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Sonea - Die Heilerin: Roman

Titel: Sonea - Die Heilerin: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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…?« Entsetztes Begreifen zeichnete sich auf ihren Zügen ab. »Oh.«
    Es wurde sehr still im Raum. Sonea sah Kallen an und fragte sich, ob er bereits bedacht hatte, was Vinara gerade klar geworden war. Seine Miene zeigte erzwungene Geduld. Ja, er ist sich der Gefahr durchaus bewusst – und er brennt darauf, etwas zu unternehmen. Sie widerstand der Versuchung zu lächeln, da sie wusste, dass es falsch verstanden werden würde.
    »Warum hat man die beiden eigentlich in benachbarten Räumen untergebracht?«, fragte Garrel plötzlich. »Eine gerissene wilde Magierin und eine leicht zu manipulierende junge Frau. Gewiss war eine Katastrophe zu erwarten. Lilia könnte Lorandra erklärt haben, wie man schwarze Magie benutzt, auch ohne dass die beiden dazu ihre Räume hätten verlassen müssen.«
    Einige der Höheren Magier sahen den Hauptmann an. Garrel und ein paar andere schauten zu Sonea und Kallen hinüber. Sonea sah Rothen an, der ihrem Blick mit wissender Miene begegnete. Er hatte sie gewarnt, dass man ihr mühelos die Schuld an Lilias Flucht geben könnte, da sie Lorandra und Lilia besucht und keine Schwachstellen in ihren Kerkern entdeckt hatte.
    »Man hat uns aufgetragen, dafür zu sorgen, dass sie gut behandelt werden«, sagte der Hauptmann. »Wir dachten, da beide Gefangene Frauen waren, könnten sie einander Gesellschaft leisten. Ich … ich sehe jetzt, dass das ein Fehler war.«
    Soneas Herz flog dem Mann entgegen. Es war gewiss nicht allein seine Schuld, dass die beiden entkommen waren. Sie runzelte die Stirn. Versucht er, die Schuld auf sich zu nehmen, um seine Männer zu retten?
    »Jetzt leisten Lilia und Lorandra Skellin Gesellschaft«, bemerkte Osen. »Ich …«
    Er hielt inne, weil es an der Tür klopfte. Im nächsten Moment blickte er auf, kniff die Augen zusammen und schaute zur Tür hinüber. Sie schwang auf.
    Dorrien trat ein. »Verzeiht die Störung, Administrator«, begann er. »Aber ich habe Informationen, die für dieses Gespräch von Bedeutung sein könnten.«
    Die Tür schloss sich hinter ihm, und Osen winkte ihn heran. »Was gibt es, Lord Dorrien?«
    »Eine Frau, die in einem der Häuser in der Inneren Stadt dient, die vor der Gildemauer liegen, ist heute Morgen ins Hospital gekommen«, sagte er. »Es hat einige Zeit gedauert, bis sich eine Heilerin um sie kümmerte, da sie offensichtlich nicht krank war«, fügte er trocken hinzu. »Sie hat uns erzählt, dass sie in der vergangenen Nacht zwei Frauen über die Mauer habe klettern sehen, einige Stunden nach Einbruch der Dunkelheit. Eine sei alt gewesen und habe dunkle Haut gehabt, die andere sei jung und blass gewesen. Als sie von den Gefangenen hörte, die der Gilde entkommen waren, erinnerte sie sich daran und kam zu uns, um uns davon zu berichten.«
    »Sonst war niemand bei ihnen?«, hakte Osen nach.
    »Nein.«
    Sonea runzelte die Stirn. Wenn also Skellin sie nicht gerettet hat, wie sind sie dann …? Als sie ein jäher Verdacht beschlich, kam es ihr in dem Raum mit einem Mal nicht mehr so warm vor. Gewiss nicht …
    »Warum ist sie ins Hospital gegangen?«, fragte Lord Peakin. »Warum ist sie nicht hierhergekommen?«
    Dorrien lächelte schief. »Ihre Dienste sind nicht von der respektablen Art.«
    »Woher wisst Ihr, dass sie die Wahrheit sagt? Hat sie Geld verlangt?«, fragte Garrel.
    »Ich weiß es nicht, und nein, sie hat kein Geld verlangt«, antwortete Dorrien. »Die Vorstellung, dass eine wilde Magierin und eine Schwarzmagierin frei in der Stadt umherspazieren, hat ihr, wie wahrscheinlich allen anderen in der Stadt, Angst gemacht.«
    »Wie konnte diese Neuigkeit sich so schnell verbreiten?«, fragte Vinara und schaute in die Runde.
    Osen seufzte. »Es ist jemandem herausgerutscht, da bin ich mir sicher«, sagte er. »Nun, konzentrieren wir uns lieber darauf, was die Information dieser Frau bedeutet. Lord Dorrien, ich bin Euch dankbar, dass Ihr damit zu uns gekommen seid.«
    Dorrien neigte den Kopf und verließ den Raum. Der Administrator wandte sich dem Hauptmann und seinem Wachposten zu, ebenso dem Krieger aus dem Ausguck, und dankte ihnen für ihre Unterstützung. Das Trio verstand das Stichwort und zog sich ebenfalls zurück. Sobald nur noch Höhere Magier zugegen waren, trat Osen vor seinen Schreibtisch und verschränkte die Arme vor der Brust.
    »Uns bleibt noch ein einziger kleiner Hoffnungsschimmer. Falls Skellin Lilia und Lorandra nicht ihrer Wege geschickt hat, nachdem er sie befreit hatte, hat er nichts mit der Befreiung

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