach übernahm Rothen und erzählte von ihrem Plan, Anyi auf eigene Faust und ohne die Hilfe oder Zustimmung der Gilde zu retten, aus Furcht, sonst Skellins Quelle zu informieren. Er hörte an dem Punkt auf, an dem Lilia an Bord des Schiffes gegangen war, und sah sie an, damit sie die Geschichte zu Ende brachte.
Es war schwerer als erwartet zu beschreiben, wie sie Skellin und Lorandra besiegt hatte. Ich habe jemanden mit schwarzer Magie getötet. Und doch war Skellins Tod nicht so abscheulich wie der Lorandras. Jetzt wie damals erinnerte sie sich an die Schreie der Frau. Was an dem Tag selbst leicht zu vergessen gewesen war, hatte sich in eine Erinnerung verwandelt, die sich weigerte zu verblassen.
Als sie ihren Bericht beendete, kamen die unausweichlichen Fragen.
»Ihr habt das Gelände verlassen und ohne Erlaubnis schwarze Magie benutzt«, sagte Lady Vinara.
Lilia nickte und neigte den Kopf.
»Tatsächlich hat sie das nicht getan«, mischte Rothen sich ein. »Ich habe ihr die Erlaubnis gegeben, beides zu tun.«
»Die Erlaubnis sollte von allen Höheren Magiern ausgesprochen werden oder zumindest vom Hohen Lord«, wandte Osen ein, aber dann lächelte er und breitete die Hände aus. »Es gab jedoch Grund zu dem Verdacht, dass unter uns Korruption herrscht. Vorsicht war in diesem Fall die beste Methode.«
»Wenn Lilia ihre Rolle als Schwarzmagierin in Zukunft ausfüllen soll, sollte sie uns nicht mit bedingungslosem Vertrauen betrachten«, stimmte Kallen zu.
Balkan nickte. »Ich gebe Euch recht. Es ist wichtiger, dass wir herausfinden, wer Skellins Quelle ist.«
»Wir haben einen Hinweis auf ihn: Ein Magier hat dafür gesorgt, dass Jonna aufgehalten wurde, als sie Lilia holen wollte«, stellte Vinara fest. Sie drehte sich zu der Dienerin um. »Wer war es?«
Jonnas Augen weiteten sich, als alle Aufmerksamkeit sich auf sie richtete. Dann flackerte ihr Blick durch den Raum. »Lord Telano.«
Alle drehten sich zum Studienleiter der Heiler um. Er schaute sich im Raum um, dann warf er die Hände hoch.
»Ein Zufall«, protestierte er. »Ich habe versucht, ihr zu helfen, Lady Lilia zu finden, und mich im Raum geirrt. Das beweist nichts.«
»Aber es ist interessant, im Lichte Eures Verhaltens in jüngster Zeit«, sagte Vinara. »Es würde erklären, warum …«
»Wartet«, unterbrach Osen sie. »Lady Lilia. Jonna. Gibt es sonst noch etwas, das Ihr uns gern mitteilen würdet?« Als sie den Kopf schüttelten, nickte er. »Wartet bitte außerhalb des Raums.«
»Lilia sollte bleiben«, sagte Kallen. »Wir brauchen sie vielleicht.«
Lilia sah ihn überrascht an. Wenn er einer von Skellins Spionen war, würde er mich doch gewiss nicht hier haben wollen. Osen schaute sich im Raum um, und sie war überrascht zu sehen, dass die meisten Magier nickten. Bis auf Lord Telano. Was hatte Vinara gesagt? »… im Lichte Eures Verhaltens in letzter Zeit.« Was hatte er getan?
»Also schön«, sagte Osen. »Bleibt, Lilia.«
Jonna nahm dies als ihr Stichwort, den Raum zu verlassen. Rothen ging zu einem freien Stuhl und setzte sich, so dass Lilia die Einzige war, die noch stand. Alle Aufmerksamkeit richtete sich auf Telano.
»Lord Telano«, begann Vinara. »Wart Ihr Skellins Quelle in der Gilde?«
»Nein«, erwiderte Telano entschieden.
»Wie kommt es dann, dass das Feuel, das die meisten Magier und Novizen erworben haben, zu Euch zurückverfolgt werden kann?«
»Und warum haben meine Assistenten gesehen, dass Ihr Mitglieder der Unterwelt aufgesucht und Päckchen mit zurück in die Gilde gebracht habt?«, hakte Kallen nach.
»Ich rauche gern Feuel«, sagte Telano. »Das tun auch andere. Es gibt kein Gesetz dagegen.«
»Es wird bald eines geben«, warf Vinara leise ein.
»Aber es gibt ein Gesetz gegen die Zusammenarbeit mit Verbrechern«, stellte Osen fest.
»Ich habe mit niemandem zusammengearbeitet. Ich habe nur zufällig ihre Produkte gekauft. Jede Menge Magier tun dies, häufig unwissentlich.« Telano deutete auf Lilia. »Sie hat wissentlich
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