Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sonea 3 -

Sonea 3 -

Titel: Sonea 3 - Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Canavan
Vom Netzwerk:
Schritte, die ihr folgten. Wahrscheinlich ein Novize auf dem Weg zu einem privaten Unterrichtskurs. Die inneren Gänge waren für gewöhnlich stiller als der Hauptteil der Universität, aber sie würde gut aufpassen müssen, dass niemand sah, wie sie durch die geheime Tür schlüpfte.
    Der seltsame kleine Raum, der den Hauptteil mit dem inneren Teil der Universität verband, enthielt eine Wand mit abgeschlossenen Schränken. Anscheinend waren diese Räume kahl gewesen, bis der ehemalige Direktor der Universität gestorben war, und sein Nachfolger hatte beschlossen, dass kein Lagerraum verschwendet werden sollte. Lilia ging durch die Tür gegenüber und betrat die inneren Gänge.
    Sie hatte zehn oder zwölf Schritte gemacht, als sie hörte, wie die Tür zu der anderen Seite des kleinen Raums geöffnet und wieder geschlossen wurde, gedämpft von der Tür hinter ihr. Wer immer ihr folgte, kam näher. Sie beschleunigte ihre Schritte in der Hoffnung, dass sie um eine Ecke biegen konnte, bevor diese andere Person auftauchen und sie sehen würde, aber die Entfernung war zu groß. Sie hörte, wie die Tür hinter ihr geöffnet wurde, dann ein Lachen.
    »Hey, Lilia«, rief jemand. »Wohin gehst du?«
    Ihr wurde flau im Magen. Bokkin. Sie blieb stehen und drehte sich um, um ihn zu mustern. Wie dumm kann dieser Junge noch werden? Er weiß nicht, wie stark oder wie schwach ich bin. Er hat nicht einmal Freunde bei sich, mit denen er sich gegen mich verbünden könnte. Wenn er hofft, dass ich etwas im Schilde führe, für das er mich melden könnte, hätte er nicht nach mir rufen sollen, sondern mich stattdessen heimlich beobachten.
    Trotzdem hatte er ihre Pläne durchkreuzt. Vielleicht war das alles, was er wollte.
    »Bist du gekommen, um mir deine Kräfte anzubieten, Bokkin?«, fragte sie.
    Er schlenderte auf sie zu. »Du hältst dich wohl für etwas ganz Besonderes? Du denkst, du seist besser als alle anderen, weil du schwarze Magie beherrschst? Es ist genau andersherum. Du bist der niedrigste Abschaum der Gilde, und alle hassen dich. Das ist der Grund, warum du keine Freunde hast. Alle wissen, dass Nakis Tod deine Schuld war.«
    Sie spürte, wie etwas in ihr zusammenschrumpfte, aber das führte nicht dazu, dass sie vor ihm zurückwich, sondern schuf eine Leere, die sich schnell mit Zorn füllte.
    Sei vorsichtig, ermahnte sie sich. Zeige Zorn, und er wird wissen, dass er dich getroffen hat, und eine versehentliche Verletzung eines anderen Novizen wird die Gründe nur mehren, warum die Leute dich nicht mögen.
    Sie lächelte. »Bist du froh, dass du dir das von der Seele geredet hast, Bokkin?«
    Er kam näher und versuchte, sie mit seiner Körperfülle und seiner Größe einzuschüchtern. »Ja. Aber ich bin noch nicht fertig mit dir. Ich will, dass du dich entschuldigst – nein, ich will, dass du mich anflehst …«
    Die Tür hinter ihnen wurde geöffnet, und er trat schnell zurück.
    »Lady Lilia.«
    Verwirrung und Erleichterung stiegen in Lilia auf, als sie Jonnas Stimme erkannte. Sie spähte an Bokkin vorbei und schaute der näher kommenden Dienerin entgegen. Die Frau machte eine schnelle Verbeugung vor ihnen beiden.
    »Es ist eine Nachricht für Euch gekommen«, sagte Jonna. Sie schob sich an Bokkin vorbei. »Entschuldigung, Mylord.«
    Jonna legte Lilia eine Hand auf den Arm und führte sie durch den Gang, weg von Bokkin. Der Novize blieb still, und Lilia würdigte ihn keines Blickes. Sie und Jonna bogen um eine Ecke. Als sie weit genug gegangen waren, schaute Jonna zurück.
    »Er folgt uns nicht. Hat er Euch belästigt?«
    Lilia zuckte die Achseln. »Er ist ein Unruhestifter, aber ein ziemlich begriffsstutziger.«
    »Nehmt das nicht auf die leichte Schulter. Er könnte mit anderen zurückkommen. Sonea hatte Feinde unter den Novizen, als sie hier gelernt hat, und sie haben ihr das Leben zur Hölle gemacht.«
    »Wirklich? Wer war der Anführer?« Wie demütigend, sein Leben in dem Wissen zu leben, der Novize zu sein, der dumm genug war, die berühmte Schwarzmagierin Sonea gepiesackt zu haben.
    Jonna wirkte erheitert. »Lord Regin.«
    Lilia starrte sie erstaunt an. »Wirklich? Er ist nicht dumm.«
    »Nein.«
    »Ich schätze, die Tyrannen unter den Novizen waren damals klüger.«
    Jonna tätschelte energisch ihren Arm. »Ich will wissen, wohin Ihr mit einer Flasche Lampenöl in Eurer Tasche unterwegs seid.«
    Lilia schaute auf ihre Tasche hinab und sah dann wieder Jonna an. »Welche Flasche? Ich habe sie im Zimmer

Weitere Kostenlose Bücher